Das Walldorfer Softwarehaus SAP hat seine Bilanz für das dritte Quartal 2020 vorgelegt. Umsatz und Gewinn nach IFRS schrumpften um 4 beziehungsweise 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus korrigierte das Unternehmen seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 nach unten – unter anderem aufgrund der weltweiten Corona-Krise. Die Frankfurter Börse reagierte nervös auf die Kennzahlen, sodass die SAP-Aktie den gestrigen Handelstag mit einem Minus von 22,65 Prozent oder 28,42 Euro abschloss.
Mit einem Kurs von 97,06 Euro bewegte sich der Preis stark in Richtung des aktuellen 52-Wochen-Tiefs von 82,78 Euro. Tags zuvor hatte das Papier mit einem Kurs von 125,48 Euro noch eine klare Tendenz in Richtung des Höchststands der vergangenen 52 Wochen von 143,24 Euro gezeigt.
Sein Fazit basiert offenbar auf dem Anstieg der Clouderlöse im dritten Quartal um 11 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Softwarelizenzen gab indes um 23 Prozent nach und erreichte lediglich 0,71 Milliarden Euro. Insgesamt beliefen sich die Cloud- und Softwareerlöse auf 5,54 Milliarden Euro, 2 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie kündigte SAP an, den Umstieg in die Cloud zu beschleunigen. „Kunden möchten noch schneller in die Cloud umsteigen, um widerstandsfähiger und flexibler zu werden“, teilte SAP mit. Zu diesem Zweck sollen Investitionen in Forschung und Entwicklung erhöht und die Modernisierung des Cloudbetriebs vorangetrieben werden, um Effizienz und Stabilität des SAP-Cloudbetriebs „erheblich zu steigern“.
Die neue Strategie sowie die Corona-Krise veranlassten SAP, seinen Ausblick auf das Jahr 2020 zu aktualisieren. Die Clouderlöse sollen in diesem Jahr zwischen 8 und 8,2 Milliarden Euro liegen. Im April war das Unternehmen noch von bis zu 8,7 Milliarden Euro ausgegangen. Auf die Prognose für die Cloud- und Softwareerlöse kassierte SAP. Statt 24 Milliarden Dollar sind hier nun maximal 23,6 Milliarden Euro zu erwarten. Die Schätzung für das Betriebsergebnis reduzierte SAP von bis zu 8,7 auf 8,5 Milliarden Euro.
Positiv sollen sich indes der operative Cashflow und der Free Cashflow entwickeln. Ersterer erreicht laut dem aktuellen Ausblick auf das Jahr 2020 bis zu 6 Milliarden Euro (zuvor über 5 Milliarden Euro) und letzterer bis zu 4,5 Milliarden Euro (zur rund 4 Milliarden Euro).
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