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Diskrete Fertigung mit SAP

SAP ist in Deutschland in vielen Branchen gesetzt. Das ganze Produkt- und Lösungsportfolio der Walldorfer ist so umfassend, dass Kunden oft mit der Auswahl des für sie passenden Gesamtkonzeptes überfordert sind.

In der diskreten Fertigung spielt der Dreiklang aus Planung, Produktion und Lieferung eine zentrale Rolle. Die Prozesse in diesen drei Phasen sollten ideal aufeinander abgestimmt und durchgängig, end-to-end, gestaltet sein. Mit welchen SAP-Lösungen dies gelingt, lässt sich am besten anhand eines Beispiels verdeutlichen. In der von valantic entwickelten Systemdemo kommen bei der Bike AG, einem fiktiven Hersteller von Fahrrädern, zahlreiche SAP Lösungen zum Einsatz: SAP Analytics Cloud (SAC), SAP Integrated Business Planning (IBP), SAP embedded Production Planning & Detailed Scheduling (ePP/DS), SAP Digital Manufacturing Cloud (DMC) und SAP Transportation Management (TM).

Am Beispiel eines fiktiven Unternehmens aus der diskreten Fertigung zeigt valantic auf, wie aktuelle und künftige Kundenbedürfnisse mit den eigenen Unternehmensziele vereint und die Transparenz sowie Planbarkeit in der Fertigung erhöhen werden.

Für die Systemdemo und anschauliche Beschreibung der Planungs-, Produktions- und Lieferprozesse wurde die Bike AG ausgewählt, die unter den folgenden Bedingungen fertigt: Die Bike AG ist ein Hersteller von Premiumfahrrädern im mittleren Preissegment und montiert diese in Deutschland, wobei mehrere Komponenten global beschafft werden. Als Absatzmarkt wird der klassische DACH-Raum angenommen, also Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Lieferung erfolgt aus dem Zentrallager an Händler oder auch direkt zum Endkunden. Sehen wir uns nun an, wie die Bike AG den Wertschöpfungsprozess eines Fertigungsunternehmens meistert.

Die Bike AG setzt sich mit den folgenden drei Hauptprozessen auseinander: die Planung, die Produktion und anschließend die Auslieferung. Diese drei Prozessabschnitte greifen wie Zahnräder ineinander und hängen voneinander ab. Die beste Planung nützt wenig, wenn es in der nachfolgenden Fertigung hakt. Eine optimale End-to-End Planung ist deshalb für produzierende Unternehmen in der Fertigungsindustrie außerordentlich wichtig.

Am Anfang steht die strategische Finanzplanung. Die Bike AG setzt dafür auf die SAP Analytics Cloud. Sie ermöglicht koordinierte und integrierte Planungsprozesse, die zentral verwaltet und den jeweiligen Verantwortlichen zugewiesen werden. Simulationen bieten die Basis für die geplante Unternehmensentwicklung über die nächsten Jahre. Sie basieren auf Kennzahlen, lassen sich visuell durchführen und Planungsstammdaten on-the-fly anlegen.

Diese Finanzplanung wird in einem nächsten Schritt in die Sales & Operations Planung mit SAP IBP und Ariba integriert. Dabei geht es um eine real-time Aggregation von Kennzahlen der Finanzplanung in die Demand-Planung. Der Bike AG stehen dabei etwa statistische Prognosen und Soll-Ist-Vergleiche zur Verfügung. Nach dem Demand Planning werden die Bedarfe aufgelöst und in eine Kapazitätsprüfung überführt. Hierfür werden Kapazitätsinformationen der Werke aus dem SAP S/4HANA abgerufen und Lieferantenkapazitäten via SAP Ariba ausgetauscht. Die Direktanbindung zum SAP Ariba ermöglicht eine Prüfung der geplanten Komponentenbedarfe. Das Ziel ist, eine machbare Planung ans SAP S/4HANA zu übergeben.

Nun folgt der Bereich der Produktionsfeinplanung. Embedded PP/DS ermöglicht eine Produktionsplanung unter Berücksichtigung einer Machbarkeitsprüfung. Auf der einen Seite gilt es, die Verfügbarkeit von Materialien, bspw. Fahrradsatteln, zu prüfen. Auf der anderen Seite prüft das ePP/DS im Rahmen eines Capacity Checks, ob die Kapazitäten von Anlagen auch ausreichen, optimiert anschließend die Losgrößen und Reihenfolgen der einzelnen Produktionsaufträge. Nur so können die geplanten Mengen möglichst günstig und pünktlich fertiggestellt werden. Eine transparente Darstellung und eine Visualisierung der Produktionssituation in Apps und interaktiven Planungstools stehen dabei hilfreich zur Seite. So entsteht schließlich der finale Produktionsplan.

Im nächsten Schritt des Produktionsprozesses lassen sich mit der SAP Digital Manufacturing Cloud (DMC) freigegebene Fertigungsaufträge an den Shopfloor übergeben. Die Digital Manufacturing Cloud bietet etwa eine automatische Verbuchung von Wareneingängen und einen Überblick über die Bereitstellung der Fahrrad-Komponenten. Es schließt sich der Bereich Warehouse Logistics an. Hier werden die produzierten Fahrräder sowie Komponenten für die Montageentnahme ausgebucht.

Am Ende der Wertschöpfungskette stehen Transport und Auslieferung. Die Fahrräder der Bike AG gelangen aus dem Produktionswerk zu den Händlern oder via Online-Shopping direkt zu den Kunden. Mit SAP TM (Transportation Management) können alle Warenbewegungen, egal ob Auftrag, Bestellung oder Umlagerung, gemeinsam verplant und konsolidiert werden. Das „Transportation Cockpit“ bietet umfangreiche Möglichkeiten, die Transporte im Detail zu planen, an Transportdienstleister zu vergeben und nachzuverfolgen. Das SAP Logistics Business Network (LBN) bietet hierbei die Möglichkeit, auf einfache Art und Weise mit den Transportdienstleistern zusammenzuarbeiten, ohne aufwändige Interfaces implementieren zu müssen. Von der Auftragsvergabe und das Dokumentenmanagement über die Planung der Torbelegung bis hin zur Beilegung von Meinungsverschiedenheiten in der Rechnungstellung unterstützt das SAP LBN alle gängigen, transportrelevanten Prozesse.

Die Ladeplanung wird voll automatisiert durchgeführt und in 3D visualisiert, die geplanten Touren werden in einer Kartendarstellung angezeigt und können in Echtzeit verfolgt werden. Das Frachtkostenmanagement von SAP TM bietet dabei die Möglichkeit, die mit den Transportdienstleistern vereinbarten Kontrakte inklusive aller Frachtraten vollumfänglich abzubilden, sodass die Transportkosten automatisch präzise ermittelt werden und der Rechnungsprüfung in SAP zur Verfügung stehen. So gelangen die Fahrräder der Bike AG zuverlässig an ihr Ziel.

ZDNet.de Redaktion

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