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Umsatzverluste durch Digitalisierungsstau

72 Prozent aller Kundeninteraktionen sind heute digital – aber die meisten Unternehmen (70%) sind nicht darauf eingestellt. Das ist ein Ergebnis des Connectivity Benchmark Report 2022 von Vanson Bourne und Deloitte Digital im Auftrag von MuleSoft, einem Tochterunternehmen von Salesforce.  Die befragten Unternehmen haben erhebliche Schwierigkeiten, ein stringentes, vernetztes Nutzererlebnis über alle Kontaktkanäle hinweg zu bieten. Das kostet Unternehmen durchschnittlich mehr als 6 Millionen Euro Umsatz.

Die finanziellen Verluste einer langsamen digitalen Transformation sind laut der Studie also beträchtlich. Daher dürfen Unternehmen keine Zeit mehr verlieren, um ihre Initiativen voranzutreiben. Denn die Geschwindigkeit, mit der Transformationsprojekte heute durchgeführt werden müssen, ist viel größer geworden.

Mangelnde Integration und hohe Verluste wegen zu altem Code und IT-Silos

Gründe für die hohen Einnahmeverluste, so die 1.050 weltweit befragten IT-Führungskräfte, sind: Es gibt zwar mehr Unternehmensanwendungen als je zuvor, aber die Verantwortlichen sind immer weniger in der Lage, diese zu integrieren. Das liegt sehr häufig an veraltetem Code und Legacy-Systemen.

Auch Datensilos stellen 90 Prozent der Unternehmen vor eine dauerhafte Herausforderung. Für ihre Integration werden immer mehr Data Scientists, Analysten und Kundensupport-Mitarbeiter benötigt, die wegen des Fachkräftemangels kaum zur Verfügung stehen. Die größten Herausforderungen liegen in der Einbindung und Integration der aus den Daten gewonnenen Erkenntnisse in benutzerorientierte Anwendungen.

55 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass es schwierig ist, Nutzererfahrungen zu integrieren. Letztes Jahr waren das noch 48 Prozent. Hemmschwellen sind Sicherheits- und Governance-Anforderungen, veraltete Infrastrukturen und mangelnde Fähigkeiten, um mit den sich ändernden Prozessen, Tools und Systemen Schritt zu halten.

Viel mehr IT-Projekte – über die Hälfte reißt den Zeitrahmen

Die IT-Abteilungen kämpfen mit der Einhaltung von Fristen. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als die Hälfte ihrer Projekte wurden im vergangenen Jahr nicht rechtzeitig abgeschlossen. Gleichzeitig ist die Anzahl der Projekte, die von der IT-Abteilung durchgeführt werden sollen, im letzten Jahr um 40 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: 2021 lag diese Wachstumsquote bei 30 Prozent.

Die traditionelle Infrastruktur verlangsamt weiterhin die Geschwindigkeit der Projektabwicklung und macht die IT so zu einem Flaschenhals für Innovationen. Die gute Nachricht dabei: Die IT-Budgets steigen. 85 Prozent gaben an, dass ihre IT-Etats kontinuierlich wachsen. 2011 war dies bei 77 Prozent und im Report von 2020 bei drei Viertel der befragten Unternehmen der Fall.

Umfassende API-Strategien sind erforderlich

Mehr als ein Viertel der CxOs fordern deshalb eine unternehmensweite API-Strategie. Das ist fast doppelt so viel wie vor zwölf Monaten. Darüber hinaus ist den Verantwortlichen bewusst, wie die Kombination aus API-gestützter Konnektivität und Automatisierung zu besseren Mitarbeiter- und Kundenerfahrungen führen kann.

Insgesamt nimmt die Akzeptanz von Apps stark zu, aber die Integration hinkt hinterher: Die Unternehmen haben zur Zeit durchschnittlich 976 Applikationen. Das ist ein starker Anstieg gegenüber 843 im Vorjahr. Dabei sind im Durchschnitt nur 28 Prozent dieser Anwendungen integriert, obwohl die durchschnittliche Lebensdauer einer typischen Anwendung rund vier Jahre beträgt.

Hohe Integrationskosten für individuelle Lösungen

2021 gaben Unternehmen fast 10 Millionen US-Dollar für benutzerdefinierte Integrationen aus. In diesem Jahr erwarten sie eine ähnlich hohe Summe. Diese individuellen Integrationen verschlingen einen hohen Anteil des Budgets.

Herausforderungen bei der Integration

Insgesamt empfinden die IT-Verantwortlichen die Integrationsanforderungen als steigend. Unternehmensweit standen sie insbesondere vor diesen Hürden:

  • Einbindung von Daten aus bereits gewonnenen Erkenntnissen in benutzerseitige Anwendungen (75%)
  • Wiederverwendung von Datenquellen in verschiedenen Anwendungen (73%)
  • Korrelieren von Daten im Warehouse, um Erkenntnisse abzuleiten (71%)
  • Verschieben von Daten aus Quellsystemen in das Data Warehouse (70%)

Wie CxOs ihre Integrations- und API-Strategien gestalten sollten

Auf Basis dieser Erkenntnisse habe ich 4 konkrete Empfehlungen:

  1. Fachexperten durch Low- und No-Code-Tools befähigen: Diese bieten einfache Drag-and-Drop-Komponenten, die auf wiederverwendbaren APIs basieren, um integrierte Nutzererlebnisse zu schaffen. So lassen sich Unternehmenspotenziale ausschöpfen und die digitale Transformation beschleunigen.
  2. Sicherheits- und Governance-Herausforderungen bewältigen: Die Security ist für IT-Teams eine akute Herausforderung beim Übergang zu API-gestützten Konnektivitätskonzepten. Ein Sicherheitsproblem kann Transformationsprojekte verzögern oder sogar dauerhaft zum Scheitern bringen. Unternehmen sollten Anbieter auswählen, die einen mehrschichtigen Schutz der Daten selbst sowie der API, die den Zugriff darauf ermöglicht, und der Umgebung, in der die API bereitgestellt wird, bieten.
  3. Fokus auf API-Wiederverwendung: Die Ära der Punkt-zu-Punkt-Integrationen neigt sich dem Ende zu. An ihre Stelle tritt eine flexiblere, agilere und kostengünstigere Methode, um User Experiences zu schaffen – die wiederverwendbare, API-gestützte Integration. Sie ist schneller, kostengünstiger und deutlich effizienter für die IT und das Business.
  4. Eine Single Source of Truth (SSOT) schaffen: Datengesteuerte Unternehmen werden sich zunehmend von der Konkurrenz absetzen. Dazu müssen sie seit langem bestehende Datensilos aufbrechen. Durch eine SSOT ist sichergestellt, dass alle User mit demselben standardisierten, relevanten Datensatz arbeiten und durch API-gestützte Konnektivität aussagekräftige Erkenntnisse aus diesen Daten ziehen.
ZDNet.de Redaktion

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