Categories: RechtRegulierung

Patentstreit: Cisco zu 1,9 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt

Cisco hat in der ersten Instanz den Patentstreit gegen den US-Sicherheitsanbieter Centripetal Networks verloren. Ein Bezirksrichter verurteilte Cisco wegen der unerlaubten Nutzung von vier Schutzrechten für Cybersicherheitstechniken zur Zahlung von 1,9 Milliarden Dollar Schadenersatz. Aufgrund der COVID-19-Pandemie fand der Prozess ohne Geschworene statt.

Centripetal Networks hatte Anfang 2018 seine Klage gegen Cisco eingereicht. Das Unternehmen behauptete, das Ciscos Netzwerkgeräte seine geistigen Eigentumsrechte verletzt.

Der Richter Henry Morgan sah es nun als erwiesen an, dass Cisco vorsätzlich gehandelt hat. Auch sei seine Entscheidung nicht „knapp“, sondern „klar und deutlich“ gewesen.

Cisco warf der Richter vor, sich mit seinen Beweisen, technischen Dokumente und Vorträgen ausschließlich auf alte Technologien und nicht auf die patentverletzenden Produkte bezogen zu haben. „Ihre Ausführungen zur Funktionalität der beschuldigten Produkte von Cisco basierten nicht auf ihren eigenen aktuellen technischen Dokumenten, sondern auf ungenauen Animationen, die rückwirkend für den Gebrauch in dem Rechtsstreit produziert worden waren und die dazu dienten, die Probleme zu verwirren, anstatt das Gericht zu informieren.“ Cisco habe sich fast nur auf Aussagen seiner Experten verlassen, die jedoch nicht durch Beweise gestützt würden.

Centripetal Network bezifferte seinen Schaden mit rund 755 Millionen Dollar. Aufgrund des Vorsatzes erhöhte das Gericht den Betrag um Faktor 2,5. Zudem sind in der Summe von 1,9 Milliarden Dollar Zinsen in Höhe von 13,7 Millionen Dollar enthalten.

Darüber hinaus ordnete der Richter an, dass Cisco in den kommenden Jahren eine Lizenzgebühr in Höhe von 10 Prozent des Umsatzes der fraglichen Produkte leisten muss. In den darauffolgenden drei Jahren beträgt die Gebühr 5 Prozent vom Umsatz.

Cisco kündigte an, den Fall dem US Court of Appeals for the Federal Circuit vorzulegen. „Wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Gerichts, da die wesentlichen Beweise für die Nichtverletzung und Ungültigkeit der Patente vorliegen und Ciscos Innovationen viele Jahre älter sind als die Patente.“

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Webinar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

8 Stunden ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

8 Stunden ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

1 Tag ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

1 Tag ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

1 Tag ago

November-Patchday: Microsoft schließt Zero-Day-Lücken in Windows

Betroffen sind Windows und Windows Server. Microsoft patcht aber auch Schwachstellen in Excel, Word und…

1 Tag ago