Die Aufgabe des Laderoboters ist es, in begrenzten Parkräumen wie Garagen oder auf Parkplätzen die Beladung der Akkus von Elektroautos ohne menschliche Hilfe vorzunehmen.
Der Schlüssel dafür ist die von Volkswagen entwickelte App „Car2X“, die es ermöglicht, bereits ohne dem 5G-Standard Fahrzeuge untereinander und mit ihrer Umwelt zu vernetzen. Die Informationen werden dabei mit dem WLANp-Standard übertragen, der dafür sorgt, dass sie innerhalb weniger Millisekunden beim gewünschten Empfänger landen. Dieser wurde eigens für die lokale Fahrzeugkommunikation entwickelt und macht es möglich, Daten nahezu in Echtzeit zu übertragen. Je nach Umfeld beträgt die Reichweite dabei zwischen 150 und 800 Meter.
Nachdem der Laderoboter mit der App die Aufforderung zur Beladung eines Autos erhalten hat, steuert er selbstständig das zu beladende Fahrzeug an, öffnet die Ladeklappe und schließt den Ladestecker an. Wenn das Fahrzeug beladen ist, nimmt er auch die Entkopplung ohne menschliches Zutun vor.
Damit er diese Aufgaben bewältigen kann, ist der Laderoboter mit einer Kamera, einem Laserscanner und Ultraschallsensoren ausgestattet. Mit diesen Hilfen kann sich der Roboter innerhalb eines definierten Raumes orientieren.
Das Konzept des Laderoboters ist dafür ausgelegt, mehrere Fahrzeuge gleichzeitig zu beladen. Damit er nicht ein Fahrzeug nach dem anderen abarbeiten muss, ist der Roboter mit einem Anhänger ausgestattet, auf dem sich ein mobiler Energiespeicher befindet. Dieser wird an das zu beladende Fahrzeug angeschlossen und verbleibt vor Ort, bis die Beladung abgeschlossen ist. Das Fahrzeug wird dabei mittels DC-Schnellladen mit zu 50 Kilowatt beladen. Der mobile Energiespeicher verfügt im voll beladenen Zustand über eine Kapazität von rund 25 Kilowatt-Stunden.
Im Anschluss daran holt der Laderoboter den Energiespeicher auch selbst wieder ab und bringt ihn zur Aufladung zu einer zentralen Ladestation. Die Kapazität ist also nicht auf den Laderoboter, sondern auf die Anzahl der vorhandenen Energiespeicher begrenzt.
Für einen Marktstart des Laderoboters von VW gibt es noch keinen Termin – noch handelt es nur um eine Studie mit funktionsfähigen Prototypen. Einzelkomponenten des Gesamtkonzepts von VW sollen jedoch bereits Anfang 2021 auf den Markt kommen. Eine flächendeckende Versorgung mit Ladestationen gilt als kritisch für die Ausbreitung von E-Mobilität, da Elektroautos bislang nur mit 300 bis 500 Kilometer immer noch relativ geringe Reichweiten aufweisen.
Jedes System, bei dem die einzelnen Komponenten miteinander kommunizieren, bietet grundsätzlich eine Angriffsfläche für Hacker. Um seine Systeme sicherer zu machen, veranstaltet beispielsweise Tesla eigene Hackerwettbewerbe, die zum Ziel haben, dass diese Schwachstellen sichtbar werden. Sie bieten den Hackern im Erfolgsfall hohe Prämien an.
Beim Hackerwettbewerb „Pwn2Own 2019“ gelang es Amat Cama und Richard Zhu, den Tesla Model 3 zu knacken. Sie konnten Code in der Firmware des Fahrzeugs ausführen und blendeten als Erfolgsbeweis eine Nachricht auf dem Display des Systems ein. Für das Auffinden dieser Schwachstelle kassierten sie eine Prämie in der Höhe von 35.000 Dollar und durften zur Belohnung auch gleich das Fahrzeug behalten.
Auch autonome Ladesysteme wie der mobile Laderoboter von Volkswagen sind deshalb grundsätzlich angreifbar, wenn im System eine entsprechende Schwachstelle entdeckt wird.
In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung kann dieser Zustand aber schon fast als normal betrachtet werden. Genauso, wie es auch früher schon möglich war, eine Bank zu überfallen, so ist es heute möglich, digitale Systeme anzugreifen. Es handelt sich dabei aber wie auch beim guten alten Bankraub immer noch eine Straftat.
https://www.volkswagen-newsroom.com/de/storys/volkswagen-laesst-die-laderoboter-los-5700
Kommunikationssysteme werden auch in Zukunft angreifbar bleiben. Tesla veranstaltet aus diesem Grund Wettbewerbe, durch die die Schwächen im System frühzeitig aufgezeigt werden sollen.
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