Apple will laut einem Bericht der Agentur Reuters herausfinden, was die gewalttätigen Proteste in einer Fabrik von Wistron im indischen Narasapura ausgelöst hat, in der iPhones gefertigt werden. Die Arbeiter protestierten demnach gegen schlechte Arbeitsbedingungen und eine nicht vertragsgemäße Bezahlung.
Ende vergangener Woche kam es während der Nachtschicht zu Ausschreitungen, die unter anderem von der Times of India dokumentiert wurden. Zu dem Zeitpunkt hieß es, die meisten der rund 2000 Mitarbeiter hätten Möbel und Produktionsanlagen zerstört und Fahrzeuge in Brand gesetzt – und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst. Zudem hätten einige Mitarbeiter auch in Büros von Managern randaliert.
Die Arbeiter hätten unter anderem nicht die zugesicherte Bezahlung erhalten. Einem technischen Mitarbeiter mit Abschluss seien beispielsweise umgerechnet 285 Dollar pro Monat zugesagt worden. Zuerst sei seine Bezahlung auf 217 Dollar und danach auf 163 Dollar reduziert worden. Anspruch auf sein volles Gehalt habe er erst bei einer Festanstellung. Andere Betroffene in derselben Position wollen sogar nur ein Gehalt von 108 Dollar pro Monat bezogen haben, wie AppleInsider berichtet.
Wistron beschuldigt dem Bericht zufolge nun mehr als 5000 Arbeiter sowie weitere 2000 nicht bekannte Personen, für die Schäden verantwortlich zu sein. Allein an den Produktionsanlagen soll ein Schaden in Höhe von geschätzt 60 Millionen Dollar entstanden sein.
Laut AppleInsider hat Wistron zuletzt zahlreiche neue Mitarbeiter für seine Fabrik in Narasapura eingestellt. Insgesamt sollten dort 10.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Apple ist schon länger bemüht, seine Abhängigkeit von China bei der Fertigung seiner Produkte zu reduzieren. In Indien lässt Apple aber auch produzieren, um den dortigen Markt besser bedienen zu können. Das Unternehmen schreibt seinen Lieferanten zwar vor, sich an lokale Arbeitsschutzgesetze zu halten, aber nicht immer folgen diese den Vorgaben. Zuletzt war bekannt geworden, dass selbst Apple unter Umständen offenbar Verstöße duldet, zumindest solange den Betrieben vor Ort und damit auch Apple kein Ärger mit lokalen Behörden droht.
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