Zero-Day-Lücken erlauben Übernahme von D-Link-VPN-Routern

Der Sicherheitsanbieter Digital Defense hat mehrere Schwachstellen in der Gerätesoftware von VPN-Routern von D-Link entdeckt. Wie Threatpost berichtet, kann ein Angreifer unter Umständen aus der Ferne Schadcode einschleusen und mit Root-Rechten ausführen, um die vollständige Kontrolle über ein Gerät zu übernehmen.

Betroffen sind dem Bericht zufolge die Modelle DSR-150, DSR-250, DSR-500 und DSR-1000AC, auf denen die Firmware-Version 3.14 oder 3.17 installiert ist. Ein vollständiger Patch stehe noch nicht zur Verfügung. Für die Modelle DSR-150, DSR-250 und DSR-500 biete D-Link eine Beta-Firmware sowie Behelfslösungen an, um die Auswirkungen von Attacken zu reduzieren.

Für einen erfolgreichen Angriff müssen allerdings drei Anfälligkeiten miteinander verknüpft werden. Besonders schwerwiegend ist eine Lücke, die eine Remotecodeinjection für Root-Befehle ohne vorherige Authentifizierung zulässt. „Zwei Schwachstellen wurden bestätigt, und Patches sind in der Entwicklung. Eine der gemeldeten Schwachstellen betrifft die Funktionsweise des Geräts, die D-Link bei dieser Produktgeneration nicht ändern wird“, teilte das Unternehmen mit.

Einem Support-Artikel zufolge haben die nur in den USA angebotenen Router DSR-500, DSR-500N, DSR-1000 (nur Hardware-Revision A) und DSR-100N das Ende ihres Lebenszyklus erreicht und im September 2020 letztmalig Updates erhalten. Sie sind laut Digital Defense jedoch von der schwerwiegende Remote-Command-Injection-Lücke betroffen. Die anderen anfälligen Modelle, für die offenbar Patches in Arbeit sind, werden weltweit vertrieben.

Die finalen Versionen der Patches für zwei der drei Schwachstellen kündigte D-Link dem Bericht zufolge für Mitte Dezember an. Die dritte Sicherheitslücke, die D-Link als „Funktion“ beschreibt, erlaubt Nutzern nach Eingabe von Anmeldedaten beliebige CRON-Einträge einzuschleusen. Sie werden nach Angaben des Unternehmens mit Root-Rechten ausgeführt und können die Konfigurationsdatei eines Routers verändern.

ANZEIGE

So reagieren Sie auf die gestiegene Nachfrage von Online-Videos – Wichtige Erkenntnisse und Trends

Der von zahlreichen Ländern wegen der Coronakrise eingeführte Lockdown und die damit verbundene soziale Distanzierung haben neue Rekorde im Online-Videoverkehr gebracht. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie Daten untersuchen und quantifizieren, um die Belastung von Netzwerken und CDNs einzuschätzen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago