In den Tagen nach der US-Präsidentschaftswahl soll Facebook-CEO Mark Zuckerberg eine kurzfristige Änderung des Algorithmus des Social Network genehmigt haben, um Nachrichten aus zuverlässigen Quellen hervorzuheben. Wie die New York Times berichtet, wurde die Maßnahme ergriffen, um die Verbreitung von Falschinformationen über den Ausgang der Wahl zu erschweren.
Bei einem Meeting in der Woche nach den Wahlen sollen sich zudem mehrere Mitarbeiter des Social Network dafür eingesetzt haben, dass die Änderungen für einen „schöneren“ News Feed nicht zurückgenommen werden. Facebook habe jedoch betont, dass die Anpassungen nur aufgrund der Bedeutung der US-Wahl erfolgt und somit nur temporär seien.
„Bei jeder Produktentscheidung, die wir treffen, spielen viele Variablen eine Rolle, die alle darauf abzielen, das bestmögliche Erlebnis für die Menschen zu schaffen“, sagte der Facebook-Sprecher Joe Osborne. Der Bericht der New York Times gebe zudem die Entscheidungsprozesse im Unternehmen nicht vollständig wieder.
Nach der US-Wahl verbreiteten sich vermehrt Falschinformationen über den Wahlablauf sowie den Ausgang der Abstimmung über das Internet. Selbst der amtierende Präsident Donald Trump wiederholte per Twitter mehrfach die unbewiesene Behauptung, es sei zu umfangreichen Wahlfälschungen gekommen. Auch über Facebook, Youtube und andere Kanäle wurden solche falschen Anschuldigungen gestreut.
Im Kampf gegen Falschmeldungen hatten Facebook und Twitter Beiträge von Trump, auch schon im Wahlkampf, immer wieder mit Warnhinweisen versehen. Facebook schloss zudem mehrere große Gruppen, die sich an der Verbreitung von Falschinformationen beteiligt hatten. Stattdessen leitete das Unternehmen Nutzer zu Artikeln von vertrauenswürdigen Quellen um. Twitter markiert zudem nicht nur Falschmeldungen, es zeigt auch Warnungen an, falls Nutzer diese Tweets teilen wollen.
Beim Umgang mit Beiträgen von Donald Trump nach dem Amtsantritt seines Nachfolgers Joe Biden herrscht bei Facebook und Twitter bisher jedoch keine Einigkeit. Während Facebook Trump auch künftig Sonderrechte einräumen will, kündigte Twitter an, den dann ehemaligen Präsidenten nicht bevorzugt zu verhandeln. Der Kurznachrichtendienst würde dann Tweets mit falschen Inhalten nicht nur mit einer Warnung versehen, sondern wie bei allen anderen Nutzern löschen, sobald sie gegen die Nutzungsregeln verstoßen. Laut Business Insider wäre dann auch eine dauerhafte Sperre des persönlichen Trump-Kontos möglich.
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