Nach NSO-Skandal: Israel verspricht strengere Export-Kontrollen für Cyber-Produkte

Die israelische Behörde für die Kontrolle von Verteidigungsexporten (Defense Exports Control Agency) hat angekündigt, dass sie strengere Regeln für den Export von offensiven Cyber-Tools durchsetzen wird. Die Ankündigung erfolgte wenige Tage, nachdem mehrere Medien aufgedeckt hatten, dass Tools des israelischen Cyberunternehmens NSO Group verwendet wurden, um die Telefone von mindestens elf in Uganda ansässigen Beamten des US-Außenministeriums zu hacken.

Wie die Jerusalem Post berichtet, hat die Agentur eine überarbeitete Version ihrer „Endkundenerklärung“ veröffentlicht, die Länder unterzeichnen müssen, bevor sie Zugang zu leistungsfähiger Spionagetechnologie wie Pegasus der NSO Group erhalten können. Darin heißt es, dass Kunden die Instrumente nicht für Angriffe auf Regierungskritiker oder „politische Äußerungen“ verwenden dürfen, sondern nur zur Verhinderung von Terrorismus und „schweren Verbrechen“. Jedes Land, das die Erklärung ignoriert, verliert laut dem Dokument den Zugang zu den Cyber-Tools.

Die US-Regierung hatte die NSO Group im November mit Sanktionen belegt, nachdem monatelang berichtet worden war, dass die Technologie in großem Umfang von Diktaturen eingesetzt wurde, um sich in Geräte von Oppositionellen, Menschenrechtsaktivisten, führenden Politikern und anderen Personen zu hacken.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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