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Zukunftssichere Datenverarbeitung mit Edge Computing

Edge Computing liegt im Trend. Vorausschauende Organisationen sollten an der Edge planen, denn dort werden die Daten erzeugt. Diejenigen, die nicht in die Edge investieren, riskieren, von diesen neuen Umgebungen abgehängt zu werden. Nach Angaben von Gartner werden heute 91 Prozent der Daten in Rechenzentren verarbeitet, entweder in der Cloud oder on premises. Die Analysten von Gartner prognostizieren jedoch, dass sich das Gleichgewicht bis zum Jahr 2025 zur Edge verlagert haben wird, wo 75 Prozent aller Datenverarbeitungen stattfinden werden. Es gibt fünf Argumente für Edge Computing.

1. Schnellere Reaktionszeiten

Die Architektur von Edge Computing platziert Anwendungen, Daten und Ressourcen näher am Ort, an dem die Daten erzeugt werden. Die Verarbeitung findet an den äußeren Grenzen des Unternehmens statt, anstatt die Daten zu zwingen, eine Reise „zurück zur Basis“ zu unternehmen – was eventuell ein Rechenzentrum ist, das sich Hunderte, wenn nicht Tausende von Kilometern entfernt befindet.

Indem die Daten an der Edge des Netzwerks gespeichert werden, erhalten Unternehmen schnellere Reaktionszeiten und können leichter Ergebnisse in Echtzeit liefern. Anwendungen am Rande des Netzwerks sind dann in der Lage, Daten zu implementieren, zu verarbeiten und zu visualisieren, so dass aussagekräftige, umsetzbare Informationen an Ort und Stelle angezeigt werden können.

Diese Fähigkeit ist für wichtige und hochmoderne Anwendungen in allen Branchen von entscheidender Bedeutung. Fertigungsunternehmen können eine vorausschauende Wartung durchführen und Geräte reparieren, bevor sie abgenutzt werden oder ausfallen. Dienstleister im Gesundheitswesen können moderne Monitore, Sensoren und andere Geräte einsetzen, die die Diagnose und Behandlung erheblich verbessern. Die Transportindustrie wird durch autonome Fahrzeuge umgestaltet. Autos sind ihre eigenen Endgeräte, und das Senden von Daten an einen entfernten Standort stellt dann ein Risiko dar, wenn sich die Antwortzeiten zurück zum Fahrzeug verzögern. Außerdem gibt es Augmented Reality (AR), eine Edge-Technologie, die Anwendungen im Einzelhandel, im Bildungswesen und in der Unterhaltungsindustrie findet. Ihre intensiven Rendering-Prozesse erfordern Echtzeit-Reaktionen, um richtig zu funktionieren.

2. Höhere Ausfallsicherheit

Ein weiterer wichtiger Vorteil des Edge Computing besteht in der Business Continuity. Im Falle einer Störung oder eines Ausfalls in einem zentralen Rechenzentrum können die Edge-Standorte unabhängig weiterarbeiten, da sich die Infrastruktur an einem lokalen Ort befindet. Das ist aber nur der Anfang. Edge-Plattformen ermöglichen schnellere, konsistentere und zuverlässigere Dienste und verbessern die Erfahrungen von Kunden und Mitarbeitern in verschiedenen Branchen und Anwendungsfällen.

Was viele Unternehmen außerdem nicht wissen, ist die Tatsache, dass Edge Computing nicht zwangsläufig mit dem Internet verbunden sein muss. Während eine Verbindung den Vorteil bietet, dass Daten an zentrale Rechenzentren zurückgesendet werden können, kann schnelleres Edge Computing auch ohne Verbindung betrieben werden, was in weiter entfernt liegenden Branchen und Betrieben ein großer Vorteil sein kann. Nehmen wir das Beispiel einer ländlichen Bergbaustätte: Ein Edge-System kann dort bei einem Verbindungsabbruch autonom arbeiten und bei Wiederherstellung der Verbindung Daten synchronisieren und übertragen, ohne dass der Geschäftsbetrieb unterbrochen wird.

3. Kostengünstige Datenübertragung

Bei der Bewertung von Edge Computing als wirtschaftlich tragfähiges Konzept taucht der Begriff „Datengravitation“ auf. Eine Schätzung geht davon aus, dass Forbes Global 2000-Unternehmen bis 2024 jede Sekunde 1,1 Millionen Gigabyte an Daten erzeugen werden. Die Übertragung dieser Daten ist jedoch mit einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden – die Erhöhung der Netzwerkbandbreite zur Aufnahme von mehr Geräten und Daten erfordert deutlich höheren Kosten. Anstatt ständig Daten zu streamen und große Mengen an Bandbreite zu verbrauchen, kann Edge Computing Abhilfe schaffen, da es Daten an Ort und Stelle verarbeitet und nur die wichtigsten Informationen an den zentralen Standort übermittelt. Edge Computing senkt auch die Verbindungskosten, da kleinere Datenmengen zwischen dem Edge und den Rechenzentren übertragen werden.

