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Ugreen SSD M.2 NVMe Gehäuse USB 3.1 Gen2

Ugreen bietet mit dem SSD M.2 NVMe Gehäuse USB 3.1 Gen2 die Möglichkeit, NVMe-SSDs extern zu betreiben. Die Schnittstelle erreicht dank USB 3.1 Gen2 eine Datentransferrate von 10 GBit/s. In der Praxis bieten die NVMe-SSDs in dem Gehäuse eine maximalen Datendurchsatz von über 900 MByte/s. Die Lösung ist bei Amazon für knapp 40 Euro erhältlich.

Die Ugreen-Lösung für NVMe-SSDs ist kompatibel zu allen gängigen M.2-SSDs (M, M+B-Key) in den Bauformen 2230, 2242, 2260 und 2280. Das Gehäuse bietet eine schraubenlose Montage der NVMe-SSD. Die Rückseite lässt sich einfach aufschieben und die Befestigung der NVMe-SSD erfolgt mittels eines Gumminoppens, für den das Gehäuse Aussparungen für die unterschiedlichen Größen bereithält.

Das Gehäuse ist aus einer wärmeleitfähige Aluminiumlegierung gefertigt, was eine ausreichende Kühlung und eine stabile Leistung der NVMe-SSD bieten soll. Für die Inbetriebnahme ist unter Windows, Linux und macOS keine Treiber- oder Softwareinstallation erforderlich.

In der Praxis wird das Versprechen einer angemessenen Kühlung durchaus eingehalten. Unter Dauerbelastung, etwa bei einem Benchmark-Durchlauf steigt die SSD-Temperatur im ZDNet-Test auf über 60 Grad. Das Ugreen-Gehäuse ist also nicht für den Dauereinsatz mit hohen Transfervolumina gedacht. Im Normalbetrieb liegen die Temperaturen im Test zwischen 30 und 55 Grad.

Im Test zeigt sich außerdem, dass kommerziell erhältliche externe Speicherlösungen wie die die Crucial X8 eine deutlich bessere Kühlung bieten als die Kombination aus NVMe-SSD und Ugreen-Gehäuse. Womöglich liegt das auch an vermutlich größer dimensionierten Kühlkörpern der X8, die sich auch auf das Gesamtgewicht auswirken: Während das Ugreen-Gehäuse inklusive SSD etwa 60 Gramm auf die Waage bringt, sind es bei der Crucial X8 100 Gramm.

Leistung

Die Leistung des Ugreen SSD M.2 NVMe Gehäuse USB 3.1 Gen2 ist am besten, wenn das Gehäuse an einem USB-C-3.1-Gen2-Port angeschlossen ist. Einen solchen bietet allerdings längst nicht jedes Notebook. Auch neuere Modelle bieten meist nur USB 3.1 Gen1. Der Leistungsunterschied der beiden Schnittstellen ist in der Praxis durchaus spürbar. Während das Kopieren eine 3 GByte großen ISO-Datei im ersten Fall nach knapp fünf Sekunden erledigt ist, dauert der Vorgang an einem normalen USB-3-Anschluss gut doppelt so lange. Das deckt sich in etwa mit den mit Crystal DiskMark ermittelten Leistungswerte. Das Ugreen-Gehäuse kann auch an eine USB-2-Schnittstelle angeschlossen werden. Die Leistungswerte an dieser Schnittstelle sind allerdings naturgemäß wenig berauschend. Statt über 900 MByte/s leistet die USB-2-Schnittsteller in der Praxis nur etwas mehr als 40 MByte/s.

Probleme

Im Test mit dem Acer Swift-3-SF314-42-N19C4, das mit einem Ryzen 4700U und einer USB-3.1-Gen2-Schnittstelle ausgestattet ist, arbeitet das Ugreen SSD M.2 NVMe Gehäuse USB 3.1 Gen2 tadellos zusammen. Es kann an dieser Schnittstelle sogar als Bootlaufwerk genutzt werden. Das klappt mit einem Trick sogar mit Windows 10, das für den Betrieb auf einem externen Medium offiziell nicht vorgesehen ist. Auch Linux startet problemlos von dem externen Laufwerk.

Anders sieht es hingegen aus, wenn das Ugreen-Gehäuse an einer USB-Karte angeschlossen wird. Obwohl das Ugreen wie auch die externe USB-Karte hardwaretechnisch mit einem Asmedia-Chip ähnlich ausgestattet sind, ist es als Bootlaufwerk in dieser Konfiguration nicht verwendbar. Es wird zwar als Boot-Device vom Mainboard erkannt, der Bootvorgang bricht jedoch ab.

Fazit

Mit dem Ugreen SSD M.2 NVMe Gehäuse mit USB-3.1-Gen2-Schnittstelle lässt sich eine NVMe-SSD als externes Speichermedium nutzen. Gegenüber kommerziellen Angeboten wie der Crucial X8 für 150 Euro fällt die Kombination aus Ugreen-Gehäuse und einer vergleichbaren NVMe-SSD (Crucial P1) mit 125 Euro etwas günstiger. Auch wer eine nicht mehr genutzte NVMe-SSD als externes Speichermedium weiterwenden möchte, ist mit der Lösung von Ugreen gut bedient.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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