Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) vereint zahlreiche Wettbewerber der Deutschen Telekom, die sogenannten „alternativen Netzbetreiber“,. Diese sorgen laut der BREKO Marktanalyse20 dafür, dass in Deutschland die Glasfaserquote aktuell auf 13,5 Prozent anwächst. Ein weiterer deutlicher Anstieg bis 2023 wird erwartet.
Die aktuelle Analyse zur Lage des Telekommunikationsmarktes zeigt eine positive Entwicklung des Glasfaserausbaus in Deutschland. Die Anzahl der verfügbaren Glasfaseranschlüsse, die Nachfrage nach schnellem Internet sowie die Investitionen in den Ausbau steigen. Die Treiber dieser Entwicklung sind laut BREKO weiterhin die alternativen Netzbetreiber.
BREKO-Geschäftsführer Dr Stephan Albers betont: „Die Bedeutung des Glasfaserausbaus ist klarer denn je. Die Digitalisierung ist die Evolution unserer Zeit, Glasfaser die einzige Infrastruktur, die allen digitalen Herausforderungen von heute und der kommenden Jahrzehnte gewachsen ist. Gerade in der aktuellen, weltweiten Krise wird deutlich, warum wir diese Infrastruktur so dringend brauchen. Aber die Zahlen der BREKO Marktanalyse zeigen: Es geht voran mit dem Glasfaserausbau.“
Der Anteil der Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude und Wohnungen im Verhältnis zur Gesamtzahl aller Haushalte und Unternehmen („Glasfaserquote“) ist auf 13,5 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 1,1 Millionen auf insgesamt 6,1 Millionen Glasfaseranschlüsse deutschlandweit.
Den größten Teil dieser Anschlüsse realisieren laut BREKO mit 4,9 Millionen die Wettbewerber der Deutschen Telekom. Die Ausbaudynamik wird sich in den kommenden Jahren verstärken: Für das Jahr 2023 prognostiziert die BREKO Marktanalyse20 einen Anstieg auf insgesamt 22 Millionen Glasfaseranschlüsse – 14,1 Millionen davon durch alternative Netzbetreiber realisiert.
BREKO-Präsident Norbert Westfal sieht klare Zeichen des digitalen Aufschwungs: „Wir sind beim Glasfaserausbau jetzt endlich auf der Überholspur. Beim Wachstum der digitalen Infrastruktur kann Deutschland sich europaweit weiter vorkämpfen und belegt aktuell den fünften Platz der am schnellsten wachsenden Glasfasermärkte. Auch die Glasfaserquote steigt deutlich. An diesen positiven Entwicklungen haben alternative Netzbetreiber, insbesondere die BREKO-Unternehmen, einen großen Anteil.
Aber natürlich sind wir noch lange nicht am Ziel. Aufgrund der Versäumnisse der Vergangenheit und dem zu langen Festhalten an Kupferanschlüssen ist noch viel zu tun. Wichtig ist jetzt, die Dynamik im Glasfaserausbau weiter zu verstärken. Eine große Chance dafür bietet sich in den nächsten Monaten. Die anstehende grundlegende Überarbeitung des Telekommunikationsgesetzes muss die Weichen eindeutig in Richtung des echten Glasfaserausbaus stellen. Dafür werden wir uns starkmachen. Zudem wird auch das deutlich gewachsene Bewusstsein für Digitalisierung bei Bürgern und Unternehmen dem Glasfaserausbau einen Schub geben.“
Die Investitionen in die digitale Infrastruktur sind im Jahr 2019 auf insgesamt 9,6 Milliarden Euro gestiegen. Hier dominieren ebenfalls die alternativen Netzbetreiber. Mit 5,2 Milliarden (54,1%) finanzieren sie deutlich über die Hälfe des Ausbaus. Der Bedarf an Datenvolumen von Privathaushalten und Unternehmen steigt weiter und damit die Nachfrage nach echten Glasfaseranschlüssen. Mit 42% liegt die Take-up-Rate bei Glasfaseranschlüssen zwölf Prozentpunkte über der von Kabelnetz-Anschlüssen (30%).
Die Corona-Pandemie hat zusätzlich einen starken Einfluss auf die Nachfrage nach schnellem Internet. 49 Prozent der Bestandskunden fragten nach einem Tarif-Upgrade mit höherer Bandbreite. Auch bei 43 Prozent der Neukunden stellten die Netzbetreiber einen Bedarf an höherwertigen Anschlussprodukten fest. Die Zuverlässigkeit/Stabilität sowie die Download- und Upload-Bandbreite sind für Privat- und Geschäftskunden in der aktuellen Situation zu besonders wichtigen Merkmalen des gebuchten Internetvertrags geworden. Geschäftskunden schätzen zudem die Sicherheit der Verbindung als immer wichtiger ein.
Festnetzanschlüsse spielen nach wie vor die entscheidende Rolle für den Datentransport in Deutschland. Das Verhältnis des über Festnetz und Mobilfunk übertragenen Datenvolumens bleibt dabei stabil bei einem Verhältnis von etwa 132 GB (Festnetz) : 1,6 GB (Mobilfunk). Nahezu 99 Prozent der Daten werden demnach über das Festnetz übertragen. Eine Ablösung des Festnetzes durch den Mobilfunk ist demzufolge weiterhin nicht erkennbar und auch zukünftig nicht zu erwarten.
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