4. Sicherheit und Datenhoheit

In vielen Ländern gibt es strenge Vorschriften für den Aufenthalt der Daten, die den Datenverkehr über die Landesgrenzen hinweg einschränken. Die Fähigkeit des Edge Computing, Daten vor Ort zu verarbeiten, führt zu einer einfacheren Einhaltung der Vorschriften. Und nicht nur das: Bei der Übertragung zum Rechenzentrum kann die Edge Datenpakete verschlüsseln, was wichtig sein kann, wenn das Rechenzentrum anderen Gesetzen zur Datensicherheit unterliegt als der Edge-Standort.

5. Innovation

Technologien wie AI (Artificial Intelligence) und ML (Machine Learning) werden immer beliebter, weil die Unternehmen wissen, dass sie die Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Edge Computing ermöglicht den Einsatz der neuesten Entwicklungen in den Bereichen AI, Automatisierung und Internet of Things (IoT), indem es Algorithmen mit den neuesten und relevantesten Datensätzen versorgt.

Sensoren, die mit Edge-Maschinen verbunden sind, können auf ML-Modelle reagieren, indem sie weit weniger Daten hin- und herleiten, als für die Erstellung des Modells in erster Instanz verwendet wurden. Dies beschleunigt die Zeit bis zum Einsatz eines AI- oder ML-Algorithmus, da keine Zeit durch Netzwerklatenz verloren geht und die Menge der übertragenen Daten auf das Wesentliche reduziert wird. Dadurch wird die Geschwindigkeit erheblich gesteigert, mit der Erkenntnisse gewonnen werden, was wiederum die Innovation fördert.

Darüber hinaus gibt es bereits zahlreiche Innovationen in den Bereichen Automatisierung, Container-Einsatz und verteilte Analytics. Dies bedeutet, dass es nie einen besseren Zeitpunkt für die Ausführung verteilter Anwendungen und Daten gegeben hat. Unternehmen, die Edge-Implementierungen verwalten möchten, können jetzt Container sowie Schichten für Netzwerk und Datenabstraktion nutzen, um sicherzustellen, dass ihre Anwendungen unabhängig vom Standort auf dieselbe Weise bereitgestellt werden. Dies ermöglicht weitere Innovationen, indem es den IT-Betrieb vereinfacht und die Zeit für komplexe, schwerfällige Aufgaben der Verwaltung oder des Verschiebens von Daten verringert.

Der Wettbewerbsvorteil

Der Transport von Daten zur Verarbeitung in ein zentrales Rechenzentrum bringt Kostensteigerungen und höhere Latenzzeiten mit sich. Und nicht nur das – es ist nicht notwendig, alle Daten zurück zu einem zentralen Standort zu transportieren. In einer Welt, in der unstrukturierte Daten exponentiell zunehmen, kann nicht jeder einzelne Datensatz einen Mehrwert schaffen und für ein Unternehmen von strategischer Bedeutung sein. Es muss einen „Gatekeeper“ geben – was sowohl ein physisches Gerät als auch eine qualifizierte Person sein kann, die zwischen strategischen und nicht-strategischen Informationen unterscheiden kann, die nicht verschoben werden müssen. Diese Unterscheidung ermöglicht Innovationen und verschafft Wettbewerbsvorteile.

Edge-Standorte können einfach durch Automatisierung verwaltet werden: Infrastructure-as-a-Code kann problemlos über viele Standorte hinweg eingesetzt und gewartet werden, unabhängig davon, ob sie sich am Rande oder im Zentrum befinden. Eine verteilte Plattform für Analytics kann dann Daten von jedem beliebigen Standort aus untersuchen, ohne sie erst an einen zentralen Standort zurückbringen zu müssen. Dies verkürzt die Zeit, bis man Ergebnisse erhält, und trägt zu einer weiteren Differenzierung bei.

Schnellere Reaktionszeiten für die Entscheidungsfindung an einem Edge-Standort, Ausfallsicherheit und Schutz des Betriebs sind alles Beweggründe, warum Unternehmen sich ernsthaft mit Edge Computing befassen und in naher Zukunft Lösungen implementieren sollten, wenn sie es nicht schon getan haben. Unternehmen, die Edge Computing nicht als Investitionsziel sehen, werden sich bald wundern, warum ihre Konkurrenten sie übertreffen.

ZDNet.de Redaktion

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