Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat einen Cyberangriff bestätigt. In einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung heißt es knapp, der Vorfall werde in enger Zusammenarbeit mit Strafermittlern untersucht. Das deutsche Pharmaunternehmen Biontech, das maßgeblich an der Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffes beteiligt ist, meldet indes, dass die unbekannten Täter auch Zugriff auf einige seiner Daten bei der EMA hatten.
„Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass im Zusammenhang mit diesem Vorfall keine Biontech- oder Pfizer-Systeme kompromittiert wurden, und es ist uns nicht bekannt, dass Studienteilnehmer durch die Daten, auf die zugegriffen wurde, identifiziert wurden. Zu diesem Zeitpunkt warten wir auf weitere Informationen über die Untersuchung der EMA und werden angemessen und in Übereinstimmung mit dem EU-Recht reagieren. Die EMA hat uns versichert, dass der Cyber-Angriff keine Auswirkungen auf den Zeitplan für ihre Überprüfung haben wird“, erklärte Biontech.
Derzeit liegen der EMA zwei Anträge auf Zulassung eines COVID-19-Impfstoffes vor, und zwar vom spanischen Pharmakonzern Moderna und von Biontech und Pfizer, die ihr Vakzine gemeinsam entwickelt haben. Nachfragen, ob der Angriff gezielt den Daten dieser Unternehmen galt oder ob es sich „nur“ um einen finanziell motivierten Einbruch handelt, lies die Behörde unbeantwortet.
Seit Monaten arbeiten zahlreiche Unternehmen weltweit an möglichen Impfstoffen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Medienberichten zufolge wurden unter anderem Unternehmen mit Johnson & Johnson, Novavex, Genexine, Shin Poong Pharmaceutical, Celltrion, AstraZeneca, Moderna und Gilead von Unbekannten attackiert. Microsoft warnte zudem im November vor Angriffen auf Hersteller von COVID-19-Impfstoffen. IBM deckte indes Anfang des Monats eine Phishing-Kampagne auf, die sich gegen Unternehmen richtet, die an der Verteilung von COVID-19-Impfstoffen beteiligt sind.
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