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FBI warnt vor zunehmenden Aktivitäten der Ransomware RagnarLocker

Die US-Bundespolizei Federal Bureau Of Investigation warnt Partner in der Privatwirtschaft derzeit vor zunehmenden Aktivitäten der Erpressersoftware RagnarLocker. Die Warnung wurde in Zusammenarbeit mit der Cybersicherheitsbehörde CISA erstellt, die dem Heimatschutzministerium unterstellt ist. Sie enthält auch Hinweise darauf, wie Unternehmen eine mögliche Infektion erkennen können, wie Bleeping Computer berichtet.

Einen ersten Angriff beobachteten die Ermittler demnach im April 2020. Den unbekannten Hintermännern gelang es, die Dateien eines Großunternehmens zu verschlüsseln, um ein Lösegeld von rund 11 Millionen Dollar zu erpressen. Sie sollen auch damit gedroht haben, 10 TByte vertrauliche Unternehmensdaten zu veröffentlichen. „Seitdem wurde RagnarLocker gegen eine wachsende Zahl von Opfern eingesetzt, darunter Anbieter von Cloud-Diensten, Kommunikations-, Bau-, Reise- und Unternehmenssoftwarefirmen“, ergänzte das FBI.

RagnarLocker beschreiben Sicherheitsexperten als eine Ransomware, die nur gegen ausgesuchte Ziele eingesetzt wird. Die Hintermänner sollen Infektionen von Heimnutzern vermeiden und eigentlich nur Unternehmensnetzwerke und Regierungsorganisationen ins Visier nehmen. Oftmals nutzen sie über das Internet erreichbare RDP-Endpoints oder kompromittierte Tools von Managed-Service-Providern, um in Unternehmen einzubrechen und sich einen ersten Zugang zu Netzwerken zu verschaffen.

Bekannt sind die Cyberkriminellen aber auch für wechselnde Techniken, um einer Erkennung durch Sicherheitsanwendungen zu entgehen. Sophos meldete im Mai, dass RagnarLocker Oracles kostenlose Virtualisierungslösung VirtualBox als sichere Umgebung nutze.

Die Ransomware selbst setzt einen RSA-2048-Schlüssel ein, um Dateien zu verschlüsseln. Wie inzwischen viele Interneterpresser fahren auch die Hintermänner von RagnarLocker zweigleisig: Als zusätzliches Druckmittel neben den verschlüsselten Dateien kopieren sie unverschlüsselte Daten auf eigene Server, um mit deren Veröffentlichung zu drohen, falls eine Lösegeldforderung nicht erfüllt wird.

Bleeping Computer geht davon aus, dass es sich bei dem nicht genannten Unternehmen, das im April um rund 11 Millionen Dollar erpresst wurde, um den Energiekonzern Energias de Portugal handelt. Den Tätern sollen besagte 10 TByte Daten in die Hände gefallen sein, darunter eine KeePass-Datenbank mit Anmeldedaten von Mitarbeitern.

Es ist nicht das erste Mal, dass das FBI auf die Gefahr von Ransomware hinweist. Ende Oktober warnten die Ermittler vor bevorstehenden Angriffen mit der Erpressersoftware Ryuk auf US-Krankenhäuser.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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