Categories: Sicherheit

Systemweiter Schutz vor Tracking und Werbung: Blokada v5 verfügbar

Blokada ist ein Tracking- und Ad-Blocker für Android und iOS. Das Tool verhindert anhand von Listen die Verbindung zu bekannten Ad- und Tracking sowie Malware-Servern. Die Schutzwirkung umfasst dabei nicht nur den Browser, sondern alle installierten Apps. Ausnahmen lassen sich über Whitelisten definieren. Dort kann man auch manuell Host-Adressen und Apps hinzufügen. Es ist außerdem möglich, Server-Adressen manuell auf eine Blacklist zu setzen.

In der neuen Version 5 bietet das Open-Source-Tool eine vollständig neue Oberfläche, die die Nutzung der App vereinfachen soll. Außerdem hat Blokada die Nutzeroberfläche in beiden Versionen (iOS und Android) vereinheitlicht, sodass sich Anwender nicht umgewöhnen müssen, wenn sie die iOS- oder Android-Variante nutzen. Beide Versionen erlauben den Wechsel des App-Designs in Abhängigkeit der Systemvorgaben. Es kann aber auch manuell ein hell oder dunkles Design eingestellt werden. Allerdigns muss man hierfür die App neu starten.

Außerdem integriert Blokada einen eigenen DNS-Dienst und erweitert die Liste von DNS-Servern mit beispielsweise BlahDNS. Mit der App können auch DNS-Server genutzt werden, die DNS over HTTPS (DoH) unterstützen. Anders als in Version 4 bietet Blokada v5 jedoch nicht die Möglichkeit einen eigenen DNS-Server hinzuzufügen, sodass man auf das Angebote der in der App aufgeführten DNS-Server angewiesen ist. Das manuelle Hinzufügen eines DNS-Servers soll jedoch bald zum Leistungsumfang von Blokada v5 gehören.

Wie schon von Version 4 bekannt, gehört mit Blokada+ auch ein kostenpflichtiger VPN-Server (5 Euro pro Monat oder 48 Euro pro Jahr) zum Leistungsangebot. Der Dienst wird von der schwedischen Firma Block AB bereitgestellt. Für den Schutz vor Werbung und Trackern muss dieser allerdings nicht genutzt werden. Er stellt vielmehr ein zusätzliches Feature von Blokada dar.

Die von vielen Anwendern gewünschte Historie über geblockte Tracker- und Ad-Server-Adressen steht seit Version 4 zur Verfügung. Damit können Nutzer exakt verfolgen, welche Adresssen Blokada im Laufe der Zeit blockiert hat. In früheren Versionen waren diese Informationen nur über den Benachrichtigungsverlauf und entsprechender Tools möglich.

Da Blokada aus naheliegenden Gründen nicht im Google Play Store (dort gibt es nur eine Slim-Version, die nur den Wechsel von DNS-Servern erlaubt) verfügbar ist, muss die Installation des Tools durch den Nutzer erlaubt werden. Blokada ist wie erwähnt Open-Source und wird auf Github gehostet. Das Tool kann nahezu auf jedem Android-Smartphone installiert werden. Root-Rechte sind nicht erforderlich.

Für das kurze Pausieren der App, wenn etwa Webseiten die Anzeige von Inhalten bei aktiviertem Adblocker unterbinden, steht ein entsprechender Schalter für die Schnelleinstellungen parat.

Die Vorgängerversion hat der Sicherheitsexperte Mike Kuketz untersucht und für gut befunden: „Im Gegensatz zu den »Pseudo-Security-Apps«, die im Google Play Store inflationär angeboten werden und den Nutzer in falscher Sicherheit wiegen, vollbringt Blokada das Kunststück, die Sicherheit und Privatsphäre tatsächlich wirksam zu schützen.“

Android-Nutzer ab Version 9 können alternativ auch die im Betriebssystem integrierte Funktion „Private DNS“ zum Blocken von Ad- und Tracking-Server und der Auswahl eines geeigneten DNS-Server nutzen. Für iOS-Anwender steht als Alternative für den Schutz der Privatsphäre die App DNSCloak parat.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago