VPN – kostenlos oder kostenpflichtig – was ist besser?

Wer beim Streamen von Filmen über einen Streaming-Dienst wie Netflix oder Amazon Prime die Geoblockade umgehen möchte, ist sicherlich mit einem kostenlosen VPN gut bedient. Wenn es allerdings um die Sicherheit bei der Übertragung von persönlichen Daten geht, beispielsweise beim Onlinebanking, kann sich ein kostenpflichtiges VPN lohnen.

Welche Vorteile bietet ein VPN-Dienst?

Abbildung 2: Ein guter Anbieter hat Server-Standorte auf der ganzen Welt.

Mit einem VPN-Dienst haben User mehr Privatsphäre und mehr Sicherheit, wenn sie in öffentlichen Netzwerken unterwegs sind. Die VPN-Software verschlüsselt alle Daten, die der Computer mit Servern im Internet austauscht. Dritte können den Datenverkehr nicht einsehen, auch der Internet-Provider nicht. Darüber hinaus ändert sich das Herkunftsland. Ein guter Anbieter hat mehrere Server an unterschiedlichen Standorten in verschiedenen Ländern. Wer sich mit einem dieser Server verbindet, erweckt den Eindruck, sich in dem Land zu befinden, in dem auch der Server steht. Das ist besonders interessant, um Geoblockaden zu umgehen oder um Angebote zu nutzen, die auf das Herkunftsland beschränkt sind.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein VPN die Auswertung der Traffic-Daten verhindert. Normalerweise können die Internet-Provider den Datenverkehr ihrer Kunden sehen und alles auswerten. Das ist einerseits wichtig für das Traffic-Management. Andererseits ist auch Missbrauch Tür und Tor geöffnet, beispielsweise zu Werbezwecken. Außerdem kann der Provider den Traffic für bestimmte Dienste depriorisieren oder sogar mit Absicht ausbremsen. Mit einem VPN sieht der Provider nur noch, dass Datenverkehr stattfindet. Inhalt und Datenherkunft sind verschlüsselt und bleiben dem Provider verborgen.

Was kann ein kostenloser VPN-Dienst?

Abbildung 3: VPN-Software gibt es nicht nur für den PC, sondern auch für mobile Endgeräte oder den Router.

Ein guter kostenloser VPN-Anbieter hat Software für verschiedene Geräte, sowohl für Mac- wie auch für Windows-PCs oder für mobile Endgeräte wie das Tablet. Außerdem bieten sie zusätzliche Funktionen, wie den hilfsbereiten Kundensupport oder spezielle Vergünstigungen für das kostenpflichtige Angebot. Egal ob kostenpflichtig oder kostenlos, die meisten Anbieter von VPN bieten High-End-Verschlüsselung an. Zudem gibt es Zugriff auf verschiedene Server auf der ganzen Welt.

Wann ist eine kostenlose VPN-Software geeignet?

Nutzer, die über ein öffentliches WLAN Einkäufe tätigen und mit ihrer Kreditkarte bezahlen, sollten darauf achten, dass die persönlichen Daten und vor allem die Kreditkarten-Details vor dem Zugriff durch Dritte geschützt sind. Mit einer VPN-Software ist sichergestellt, dass der Nutzer anonym bleibt und die Daten geschützt sind. Dabei sind die meisten VPNs sehr einfach installiert. Die wenigsten machen den Computer wirklich spürbar langsamer. Allerdings gibt es einige Dinge, die besser mit einem kostenpflichtigen VPN erledigt werden.

Wann ist eine kostenlose VPN-Software nicht geeignet?

Mit einer kostenlosen VPN-Software lassen sich sehr einfach Sicherheit und Schutz im Internet erhöhen. Es hat jedoch auch ein paar Nachteile. In der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass bestimmte Benutzer die kostenlose VPN-Verbindung anderer Nutzer verwendet haben. Dadurch sind die Vorteile bezüglich Anonymität hinfällig. Werden dann noch die Daten aufgezeichnet, kann das schwerwiegende Konsequenzen haben. Bei Gratis-VPN-Verbindungen ist die Verbindung oft nicht so stabil und arbeitet unzuverlässig. Zudem stellen die Anbieter meistens keine Sicherheitsprotokolle bereit.

Deshalb ist ein kostenpflichtiger Anbieter besser

Nicht immer bietet ein kostenloses VPN den notwendigen Schutz. Dann ist es sinnvoll, sich die kostenlose Testversion eines kostenpflichtigen Anbieters anzuschauen. Bei vielen guten VPN-Anbietern gibt es eine kostenlose Testversion, viele bieten auch eine Geld-zurück-Garantie.

Wer auf die kostenpflichtige Version upgradet, spürt sofort Auswirkungen auf Anonymität und Sicherheitsprotokolle. Die Anbieter geben ihren Nutzern Zugriff auf die gängigen Sicherheitsprotokolle, wie PPTP, L2TP oder OpenVPN. Das gibt den Usern mehr Freiheit und macht das Surfen sicherer. Die Nutzer bleiben damit anonym im Netz.

Zur zusätzlichen Sicherheit kommt auch ein Mehr an Leistung und Geschwindigkeit bei den bezahlten VPN-Diensten. Das ist für alle Nutzer wichtig, die streamen möchten, sich die Live-Übertragung einer Veranstaltung anschauen möchten oder online spielen wollen.

Was kann ein VPN nicht?

Ein VPN verschlüsselt Daten und verschleiert die IP-Adresse und damit die Herkunft. Doch es macht nicht unsichtbar. Mit einem VPN ist kein Nutzer 100prozentig anonym. Der Anbieter kennt die IP-Adresse und kann die übertragenen Daten sehen.

Viele Webseiten kennen mittlerweile die VPN-Server der gängigsten Anbieter. Sie können einschätzen, ob die Anfrage eines Nutzers über einen VPN-Server läuft oder nicht. Ein VPN sollte daher nur ein Teil sein beim Schutz der Privatsphäre, und nicht der einzige Baustein.

User sollten im Internet immer darauf achten, dass Webseiten HTTPS verwenden und verschlüsselt sind. Das stellt sicher, dass alle Daten, die zwischen der Webseite und dem Computer des Nutzers ausgetauscht werden, verschlüsselt sind. So kann der VPN-Anbieter den Inhalt einer Anfrage auch nicht auslesen.

Mithilfe eines VPNs lässt sich das Herkunftsland des Datenverkehrs ändern. Allerdings ist es nicht immer möglich, die Internetzensur eines Landes zu umgehen. Geht ein Land bei der Zensur besonders aggressiv vor, ist jeglicher VPN-Datenverkehr blockiert. Auch viele Streaming-Anbieter erkennen mittlerweile VPNs und blockieren den Zugriff.

Wer lieber auf einen VPN verzichten möchte, kann den privaten Modus seines Browsers verwenden. Damit sind die Tracking-Möglichkeiten von Werbenetzwerken und Webseiten ebenfalls reduziert. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Tor-Browsers. Er ermöglicht das anonyme Surfen. Nutzer hinterlassen damit wesentlich weniger Spuren im Netz als mit anderen Browsern.

Maria Jose Carrasco

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