Salesforce hat wie vermutet eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von Slack unterzeichnet. Die Akquisition lässt sich der CRM-Spezialist rund 27,7 Milliarden Dollar kosten. Slack-Aktionäre erhalten für jeden Anteilsschein 26,79 Dollar in Bar sowie 0,0776 Salesforce-Aktien, was einem Gesamtpreis von 45,90 Dollar je Aktie entspricht. Zum Stichtag 30. November lag der Kurs der Slack-Aktie bei 42,87 Dollar.
Slack bringe Menschen, Daten und Werkzeuge für die Zusammenarbeit in Teams zusammen, heißt es weiter in der Pressemitteilung von Salesforce. Slack Connect ermögliche zudem die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern eines Unternehmens und allen externen Partnern, von Verkäufern bis hin zu Kunden.
Darüber hinaus kündigte Salesforce an, Slack in die Salesforce Cloud zu integrieren. „Als neue Schnittstelle für Salesforce Customer 360 wird Slack verändern, wie Menschen kommunizieren, zusammenarbeiten und auf Kundeninformationen reagieren, um produktiver zu sein, intelligentere und schnellere Entscheidungen zu treffen und eine vernetzte Kundenerfahrung zu schaffen.“
Die Aufsichtsräte beider Unternehmen haben der Transaktion bereits zugestimmt. Das Board of Directors von Slack empfiehlt seinen Aktionären zudem, das Übernahmeangebot anzunehmen. Salesforce will den Kaufpreis über neue Schulden sowie aus dem Barvermögen finanzieren. Nach der Übernahme soll Slack unter der Leitung des aktuellen CEO Stewart Butterfield als Geschäftsbereich von Salesforce weitergeführt werden.
Laut der gestern veröffentlichten Bilanz verfügte Slack über mehr als 142.000 zahlende Kunden im dritten Quartal, 35 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte zudem um 39 Prozent auf 234,5 Millionen Dollar. Seinen operativen Verlust reduzierte Slack auf 65,7 Millionen Dollar.
Mit der Übernahme von Slack stärkt Salesforce auch seine Position gegenüber Microsoft, das wie Salesforce Produkte im Bereich CRM (Dynamics) und Analytics (PowerBI) anbietet. Slack war es indes nicht gelungen, in dem Maße von den durch die Corona-Krise ausgelösten Änderungen in der Arbeitswelt zu profitieren wie beispielsweise Microsoft Teams oder auch Zoom.
„Der Hauptgrund für dieses Abkommen besteht unserer Meinung nach darin, mit dem Cloud-Giganten in Redmond Schritt zu halten. Microsoft hat mit seinem Cloud-Stack Azure/Office 365 und der Enterprise Messaging-Lösung Teams die Cloud in den letzten Jahren dominiert und dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie sein Wachstum beschleunigt“, kommentierte Wedbush-Analyst Daniel Ives. „Slack ist trotz der harten Konkurrenz von Microsoft eine eindeutig erfolgreiche Lösung, die Unternehmen weit durchdringt und daher wie geschaffen für Salesforce ist, seine Collaboration- und Messaging-Aktivitäten zu verstärken und mit Nadella & Co. mit seiner Cloud-Dominanz Schritt zu halten.
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