Categories: MobileSmartphone

Irreführende Werbung: Apple zahlt in Italien 10 Millionen Euro Strafe

Apple ist in Italien zu einer Geldstrafe von 10 Millionen Euro verurteilt worden. Wie MacRumors berichtet, werfen die Wettbewerbshüter des Landes dem iPhone-Hersteller unfaire Geschäftspraktiken beim iPhone-Marketing vor.

Konkret soll das Unternehmen mit irreführenden Aussagen für die „Wasserdichtigkeit“ seines iPhones geworben haben. In Marketingunterlagen zum iPhone 8, 8 Plus, XR, XS, XS Max, 11, 11 Pro und 11 Pro Max gibt Apple demnach an, dass die Smartphones je nach Modell ein Eintauchen in Wasser in einer Tiefe zwischen einem und vier Meter für bis zu 30 Minuten unbeschadet überstehen.

Die Behörden werfen Apple vor, nicht ausreichend deutlich dargestellt zu haben, dass diese Eigenschaften nur unter bestimmten Bedingungen gelten. Unter anderem bezieht Apple sie auch Laborbedingungen, bei denen stehendes beziehungsweise reines Wasser zum Einsatz kommt – Bedingungen, die Verbraucher in der Realität nicht vorfinden.

Die Kartellwächter störten sich zudem an Apples Garantiebedingungen, die trotz der beworbenen „Wasserdichtigkeit“ jegliche Schäden durch Flüssigkeiten ausschließen. Es sei unangebracht, einen Schutz vor eindringendem Wasser ausdrücklich zu bewerben und zugleich jegliche Serviceleistungen im Rahmen der Garantie zur Beseitigung von Flüssigkeitsschäden abzulehnen.

2018 musste Apple ebenfalls 10 Millionen Euro an die italienischen Wettbewerbshüter abführen. Sie warfen Apple vor, mit der Drosselung der CPUs älterer iPhones zur Vermeidung von Akku-Problemen eine „geplante Obsoleszenz“ eingeführt zu haben.

Apple ist allerdings nicht der einzige Smartphonehersteller, dessen Angaben zur Wasserfestigkeit seiner Geräte mit Vorsicht zu genießen ist. Samsung ergänzt beispielsweise in einer Fußnote zum Galaxy S20, dass der Schutz nur bei „klarem Wasser“ besteht, nicht aber bei „Salzwasser und anderen Flüssigkeiten, insbesondere Seifenlaufe, Alkohol und/oder erhitzten Flüssigkeiten“. 2016 zeigte Samsung zudem in einem Werbespot, wie einem Nutzer sein neues Galaxy S7 beim Abwasch ins Spülbecken fällt und dies unbeschadet übersteht. Zu beachten ist hier, dass die dort gezeigte Person offenbar nur reines Wasser benutzt – das Spülwasser ist glasklar und zeigt keinerlei Schaumbildung.

ANZEIGE

So reagieren Sie auf die gestiegene Nachfrage von Online-Videos – Wichtige Erkenntnisse und Trends

Der von zahlreichen Ländern wegen der Coronakrise eingeführte Lockdown und die damit verbundene soziale Distanzierung haben neue Rekorde im Online-Videoverkehr gebracht. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie Daten untersuchen und quantifizieren, um die Belastung von Netzwerken und CDNs einzuschätzen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

LG zeigt elastisches OLED-Display

Es lässt sich um bis zu 50 Prozent dehnen. Allerdings besitzt es eine deutliche geringere…

4 Stunden ago

BSI zu Cybersicherheit: Bedrohungslage bleibt angespannt

Allerdings nimmt auch die Resilienz gegenüber Cyberattacken zu. Das BSI hat außerdem die Cybersicherheit anstehender…

4 Stunden ago

IT-Ausgaben in Europa steigen 2025 voraussichtlich um 8,7 Prozent

Es ist das größte Wachstum in einem Jahr seit 2021. Unter anderem lässt das Interesse…

13 Stunden ago

Magento-Agentur für große Webshops: Was sollte die Magento-Agentur leisten können?

Magento zählt zu den führenden Shopsystemen in der Welt. Es punktet mit hoher Flexibilität und…

1 Tag ago

Trojaner tarnt sich als AutoCAD

SteelFox gelangt über angebliche Cracks für kostenpflichtige Anwendungen auf die Rechner seiner Opfer. Betroffen sind…

1 Tag ago

Ymir: Ransomware mit ausgeklügelter Verschleierung

Ymir nutzt fortschrittliche Verschleierungsmethoden. Sie verschlüsselt bestimmte Dateien auf einer Whitelist nicht, um einer Entdeckung…

1 Tag ago