Ransomware-Attacke auf Media-Markt und Saturn: Die Hintergründe

Die Ransomware-Attacke auf Media-Markt und Saturn ist ein derber Schlag für die beiden Tech-Märkte, die zum Ceconomy-Konzern gehören und die gleichen Backend-Systeme verwenden. Ca. 3100 Server wurden verschlüsselt – und vor Weihnachten zählt jede Stunde bei der Widerherstellung der Systeme, damit die Kernzeit der Weihnachtseinkäufe für diese Konsumriesen nicht zu der eigentlichen Finanzkatastrophe wird.

Ganz unabhängig von den zunächst 240 Millionen Lösegeldforderungen der Erpresser, hinter der die „Hive“ Ransomware Gruppe steht. Diesen wurden nun auf 50 Millionen reduziert – sicherlich auch kein Schnäppchen.

Jetzt geht es um Zeit. Wie schnell können alle Systeme wiederhergestellt werden, damit das Geschäft wieder läuft?  Möglicherweise sind auch alle Active Directory Server (Domain Controller) betroffen und verschlüsselt.  Wie kann man Active Directory wiederherstellen, wenn das passiert – wenn alle Server nicht mehr laufen?  Zu wenige Unternehmen stellen sich diese Frage bevor etwas passiert.

Fakt ist: Wenn die Active Directory Server nicht mehr laufen, läuft gar nichts mehr – sie sind die Grundlage für das Anmelden aller anderen Systeme in der Infrastruktur – inklusive der Kassensysteme und sonstigen Servern, die für die Abwicklung des eigentlichen Geschäfts notwendig sind. Sie sind auch die ersten Systeme, die wiederhergestellt werden müssen – danach gelingt es erst mit den anderen Servern.

Die jüngste Attacke zeigt einmal mehr, wie verwundbar selbst moderne Retail-Unternehmen sind, die ihr Geld mit Technik verdienen. Oft genügt ein Schlupfloch und die Angreifer können sich unbemerkt ihrem Ziel nähern. Ist dieses erreicht, dann kann es (leider) sehr schnell gehen – und der Rückweg wird mühsam.

ZDNet.de Redaktion

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