Strategische Planung ist besser als eine Ad-hoc-Entscheidung. Die Anforderungen an Unternehmen ändern sich heute ständig. Für Personalverantwortliche bedeutet dies eine nicht enden wollende Herausforderung. Sie sollen sicherstellen, dass Mitarbeiter nicht nur über gefragte Qualifikationen in Bereichen wie IT oder Compliance verfügen, sondern auch Fähigkeiten für neue Arten der Zusammenarbeit erwerben – von der Arbeit mit neuen Tools und Systemen bis zu Führungsfähigkeiten für unsere heutige und morgige Arbeitswelt. Ein zentrales, modernes Lernmanagementsystem (LMS) oder eine Learning Management Experience Plattform (LMXP) können dabei helfen, Qualifizierungen in der Belegschaft zu erfassen und neue Fähigkeiten aufzubauen. Ein solches System sollte idealerweise im ganzen Unternehmen bereitgestellt werden. Denn mit Insellösungen in einzelnen Abteilungen geht die Transparenz über die im Unternehmen vorhandenen Fähigkeiten verloren und es ist auch nicht möglich, einen einheitlichen Standard für Qualifizierungen sicherzustellen. Damit ist ein solches System eine strategische Investition. HCM-Experte SumTotal Systems hat sechs Schritte skizziert, die Unternehmen dabei helfen, sich auf Basis objektiver Fakten für ein Lernmanagementsystem zu entscheiden.
In einem Webinar im vergangenen Monat fragte SumTotal die rund 200 Teilnehmer, wie in ihren Unternehmen die Mitarbeiterentwicklung geplant wird. Beim Großteil der Befragten geschieht die Planung aus den Fachabteilungen heraus (74 Prozent). Bei 59 Prozent der Teilnehmer war vor allem der aktuelle Bedarf ausschlaggebend, oder die Verantwortung lag bei der Personalabteilung (56 Prozent). Nur bei 33 Prozent der Unternehmen wird das Thema strategisch, unter Einbeziehung der Geschäftsleitung und der Unternehmensziele geplant. Bei der Frage, in welchen Bereichen die Unternehmen ihre Angebote für die Weiterbildung ausbauen wollen, standen zusätzliche Lern- und Kursformate bei 84 Prozent ganz oben auf der Liste. Es folgten die Themen: kuratiertes Lernen /Lernpfade (62 Prozent), Content zu mehr Themen (57 Prozent) sowie Content in mehr Sprachen (25 Prozent).
„Lösungen für interne Schulungen und Weiterbildungsprogramme, sogenannte LMS oder LXP, liefern eine gute Basis zur Unterstützung der Mitarbeiterentwicklung und zum Aufbau von Kompetenzen“, erklärt Doris Pearce-Niederwieser, Customer Sales Director bei SumTotal Systems. „Bei der Lösungswahl sollte man sich vor allem fragen, was die Hauptzielsetzungen sind: Ist die Hauptmotivation die Vermittlung von Pflichtinhalten aufgrund von Compliance-Vorgaben? Möchte man schneller auf Branchenveränderungen und neue Anforderungen reagieren? Geht es um die Weiterentwicklung bestimmter oder aller Mitarbeitergruppen? Als nächsten Schritt gilt es zu prüfen, welches System für diese Zielsetzungen passende Inhalte und Formate bietet, die es den Mitarbeitern ermöglichen, das Lernen in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Diese Anforderungen sehen beispielsweise in einem Fertigungsunternehmen ganz anders aus als bei einer Bank oder bei der Schulung von Außendienstmitarbeitern im Vertrieb.“
Sechs Schritte für ein strategisches Vorgehen bei der Systemauswahl
Schritt 1: Ziele dokumentieren und Stakeholder an Bord holen
Der erste Schritt sollte darin bestehen, die Gründe für die Anschaffung und Bewertung einer neuen LMS-Lösung zu dokumentieren. Erfassen Sie Probleme bei der Verwendung Ihrer aktuell verwendeten Lösungen sowie die erwarteten Vorteile, die ein neues LMS oder eine LMXP bieten sollte. Dieser Schritt sollte möglichst nicht von einer Person oder Abteilung im Alleingang durchgeführt werden. Wichtige Stakeholder von Anfang an einzubeziehen, wird den Auswahlprozess beschleunigen und erhöht außerdem die Wahrscheinlichkeit, eine Finanzierung zu sichern.
