Doch die Welt der Kryptowährungen ist hoch technologisiert und bietet fachfremden Betrachtern keinen leichten Zugang. Anleger, die Kryptowährungen für ihr eigenes Portfolio interessant finden, sehen sich einem komplexen Thema gegenüber. Um in die passenden Produkte zu investieren und ein effizientes Trading praktizieren zu können, müssen Anleger nicht nur wissen, wo und wie sie Kryptowährungen kaufen und verkaufen können. Auch ein kritischer Blick auf die Kursentwicklungen und Prognosen ist wichtig, um die richtigen Investmententscheidungen treffen zu können. Zudem sind Kryptowährungen inzwischen in eine hoch komplexe und stark technologisierte Finanzlandschaft eingebettet, in der eine Vielzahl von Faktoren die Wertentwicklungen beeinflussen.
Die technologischen Prozesse, die hinter dem Kryptomarkt stehen, gehen weit über das Verständnis für komplexe Finanzmarktstrukturen hinaus. Und dennoch scheint Fachkompetenz für Anleger und Trader immer wichtiger zu werden. Wer in Kryptowährungen investiert, möchte verstehen, wie der Markt funktioniert. Das ergab eine Studie von comdirect, die die Direktbank im November 2021 bei ihren Kunden durchführte.
Werden Kryptowährungen den Finanzmarkt der Zukunft bestimmen?
Kryptowährungen sind auf dem Finanzmarkt ein ständig aktuelles Thema. Das digitale Geld soll als dezentralisiertes Finanzkonstrukt Unabhängigkeit von Banken und Kreditinstituten schaffen und damit vor allem in den aktuell stark von Inflation geprägten Zeiten eine Anlagealternative darstellen, die neben enormen Wertsteigerungen auch Sicherheit bietet.
Seit rund 10 Jahren beschäftigt der Bitcoin den Finanzmarkt und hat von Anfang an nicht nur positive Stimmen laut werden lassen. Starke Kursschwankungen und der hohe Energieverbrauch beim so genannten Krypto-Mining lassen sich kaum wegdiskutieren. Auf der anderen Seite steht das als fälschungssicher geltende System der Blockchain, auf dem das Konzept der Kryptowährungen aufgebaut ist. Es verspricht sichere Transaktionen mit eindeutiger Zuordnung und die Unabhängigkeit von der globalen staatlichen Finanzpolitik.
Die Frage, ob Kryptowährungen tatsächlich die Zukunft des Geldmarktes bedeuten, dürfte von verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Faktoren abhängen. Das von der EU ins Gespräch gebrachte mögliche Verbot von Kryptowährungen innerhalb der Union wird hier ebenso zukunftsweisend sein wie die Frage nach der Nachhaltigkeit des Krypto-Minings. Gleichzeitig zeigt das starke Wachstum neuer Märkte rund um den Krypto-Kosmos, wie zum Beispiel Non Fungible Token (NFT), wie viel Potenzial in digitalen Währungen und Investitionsobjekten steckt.
Für Anleger und Trader, die ihr Portfolio jetzt schon auf eine stärker digitalisierte Zukunft der Finanzmärkte ausrichten möchten, scheint derzeit kein Weg an Kryptowährungen vorbeizuführen. Doch wie ist es um das Fachwissen der Investoren bestellt? Die Direktbank comdirect möchte mit ihrer Studie Licht ins Dunkel bringen.
Kryptowährungen vor allem für Trader und Anleger interessant
Bereits im November 2021 führte comdirect eine Umfrage unter den Kunden der Direktbank durch, um herauszufinden, ob das Interesse an den neuen Investmentmöglichkeiten auch mit einem breiten Fachwissen zu den Hintergründen des Kryptomarktes einhergeht.
Im Rahmen ihrer Studie befragte comdirect mehr als 600 Kundinnen und Kunden, unabhängig davon, ob sie bereits in Kryptowährungen investiert hatten oder bislang noch nicht mit dem digitalen Geld in Berührung gekommen waren. Unter den insgesamt 637 Befragten befanden sich 209 Banker, 152 Anleger und 276 Trader. Die teilnehmenden Kundinnen und Kunden der Direktbank waren zu 26 Prozent weiblich, zu 72 Prozent männlich und zu 2 Prozent divers.
Fast 50 Prozent der Befragten gaben zu Beginn der Studie an, noch gar keine Berührungspunkte mit digitalen Währungen zu haben. Von den teilnehmenden Anlegern stuften aber 48 Prozent das Thema Kryptowährungen als interessant für ihr eigenes Anlageverhalten ein. Bei den Tradern waren es sogar 56 Prozent. Insgesamt rund 35 Prozent aller Befragten lehnten Kryptowährungen grundsätzlich ab.
Das Interesse an Kryptowährungen ist bei Tradern besonders ausgeprägt. Damit einhergehend gibt diese Gruppe auch verstärkt an, Vertrauen in das digitale Geld und sein Potenzial für den Finanzmarkt zu haben. Mehr als 40 Prozent der befragten Trader gaben an, Kryptowährungen für zukunftsfähig zu halten. Vertrauen in den boomenden Markt haben trotz starker Kursschwankungen und kontroverser Diskussionen in Politik und Medien immerhin rund 30 Prozent der Trader.
Besonders schwach ist das Vertrauen in Kryptowährungen und das Interesse an dieser Form der Anlage bei den Bankern, die an der Umfrage teilnahmen. Während knapp über 30 Prozent von ihnen Kryptowährungen zwar grundsätzlich als spannendes und interessantes Thema bezeichneten, gaben weniger als 10 Prozent an, Vertrauen in den innovativen Markt zu haben.
Auf der Basis grundlegender demografischer Daten hat die Studie von comdirect auch versucht, das Bild eines klassischen Krypto-Anlegers oder -Investors zu zeichnen. Krypto-Interessierte sind der Umfrage zufolge zu 93 Prozent männlich, zu 5 Prozent weiblich und zu 2 Prozent divers. Im Hinblick auf das Alter ist das Interesse an Kryptowährungen in der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren mit 29 Prozent am stärksten ausgeprägt. In der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren sind es 28 Prozent, in der Altersgruppe von 50 bis 59 Jahren 27 Prozent. In den jüngeren und älteren Altersgruppen liegt das Interesse an Kryptowährungen mit durchschnittlich 5 Prozent deutlich darunter.
Hintergrundwissen zu Kryptowährungen muss umfangreicher werden
Auch, wenn Kryptowährungen vor allem im Anlage- und Trading-Bereich zunehmend an Bedeutung zu gewinnen scheinen, mangelt es breiten Teilen der Bevölkerung noch an Verständnis für diesen komplexen und äußerst technischen Markt.
Die eigenen Kenntnisse zur Finanzlandschaft der Kryptowährungen schätzen die Teilnehmer der Studie in allen Gruppen als eher gering ein. Die Gruppe der Banker gab mit 67 Prozent an, wenig, bis keine Kenntnisse über Kryptowährungen zu besitzen und das eigene Hintergrundwissen als zu gering einzuschätzen, um sinnvoll am Kryptomarkt investieren zu können. Bei Anlegern traf dies auf 52 Prozent der Befragten zu. Die Gruppe der Trader schätzt sich selbst als am besten informiert ein. Hier haben nur 29 Prozent an, nicht über ausreichende Kenntnisse zu Kryptowährungen zu verfügen. Sehr gut informiert fühlen sich der Umfrage nur 3 Prozent aller Teilnehmer.
Das Hintergrundwissen zu Kryptowährungen korrespondiert der Studie zufolge weitgehend mit vorhandenen Kenntnissen und Erfahrungen zu Wertpapieren im Allgemeinen. 63 Prozent der Krypto-Interessierten gaben an, bereits über fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit Wertpapieren zu besitzen.
Die beliebteste Informationsquelle für Krypto-Themen sind den Befragten zufolge Internetseiten von Krypto-Anbietern, Krypto-Börsen und Banken. Fast 50 Prozent der Trader gaben an, sich auf diesem Wege über Hintergründe und Entwicklungen auf dem Kryptomarkt zu informieren. Bei Anlegern waren es mehr als 45 Prozent und bei Bankern etwas mehr als 40 Prozent. Auf Platz zwei der bevorzugten Informationsquellen liegen bei Tradern und Anlegern Blogs mit ein einschlägigen Themenschwerpunkten. Banker beziehen ihre Hintergrundinformationen am zweitliebsten von Familie und Freunden, verlassen sich also auf persönliche Empfehlungen.
Grundsätzlich ist der Wunsch nach tiefergreifendem Wissen zum Kryptomarkt bei den Interessierten stark ausgeprägt. Rund 60 Prozent der befragten Trader gaben an, sich umfangreichere Informationen zu diesem Thema zu wünschen, gerne auch als Serviceleistung von comdirect. Bei den Bankern traf dies auf 54 Prozent zu und bei den Tradern auf 52 Prozent. Von besonderem Interesse sind die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum.
Das Interesse an Kryptowährungen wächst bei Anlegern und Tradern. Viele Akteure auf dem Finanzmarkt fühlen sich allerdings noch nicht ausreichend informiert, um fundierte Investmententscheidungen für diesen noch jungen Markt treffen zu können. In Zukunft wird die Verbreitung von Wissen möglicherweise einen ähnlich großen Einfluss auf das Potenzial von Kryptowährungen haben, wie gesellschaftliche und politische Entscheidungen.
Bildquelle:
Abbildung 1: @ geralt (CCO-Lizenz) / pixabay.com
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…