Categories: RechtRegulierung

FTC weist Social-Media-Firmen zur Offenlegung ihrer Nutzung persönlicher Daten an

Die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission hat alle großen Social-Media- und Video-Streaming-Plattformen in den USA aufgefordert, Informationen über ihren Umgang mit Nutzerdaten offenzulegen. Die Anweisung erging Anfang der Woche an Facebook, WhatsApp, Snap, Twitter, Amazon, Youtube, den TikTok-Eigentümer ByteDance, Twitch, Reddit und Discord.

Unter anderem will die Behörde wissen, wie die Internetkonzern die Daten sammeln und verwenden sowie persönliche und demografische Daten verarbeiten. Außerdem geht es der FTC um die Anwendung der Richtlinien der Unternehmen auf Minderjährige. Die Anweisung ist mit einer Frist von 45 Tagen versehen.

Konkret geht es der FTC auch darum, herauszufinden, wie die fraglichen Unternehmen die Online-Werbung auswählen, die sie ihren Nutzern präsentieren – ob Algorithmen und Data Analytics zum Einsatz kommen und mit persönlichen Informationen kombiniert werden. Es soll aber auch offengelegt werden, wie die Firmen das Engagement ihrer Nutzer messen.

Twitter und Reddit kündigten gegenüber CNET.com an, mit der FTC zusammenzuarbeiten. Disccord hingegen verwies darauf, das es keine Werbung einblende und stattdessen das eigene Angebot über Abonnements finanziere.

In einer Pressemitteilung betonte die FTC, dass sie auch das Recht habe, Untersuchungen durchführen könne, ohne einen konkreten strafrechtlichen Anlass zu verfolgen. Demnach geht es der Behörde derzeit nicht darum, ein vermutetes Fehlverhalten der fraglichen Anbieter aufzudecken.

Trotzdem fiel die Entscheidung innerhalb der FTC nicht einstimmig aus. Während vier Kommissare die Ermittlungen bejahten, lehnte der Kommissar Noah Joshua Phillips das Vorgehen ab. Er bezeichnete die Untersuchung als eine Verschwendung knapper Ressourcen, um „den Anschein zu erwecken, als würde man etwas gegen eine Litanei von Beschwerden über Technologieunternehmen unternehmen“. Tatsächlich sei die Anordnung ein „undisziplinierter Vorstoß in eine Vielzahl von Themen, von denen einige nur am Rande mit dem erklärten Ziel dieser Untersuchung zusammenhängen“.

ANZEIGE

Netzwerksicherheit und Netzwerkmonitoring in der neuen Normalität

Die Gigamon Visibility Platform ist der Katalysator für die schnelle und optimierte Bereitstellung des Datenverkehrs für Sicherheitstools, Netzwerkperformance- und Applikationsperformance-Monitoring. Erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie mit Gigamon-Lösungen die Effizienz ihrer Sicherheitsarchitektur steigern und Kosten einsparen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago