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Mit Cloud-Diensten und Künstlicher Intelligenz erfolgreicher durch das Weihnachtsgeschäft

Gastbeitrag In diesem Jahr steht der Handel trotz der bevorstehenden Hochsaison vor einer besonderen Herausforderung: Die Auswirkungen von Covid-19 werfen einen erheblichen Schatten auf die Retail-Branche. Covid-19 beeinträchtigt die Retail-Branche wie kaum eine andere. Händler mussten sich in diesem Jahr innerhalb kürzester Zeitspannen auf unterschiedliche Herausforderungen einstellen: Lockdown, Hamsterkäufe und die Verlagerung auf das Online- Geschäft sind nur einige Beispiele.

Besonders angesichts der aktuellen Einschränkungen müssen Händler flexibel bleiben und ihr Geschäft agil auf notwendige Änderungen wie behördliche Anweisungen und neue Regeln im Umgang mit Covid-19 anpassen. Insbesondere für den Online-Handel sind die Möglichkeiten, schnell und zuverlässig skalieren zu können und ein hohes Nutzeraufkommen smart zu verwalten, von entscheidender Bedeutung.

Wencke Schmidt, die Autorin dieses Beitrags, ist seit mehr als vier Jahren bei Google Cloud. In ihrer aktuellen Rolle als Head of Retail unterstützt sie Handelsunternehmen bei dem Start und der Umsetzung ihrer Cloud-Strategie, um neue und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wencke ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern (Bild: Google).

Flexibel mit der Cloud

Als Voraussetzung für zukunftsorientierte und datengestützte Entscheidungsprozesse müssen Händler Daten in großem Maßstab speichern, verwalten und schnell analysieren können. Daher sollten Händler spätestens jetzt umdenken und Cloud-Dienste für die Verarbeitung ihrer Daten einsetzen – nicht nur, um die internen Prozesse und Abläufe zu optimieren, sondern vor allem auch um ihren Kunden ein komfortableres, sichereres und übersichtlicheres Einkaufserlebnis zu bieten. Nicht zuletzt kann auch KI-gestützte Bedarfs- und Sortimentsplanung die langfristige Organisation und damit den Betriebsablauf eines Unternehmens beträchtlich erleichtern.

Besonders wichtig für Online-Händler ist die Auswertung von anonymisierten Nutzerdaten durch Cloud-Lösungen. Denn basierend auf den daraus gewonnen Erkenntnissen können Händler die Kundenbindung ausbauen und effizienter werden.

Da für E-Commerce Händler die Betriebsleistung ihres Online-Shops oberste Priorität hat, sollten sie sich durch gut gepflegte Produktdaten, Suchoptimierung und personalisierte Empfehlungen vom Wettbewerb abheben und so mehr Kundenzufriedenheit schaffen.

KI für besseren Kundenkontakt

Gerade jetzt sollten Händler ihren Kundendienst optimieren, um schneller und besser auf die steigende Anzahl von Kundenanfragen reagieren zu können. Eine smarte Möglichkeit, eine Vielzahl von Anfragen und Feedback ebenso effizient wie professionell zu bearbeiten, ist die Einführung von Chatbots und virtuellen Agenten. Diese können Kunden und Interessenten schnell und unkompliziert Antworten auf die häufigsten Fragen wie zu Geschäftszeiten, Inventar und Abhol-Optionen bieten und damit das Alltagsgeschäft sowie ihr Personal entscheidend entlasten. Um den virtuellen Kundensupport noch weiter zu optimieren, sind KI-basierte Lösungen hilfreich, die mit Deep Learning Technologien Kundenabsichten besser ‘verstehen’ und somit optimal auf deren Anliegen eingehen können. Dadurch wird das Personal in stressigen Phasen wie dem Weihnachtsgeschäft deutlich entlastet, ohne dass die Kunden auf eine gute Beratung verzichten müssen.

Immer mehr Unternehmen nutzen zudem das Prinzip des Dynamic Pricing, um die Preise ihrer Produkte dem aktuellen Marktbedarf anzupassen und so ihren Kunden stets aktuelle Preiskategorien anzubieten. Auch hier profitieren Händler von den selbstlernenden Algorithmen einer KI, denn diese berechnen automatisiert für alle Artikel eines Sortiments zu jedem Zeitpunkt den optimalen Preis – und bei Preisanpassungen kann in Folge immer der beste Verkaufspreis für die Produkte festgelegt werden.

Der E-Commerce steht vor dem Hintergrund zunehmend auch globaler Konkurrenz vor weiteren Herausforderungen, beispielsweise in den Bereichen Personalisierung oder Logistik. So werden etwa bereits heute Lagerroboterlösungen um maschinelle Lernfähigkeiten erweitert, damit sie kooperativ arbeiten oder die Kommissionier-, Verpackungs- und Lieferprozesse beschleunigen und so die Logistik optimieren können.

Covid-19 hat dazu geführt, dass sich Menschen zunehmend dafür entscheiden, online einzukaufen – und durch den Einsatz intelligenter Automatisierung können Händler diesen Nachfrageschub besser bewältigen und ihre Kunden besser bedienen. Ferner vereinfachen es KI-Technologien, Kunden durch gezielte Produktempfehlungen individuell anzusprechen und damit auch Teile der Verkaufsberatung zu automatisieren.

Fazit

Cloud-Lösungen und Künstliche Intelligenz bieten vielfältige Chancen für den Handel, das Weihnachtsgeschäft trotz aller Widrigkeiten zu einem Erfolg zu machen. Wie dargestellt, können Cloud-Dienste die Betriebsleistung von Online-Shops und Kaufprozesse optimieren und durch KI eine nachhaltige virtuelle Verkaufsberatungsstrategie etabliert werden. Dies verbessert die Kundenzufriedenheit und kann damit Umsätze auch langfristig steigern.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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