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Forscher warnen vor unsicheren Cloud-Computing-Diensten

Unsichere Cloud-Computing-Dienste können ein großes Risiko für Unternehmen darstellen, da sie ein regelmäßiges Ziel für Cyberkriminelle sind. Forscher haben demonstriert, wie anfällig falsch konfigurierte Cloud-Dienste sein können, nachdem sie Hunderte von Honeypots eingerichtet hatten, die wie eine unsichere Infrastruktur aussehen sollten und von denen einige nur wenige Minuten hielten, bevor sie von Hackern kompromittiert wurden.

Cybersecurity-Forscher von Palo Alto Networks richteten einen Honeypot ein, der aus 320 Knoten auf der ganzen Welt bestand und mehrere falsch konfigurierte Instanzen gängiger Cloud-Dienste enthielt, darunter das Remote-Desktop-Protokoll (RDP), das Secure-Shell-Protokoll (SSH), das Protokoll Server Message Block (SMB) und Postgres-Datenbanken. Der Honeypot enthielt auch Konten, die mit Standard- oder schwachen Passwörtern konfiguriert waren – genau die Art von Dingen, nach denen Cyberkriminelle suchen, wenn sie versuchen, in Netzwerke einzudringen.

Einige der Websites wurden innerhalb von Minuten kompromittiert. Innerhalb von 24 Stunden waren es bereits 80 Prozent der 320 Honeypots. Alle wurden innerhalb einer Woche gehackt.

Die am häufigsten angegriffene Anwendung war Secure Shell, ein Netzwerkkommunikationsprotokoll, das die Kommunikation zwischen zwei Rechnern ermöglicht. Jeder SSH-Honeypot wurde im Durchschnitt 26 Mal pro Tag angegriffen – ein SSH-Honeypot sogar 169-mal an einem Tag. Einem anderen Angreifer gelang es indes 96 Prozent der 80 Postgre-Honeypots innerhalb von nur 90 Sekunden zu knacken.

„Die Geschwindigkeit des Vulnerability-Managements wird gewöhnlich in Tagen oder Monaten gemessen. Die Tatsache, dass Angreifer innerhalb von Minuten unsere Honeypots finden und kompromittieren konnten, war erschreckend. Unsere Forscher zeigt die Risiken von unsicheren Diensten“, sagte Jay Chen, Principal Cloud Security Researcher bei Palo Alto Networks.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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