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Qualcomm nimmt Lieferung von 4G-Chips an Huawei wieder auf

Die US-Regierung hat Qualcomm am Freitag eine Ausnahmeregelung erteilt, die es dem Unternehmen erlaubt, 4G-Chips für Smartphones an Huawei zuliefern. „Wir haben eine Lizenz für mehrere Produkte erhalten, was einige 4G-Produkte beinhaltet“, sagte eine Qualcomm-Sprecherin der Agentur Reuters.

Die Handelssanktionen, mit denen die USA einige chinesische Unternehmen belegt haben, sehen ein Verkaufsverbot für Produkte vor, in denen bestimmte in den USA entwickelte Technologien enthalten sind. Als Folge war Qualcomm seit September nahezu vollständig von Halbleitern aus US-Produktion abgeschnitten.

Welche Produkte beziehungsweise Chipsätze Qualcomm nun wieder an Huawei liefern darf, ließ die Sprecherin offen. Sie bestätigte lediglich, dass es auch um Chips für mobile Geräte gehe. Zudem sei über weitere Lizenzanträge bei der US-Regierung noch nicht entschieden worden.

Für Qualcomm war Huawei dem Bericht zufolge bisher nur ein kleiner Kunde. Das chinesische Unternehmen entwickelt auch eigene Smartphone-Chips, jedoch in erster Linie für seine Flaggschiff-Modelle. In den unteren Preissegmenten setzte Huawei indes auf Produkte von Qualcomm.

Die Handelssanktionen schränken jedoch auch Huaweis Möglichkeiten ein, eigene Chips zu entwickeln und zu fertigen. So unterliegen nach Ansicht der USA auch ausländische Firmen den Handelsbeschränkungen, darunter ARM und TSMC. Während ARM vor allem geistiges Eigentum liefert, benötigt Huawei TSMC für die Fertigung seiner Chips. Branchenkenner gehen davon aus, dass Huawei derzeit seine Geräte mit auf Vorrat gekauften Prozessoren ausstattet. Die Lagerbestände sollen sich Anfang 2021 jedoch dem Ende neigen.

Ein Analyst der Investmentbank Bernstein wies gegenüber Reuters darauf hin, dass 4G-Chips nur bedingt eine Lösung für Qualcomms Beschaffungsprobleme seien, da Verbraucher immer häufiger zu Geräten griffen, die den neuen Mobilfunkstandard 5G unterstützen. Ob und wann die US-Regierung Lizenzen für 5G-Smartphone-Chips erteilten, sei nicht bekannt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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