Neben Mozilla hat auch Google seinem Browser ein größeres Update spendiert. Die Finale Version von Chrome 87, die derzeit verteilt wird, enthält einen Fix für eine neue Angriffstechnik namens NAT Slipstream. Die Entwickler verbessern aber auch die Leistung des Browsers und treiben das Support-Ende für das FTP-Protokoll voran.
Der Angriff basiert darauf, dass die Network Adress Translation (Netzwerkadressübersetzung) umgangen wird, die unter anderem die gleichzeitige Verwendung einer öffentlichen IP-Adresse durch mehrere Hosts ermöglicht. Um dies zu verhindern, blockiert Chrome nun automatisch die Ports 5060 und 5061, die zur Umgehung der Firewall benutzt werden.
Chrome ist der erste Browser, der einen Schutz vor NAT Slipstream bietet. Ähnliche Lösung erarbeiten auch Apple und Mozilla für ihre Browser Safari und Firefox.
Darüber hinaus setzt Google nun seine Pläne zur Streichung des FTP-Supports um. Sie waren wegen der COVID-19-Pandemie verschoben und mit Chrome 86 wieder aufgenommen worden. Chrome 87 stellt nun für die Hälfte der Chrome-Nutzer weltweit den Support für das File Transfer Protocol ein. Im Januar soll Chrome dann mit Version 88 für alle Nutzer keine FTP-Links ausführen. Google folgt damit dem Beispiel von Mozilla – Firefox beendete die Unterstützung für FTP bereits mit Version 77 im Juni.
Die Leistung des Browsers sollen indes die neuen Funktionen Occlusion Tracking und Tab Throttling verbessern. Ersteres erkennt für den Nutzer sichtbare Browser-Fenster und -Tabs, während Tab Throttling die Hintergrund-Tabs in einen Ruhezustand versetzt, bis sie wieder benötigt werden.
Allen Nutzern steht ab Chrome 87 auch die Funktion Back/Forward Caching zur Verfügung. Ursprünglich mit Chrome 79 eingeführt, war sie bisher ab Werk nicht aktiv. Das Back/Forward-Caching soll auf langsamen Geräten beziehungsweise bei einer langsamen Internetverbindung die Vor- und Zurück-Navigation um rund 20 Prozent beschleunigen.
Chrome 87 liegt für Windows, Linux und macOS vor. Nutzer, die den Browser bereits installiert haben, erhalten das Update automatisch. Unter Umständen ist ein Neustart der Anwendung erforderlich, um die Aktualisierung abzuschließen.
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