Categories: MobileWLAN

WLAN für das Smarthome

Herr Stegen, Plume ist in Deutschland noch nicht allen ein Begriff. Was genau macht Plume und was bieten Sie Ihren Kunden an?

Wir sehen uns als Erfinder der weltweit führenden SaaS-Experience-Plattform für Internetanbieter und deren Kunden. Das bedeutet, wir bieten eine offene und hardwareunabhängige Lösung für die Bereitstellung maßgeschneiderter Dienste für das Smarthome sowie für kleine Unternehmen. Basis der Services ist das WLAN des Smarthome oder des Unternehmens, das wir um zahlreiche Funktionen ergänzen. Diese Funktionen sorgen für ein besseres Interneterlebnis der Anwender. Wir helfen aber auch den Serviceprovidern, mit Hilfe dieses neuen Interneterlebnisses die Kundenbindung zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten für den Kundensupport zu senken – insbesondere durch bessere Einblicke in die Nutzung des WLANs bei den Kunden und selbstverständlich vollkommen in Einklang mit den strengen deutschen Datenschutzvorschriften.

Plume hat kürzlich eine größere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Welche Pläne verfolgen Sie mit der Expansion im deutschen Markt?

Dazu zunächst ein wenig Hintergrund: Wir haben zwar gerade erst begonnen, den deutschen Markt in den Fokus zu nehmen, konnten aber im letzten Jahr bereits einen großen Erfolg verbuchen. Mit der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser sowie der BREKO Einkaufsgemeinschaft haben wir zwei weitreichende Partnerschaften geschlossen, die uns dabei helfen, den deutschen Markt 2022 weiter zu erschließen.

Weltweit stellen Kooperationen mit Branchenverbänden eine wichtige Grundlage unseres Wachstums dar. Wir machen unsere Angebote deren Mitgliedsunternehmen zu attraktiven Rahmenbedingungen zugänglich und schaffen so Win-Win-Situationen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass möglichst vielen Haushalten und Unternehmen in Deutschland ein sicheres, einfach zu bedienendes, smartes und schnelles Interneterlebnis geboten werden kann. Mit der zuletzt erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde erhalten wir zusätzliche Mittel, um unser Wachstum voranzutreiben.

Wenn Sie vom „Interneterlebnis“ sprechen, was meinen Sie damit?

Wir sind davon überzeugt, dass Internet nicht vordergründig mittels Breitbandgeschwindigkeit beworben werden sollte. Lassen Sie uns dazu einen etwas detaillierteren Blick in unser Angebotsportfolio werfen:

Unser Service HomePass richtet sich an Privatnutzer, die ein sicheres und in allen Ecken des Hauses performantes WLAN wollen, ohne dabei auch Experten auf dem Gebiet sein zu müssen. Für Privathaushalte bietet unser Produkt ein adaptives WLAN, das die abonnierte Breitbandgeschwindigkeit basierend auf künstlicher Intelligenz an die mit dem Heimnetzwerk verbundenen Geräte verteilt und diese gleichzeitig vor Malware und Hackerangriffen schützt. Beispielsweise werden einzelne Geräte, die im WLAN ungewöhnliche Aktivitäten zeigen, automatisch in Quarantäne geschickt und der Nutzer kann dann überprüfen, ob es lediglich ein Systemfehler war oder ob das Gerät möglicherweise gehackt wurde.

Ein weiterer Mehrwert ist die physische Sicherheit: Mit unserer Lösung lassen sich Bewegungen im Haushalt erkennen, ohne dass dafür Kameras erforderlich sind. Das ist zum Beispiel hilfreich, um zu wissen, ob die Kinder gut aus der Schule zurückgekommen sind oder aber auch um ungebetenen Besuch zu bemerken – zum Beispiel während Sie im Urlaub sind und es keine Bewegung im Haus oder der Wohnung geben sollte. Hinzu kommen noch smarte Contentfilter für Kinder und Jugendliche, Kontrolle über sämtliche mit dem Netzwerk verbundenen Geräte sowie Funktionen für eine erhöhte Cybersicherheit.

Für all diese Funktionen brauchen Sie, wie gesagt, kein Experte zu sein und sie bieten mehr als nur eine hohe Bandbreite von beispielsweise 200Mbit. Das ist das, was ich mit „Interneterlebnis“ meine.

Sie bieten neben Lösungen für Privathaushalte auch Produkte für Unternehmen an und setzen auf die Zusammenarbeit mit Service Providern: Wo liegen die spezifischen Vorteile für die Unternehmenskunden sowie die Internetanbieter bei der Nutzung ihrer Services?

WorkPass, unser Angebot für kleine Unternehmen, ist der Bruder oder die Schwester von HomePass. Dabei handelt es sich um eine jeweils maßgeschneiderte Lösung für kleinere Unternehmen wie Restaurants, Friseure, Arztpraxen oder Büros. WorkPass gewährleistet ein performantes und sicheres Internet sowohl für Mitarbeiter als auch für Kunden und Besucher. Außerdem können kleine Unternehmen das WLAN damit für Marketing-Aktionen nutzen, beispielsweise für wiederkehrende Kunden, die sich erneut in das zur Verfügung gestellte WLAN einloggen.

Nun zum zweiten Teil Ihrer Frage. Internetanbieter profitieren, da sowohl HomePass als auch WorkPass um Backend Services ergänzt werden (durch „Haystack“). Diese innovative Netzwerküberwachung schafft Transparenz, die einen hervorragenden Kundenservice ermöglicht. Probleme können hiermit oftmals behoben werden, bevor der Kunde sie überhaupt merkt. In der Konsequenz rufen Kunden seltener an, um sich zu beschweren. Das spart nicht nur Kosten, sondern – und das ist viel wichtiger – führt auch zu einer hohen Kundenzufriedenheit. Die Kunden würdigen das in der Regel mit ihrer Loyalität, also mit niedrigeren Kündigungsraten.

Die neue Wi-Fi-6-Technologie gilt als nächster großer Schritt für die Konnektivität im Smarthome. Was können die Anwender erwarten?

Wi-Fi 6 bietet viel Potenzial für Heim- und Firmennetzwerke. Der neue Standard sorgt für eine zuverlässigere Netzwerkverbindung, wenn sehr viele IoT-Geräte mit dem WLAN verbunden sind. Wi-Fi 6 kann jedoch immer nur so gut sein wie das System, das es steuert. Die Antworten auf eine intelligente Verwaltung und Optimierung liefert auch im Kontext von Wi-Fi 6 und 6E Plume mit HomePass und WorkPass.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago