Categories: ÜbernahmeUnternehmen

NortonLifeLock kauft Avira für 360 Millionen Dollar

Der deutsche Sicherheitsanbieter Avira hat einen neuen Eigentümer. NortonLifeLock, vormals Symantec, kauft das in Tettnang ansässige Unternehmen von Investcorp Technology Partners für 360 Millionen Dollar in bar. Der Abschluss der Transaktion, die der Zustimmung von Regulierungsbehörden unterliegt, ist für das erste Quartal 2021 geplant.

Mit der Übernahme will NortonLifeLock seinen internationalen Expansionskurs stärken. Avira ist vor allem im europäischen Markt präsent – seine in der Grundversion kostenlose Antivirensoftware ist nach Angaben des Unternehmens auf mehr als 30 Millionen Geräten weltweit installiert. Die Zahl der zahlen Kunden gibt Avira mit 1,5 Millionen an.

Gegründet wurde das Unternehmen 1986 von Tjark Auerbach. Sein erstes Antivirenprogramm veröffentlichte es 1988. Es sollte damals noch MS-DOS-Systeme schützen und bei einem Virenbefall reparieren. 1994 folgte die erste Version der Software für Windows. Seinen Höhepunkt erlebte Avira 2012 mit einer Nutzerbasis von mehr als 100 Millionen Geräten.

Änderungen im Markt wie neue Teilnehmer, das Schrumpfen der PC-Verkäufe und die Verlagerung hin zu mobilen Geräten sowie wahrscheinlich auch der Markteintritt von Microsoft brachten Auberbach schließlich im April 2020 dazu, sein Unternehmen an den in Bahrain ansässigen Investor Investcorp zu verkaufen. Vor acht Monaten betrug der Kaufpreis 180 Millionen Dollar.

NortonLifeLock wurde im November 2019 gegründet, nachdem Broadcom das Enterprise-Geschäft von Symantec für 10,7 Milliarden Dollar übernommen hatte. NortonLifeLock betreibt bedient somit nur noch die Consumer-Sparte, auf die sich Avira ebenfalls zuletzt konzentriert hatte. Im November kündigte Avira das Support-Ende für seine Business-Lösungen zum 31. Dezember 2021 an.

WEBINAR

Beim Endpunkt-Schutz zählt jede Sekunde: Warum die Entschärfung in Echtzeit entscheidend ist

Carsten Maceus, Systems Engineer bei Fortinet, erläutert in diesem Webinar, wie eine moderne IT-Sicherheitsarchitektur in Unternehmen aussehen sollte. Er illustriert dies am Beispiel eines Fußballstadions wo Bengalos, Flitzer, Ordner und Zuschauer agieren. Spannend.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

5 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

23 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago