Besserer Schutz vor Naturkatastrophen dank IoT-Technologie

Ganze Häuser einfach weggeschwemmt, Straßen und Bahngleise unterspült, die Versorgung mit Strom, Gas und Trinkwasser unterbrochen: Allein in Deutschland starben bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 mehr als 180 Menschen, die Sachschäden gehen in die Milliarden. In der chinesischen Provinz Henan verursachten rund eine Woche später schwere Regenfälle heftige Überschwemmungen mit Todesopfern. Und Hurricane Ida brachte Ende August in Louisiana und anderen US-Bundesstaaten unter anderem ebenfalls Wassermassen mit tödlicher Gewalt mit sich.

Singuläre Katastrophen – oder untrügliche Signale des Klimawandels? Klar ist: In Zukunft dürften extreme Niederschläge, Schneefall und Hochwasser immer häufiger den Alltag von immer mehr Menschen auf der Welt bestimmen. Heißt auch: Die Menschen vor Ort rechtzeitig zu warnen, ist von elementarer Bedeutung. Mithilfe des Internet of Things (IoT) wollen die Deutsche Telekom und das Start-up divirod die Sicherheit in gefährdeten Gebieten erhöhen.

Die Nachteile bisheriger Warnsysteme

Wo steigen die Pegel in Flüssen und Stauseen ungewöhnlich stark an? Befindet sich der Meeresspiegel auf normalem Niveau oder sind Flutwellen zu befürchten? Welche Orte wären betroffen? Wie viel Wasser, Schnee und Eis sammelt sich auf Dächern und kann die Konstruktion das Gewicht halten? Sind solche Informationen frühzeitig bekannt, lassen sich Sach- und Personenschäden besser vermeiden.

Doch bisherige Warnsysteme sind häufig ineffizient: oft ungenau, dafür wartungsintensiv sowie kostspielig und nicht vernetzt. Dabei könnte eine umfassende, globale Datenbasis unter anderem helfen, Gefahrenmuster zu erkennen und kritische Situationen vorauszusagen. Zudem wäre es einfacher, Informationen aus verschiedenen Regionen zu vergleichen, Rückschlüsse auf den Klimawandel zu ziehen und gezielt Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit anzustoßen. An diesem Punkt setzt die Lösung von Telekom und divirod (Videointerview) an.

Risiken automatisch durchgehend im Blick behalten

So funktioniert’s: Kern des Systems ist ein Sensor, der Pegelstände von Gewässern, Meeresspiegel sowie Gezeiten an Küsten, Schnee- und Wassermengen auf Dächern registriert. Der Sensor ist mit SIM-Karten der Telekom ausgestattet, mithilfe des Funkstandards LTE-M gelangen die erfassten Daten über das IoT zur Auswertung in die Cloud von divirod.

Das geschieht automatisiert rund um die Uhr und weltweit: Sollte der Funkstandard LTE-M an einem Einsatzort nicht verfügbar sein, erfolgt die Datenübertragung via 2G oder LTE. Bereits heute sind die Sensoren international im Einsatz. Sie registrieren Wasserdaten in Florida, um vor Hurricanes zu warnen, behalten die Pegelstände in Venedig im Blick, überwachen die Wasserstände von Trinkwasserspeichern und Stauseen in den USA und Europa. Kommt es zu gefährlichen Situationen, können lokale Behörden beispielsweise Warnbotschaften an die Smartphones der Menschen in der Region senden.

Digitalisierung gegen den Klimawandel

Die IoT-basierte Lösung birgt viele Vorteile: Menschen und Unternehmen bietet es mehr Sicherheit, Behörden können die Lage durchgehend überblicken, im Ernstfall schneller und gezielter handeln. Und nicht zuletzt können die smarten Sensoren auch einen Beitrag zu mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit leisten. Ein steigender Meeresspiegel oder auch drohende Küstenerosion lassen sich frühzeitig ausmachen, umweltschützende Maßnahmen begründen und einleiten.

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ZDNet.de Redaktion

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