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GitHub will ab nächsten Monat ‚master‘ durch ‚main‘ ersetzen

Ab dem nächsten Monat werden alle neuen Quellcode-Versionsverwaltungen, die auf GitHub erstellt werden, „main“ statt „master“ genannt, als Teil der Bemühungen des Unternehmens, unnötige Verweise auf Sklaverei zu entfernen und durch umfassendere Begriffe zu ersetzen.

Standardmäßig verwendet GitHub bislang den Begriff „Master“ für die primäre Version eines Quellcode-Repositorys. Entwickler erstellen Kopien des „Masters“ auf ihren Computern, in die sie ihren eigenen Code einfügen, und führen dann die Änderungen wieder in das „Master“-Repository ein.

„Am 1. Oktober 2020 werden alle neuen Repositorys, die Sie erstellen, main als Standard-Zweig anstelle von master verwenden“, teilte das Unternehmen mit. Bestehende Repositorys, bei denen „master“ als Standard-Zweig eingestellt ist, bleiben zunächst unverändert.

„Bei bestehenden Repositorys führt die heutige Umbenennung des Standardzweiges zu einer Reihe von Herausforderungen“, erklärte GitHub auf einer Anfang des Monats veröffentlichten Support-Seite, wie die Notwendigkeit, Einstellungen für Pull-Anfragen zu bearbeiten und Sicherheitsrichtlinien zu ändern. Bis Jahresende soll jedoch eine Möglichkeit geschaffen werden, auch diese umzubennen.

Anti-Rassistischer Trend in der Tech-Community

Nach dem brutalen Tod von George Floyd durch die Misshandlung durch einen Polizeibeamten und den darauffolgenden Black Lives Matter-Protesten in diesem Jahr haben zahlreiche Technologieunternehmen aus Solidarität gegenüber der schwarzen Gemeinde angekündigt, auf Begriffe wie Master, Slave, Blacklist und Whitelist zu verzichteten. Entsprechend haben Firmen und große Open-Source-Projekte wie Microsoft, IBM, Twitter, Red Hat, MySQL, der Linux-Kernel und OpenBSD sich bereit erklärt, Änderungen an ihrem technischen Jargon vorzunehmen.

GitHub war eine der ersten Firmen, die Unterstützung für solche Änderungen ankündigte, als ihr CEO im Juni ankündigte, dass sie bereits nach einem Ersatz für „master“ suchten. Die Entwicklungsplattform wurde 2018 von Microsoft für 7,5 Milliarden Dollar übernommen. In seinem Blogbeitrag zur Übernahme erläutert CEO Nadella die Überlegungen, die hinter Microsofts GitHub-Deal stehen: „Von den größten Unternehmen bis hin zu den kleinsten Start-ups ist GitHub das Ziel für Entwickler, um zu lernen, zu teilen und gemeinsam Software zu entwickeln. Das ist auch ein Ziel für Microsoft. Wir sind die aktivste Organisation auf GitHub, mit mehr als 2 Millionen ‚Commits‘ oder Updates, die an Projekten vorgenommen wurden.“

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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