Nach der Vorstellung von Apples erstem selbst entwickelten Desktop-Prozessor sind nun weitere Details bekannt geworden. Unter anderem unterstützt die erste M-Generation maximal 16 GByte Arbeitsspeicher – den sich die CPU mit der integrierten GPU teilt.
Daraus sollte sich ein Vorteil gegenüber eigenständigen Grafikkarten ergeben. Die begrenzte Speicherkapazität könnte sich jedoch auch nachteilig auf grafikintensive Anwendungen auswirken. Zum Vergleich, ein Intel basierter Mac Mini lässt sich mit bis zu 64 GByte RAM konfigurieren.
Eine weitere Einschränkung gegenüber Intel-Prozessoren ist die Anzahl der Schnittstellen. Der 2018 aktualisierte Mac Mini stellt zwei USB-3.1-Anschlüsse, einen Ethernet-Port und drei Thunderbolt-3-Anschlüsse zur Verfügung. Zusammen bringen sie es auf eine theoretische Übertragungskapazität von 180 Gbit/s.
Beim neuen Mac Mini mit M1-Prozessor müssen sich Nutzer mit ebenfalls zwei USB-3.1-Anschlüssen, einem Ethernet-Port mit maximal 1 statt 10 Gbit/s und zwei statt vier Thunderbolt-3-Ports begnügen. Daraus ergibt sich eine maximale theoretische Übertragungskapazität von 91 Gbit/s.
ZDNet-Blogger Adrian Kingsley-Hughes vermutet, dass die Kommunikation zwischen den einzelnen Modulen des Apple M1 noch nicht optimal ist. Möglicherweise habe Apple auch einige Transistoren der Port-Schaltkreise für andere Funktionen wie Machine Learning geopfert.
Darüber hinaus kritisiert er Apples zum Teil sehr vage Äußerungen zur Leistungsfähigkeit der neuen Prozessoren. So habe Apple bei der Präsentation vom „schnellsten CPU-Kern der Welt“ gesprochen, ohne irgendwelche Zahlen zu nennen. Auch sei Apple Angaben zur „weltbesten CPU-Leistung per Watt“ schuldig geblieben. Diagrammen, die die Leistung des M1 mit denen von Intel- und AMD-Prozessoren vergleichen sollen, fehlten jegliche Einheiten. Auch bei anderen Aussagen wie „dreifache CPU-Leistung per Watt“ fehlte jegliche Bezugsgröße.
Tatsächlich sind bei der Neuvorstellung von CPUs Vergleiche zur Konkurrenz sehr beliebt – auch wenn Apple bei seiner Präsentation auf die Nennung von Intel verzichtete und stets nur vom „PC“ als Konkurrenten sprach. Allerdings legen Intel und auch AMD in der Regel offen, mit welchen Produkten des jeweils anderen Anbieters sie ihre Neuheiten vergleichen – und informieren über Tests und verwendete Benchmark-Programme.
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