Das US-Cyber Command hat acht neue Malware-Varianten entdeckt, die angeblich von russischen Hackern entwickelt und bei jüngsten Angriffen eingesetzt wurden. Dabei handelt es sich um sechs Varianten der Malware ComRAT, die der Hackergruppe Turla zugeschrieben wird, sowie zwei Varianten der Schadsoftware Zebrocy, hinter der wiederum eine APT28 genannte Gruppe stecken soll.
Ziel des Berichts der US-Regierung ist die Information der Öffentlichkeit. Administratoren sollen die notwendigen technischen Details erhalten, um ihre Schutzmaßnahmen zu aktualisieren. Anbieter von Sicherheitsanwendungen können ihre Erkennungsregeln anpassen.
Die Cyber National Mission Force (CNMF) des US-Cyber Command veröffentlichte Ende vergangener Woche zudem Muster der neuen Varianten auf VirusTotal. Die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) beschreibt indes in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei FBI die Funktionen der neuen Varianten von ComRAT und Zebrocy.
Der slowakische Sicherheitsanbieter Eset weist darauf hin, dass die USA mit den aktuellen Sicherheitswarnungen die Schadprogramme ComRAT und Zebrocy erstmals offiziell den Cyberspionage-Programmen der russischen Regierung zuschreibt. Bisher geschah diese Zuordnung immer nur durch Sicherheitsforscher und damit nicht offiziell.
Allerdings stellte die US-Regierung mit ihrer Warnung keine Verbindung zu aktuellen Hackerangriffen her. Zuvor kamen ComRAT und Zebrocy unter anderem bei Angriffen auf Ministerien und Parlamenten sowie diplomatischen Vertretungen zum Einsatz. Opfer wurde unter anderem in Osteuropa und Zentralasien identifiziert. Solche Attacken wurden unter anderem von Eset und zuletzt auch von Accenture beschreiben.
Geheimdienstberichte lassen sich kaum auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. In der Vergangenheit haben sich viele Veröffentlichungen aus diesen Kreisen als nicht wahr herausgestellt.
Zur Einschätzung solcher Berichte, hier ein kurzer Ausschnitt aus einem Interview, das der frühere Bundeskanzler Schmitt mit der Wochenzeitung „Die ZEIT“ führte:
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