Schritt 2: Anforderungen priorisieren
Sobald sich die Stakeholder auf die Prioritäten in Bezug auf das neue System geeinigt haben, besteht der nächste Schritt darin, die Systemanforderungen zu sammeln und zu priorisieren. Die meisten Organisationen haben folgende Mindestanforderungen:
Schritt 3: Vorsondierung der LMS- LMXP-Anbieter
Es gibt Hunderte von Anbietern auf dem Markt. Anhand der bisherigen Liste an Anforderungen sollte es jedoch leichtfallen, eine Vorsondierung vorzunehmen und Anbieter auszuschließen.
Schritt 4: Liste detaillierter Anforderungen für die Ausschreibung (RFP)
Arbeiten Sie eine detaillierte Liste aller Anforderungen und Auswahlkriterien aus, die Sie zur Bewertung und zum Vergleich der Anbieter verwenden möchten. Die Anforderungen lassen sich beispielsweise organisieren, indem Sie ihnen nach Funktions- oder Prozessbereich eine Wichtigkeitsstufe zuzuweisen – von „muss“/„kritisch“ über „wichtig, aber derzeit nicht wesentlich“ bis „Nice-to-Have“ oder „Optional“. Wenn Sie planen, Ihr neues LMS in Phasen bereitzustellen, geben Sie auch an, in welcher Phase die einzelnen Anforderungen wahrscheinlich benötigt werden. Sie können auch mit Ihren Stakeholdern vier bis sechs allgemeine Anwendungsszenarien definieren. Jedes Szenario sollte eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Beschreibung enthalten, wie ein bestimmter Nutzer, bzw. eine Nutzergruppe (verschiedene Anwender und Administratoren) bestimmte Lernprozesse planen und ausführen sollte, einschließlich der Zielsetzungen und Bewertungen.
Schritt 5: Evaluierung der Anbieter (Shortlist)
Bereiten Sie eine Bewertungs-Scorecard vor, die verwendet wird, um die Antworten der Anbieter auf die Ausschreibung (RFP) zu vergleichen. Zu den Bewertungskriterien zählen üblicherweise neben Produktfunktionen, Produkt-Roadmaps; Anwendungsszenarien und Kundenreferenzen auch das Feedback zur Lösung von Kunden des Anbieters sowie von Partner und Analysten. Weitere Kriterien sind etwa die Reaktionszeit und Qualität der Antworten auf Ihre Anfragen, die allgemeinen Erfahrungen bei der Interaktion mit dem Anbieter sowie die Preisgestaltung.
Schritt 6: Entscheidung für einen Anbieter
In den letzten Phasen der Anbieterauswahl sollten Sie die Durchführung von Referenzprüfungen in Betracht ziehen. Dabei sollten Sie über die reine Produktfunktionalität hinausgehen und sich mit der Fähigkeit des Anbieters bei der Zusammenarbeit befassen. Dazu empfehlen sich Fragestellungen an die Referenzkunden, wie: Was sind die wichtigsten Lernvorteile, die Sie mit der Lösung erzielt haben? Was sind die allgemeinen Geschäftsvorteile, die Sie mit dem System realisiert haben? Hat der Anbieter das System wie versprochen, pünktlich und innerhalb des Budgets geliefert? Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Serviceteam des Anbieters gemacht? Was hätten Sie im Nachhinein bei Ihrem Projekt anders gemacht?
Stellen Sie außerdem die Zukunftsfähigkeit des Systems sicher – also, dass der LMXP oder LMS-Anbieter fähig ist, neue Funktionen bereitzustellen, und dass er Sie ständig über seine Roadmap-Pläne und andere Innovationen auf dem Laufenden hält. Denn Sie möchten sicher sein, dass Ihr neues LMS sowohl die aktuellen Lernanforderungen Ihres Unternehmens als auch die noch nicht vollständig definierten zukünftigen Anforderungen unterstützt.
Nachdem Sie diese Schritte ausgeführt haben, sollten Sie alle Informationen haben, um sich für einen Anbieter zu entscheiden. Wenn Sie den Budgetverantwortlichen Ihre Argumente vortragen, können Sie einen überzeugenden Business Case für ein neues LMS oder LMXP präsentieren.
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