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Paketzustellungen immer unpünktlicher

Der Ärger nimmt zu, denn deutsche Verbraucher sind zunehmend von teilweise erheblichen Verspätungen bei der Zustellung ihrer bestellten Pakete betroffen. Eine neue Untersuchung von Sendcloud hat festgestellt, dass in den vergangenen drei Monaten bei 43,5 Prozent der deutschen Verbraucher die letzte Paketlieferung viel zu spät ankam.

Die europaweite Umfrage von Sendcloud bestätigt dabei auch einen anhaltenden Aufwärtstrend im Online-Handel: Knapp 60 Prozent der befragten deutschen Konsument geben an, im ersten Halbjahr 2022 mehr als zuvor im Internet eingekauft zu haben. Gleichzeitig erlebt ein Großteil der in der Untersuchung Befragten in den letzten drei Monaten immer häufiger Verzögerungen bei der Paketzustellung. In den meisten Fällen handelte es sich nur um eine eintägige Verzögerung (ca. 20 Prozent), aber in extremen Fällen (ca. vier Prozent) mussten Verbraucher sogar mehr als fünf Tage länger als angekündigt auf ihre Bestellungen warten. Dabei erhielt nur die Hälfte der Konsument (51 Prozent) eine Benachrichtigung über die Verspätung, über ein Drittel (31 Prozent) wurde erst nach dem erwarteten Liefertermin über die verspätete Zustellung informiert.

Zustellungsinformationen entsprechen nicht der Realität
Ein Grund für die vielen Verspätungen könnte in der Personalknappheit liegen, unter der viele Branchen aktuell leiden. Von den über 1.000 deutschen Verbrauchern, die im Rahmen der Untersuchung befragt wurden, hat fast zwei Drittel (über 67 Prozent) in den vergangenen drei Monaten häufiger negative Erfahrungen mit Lieferungen gemacht. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Verspätungen (37 Prozent), aber die Online-Käufer berichteten auch von einer Zustellung zu ganz anderen als den angegebenen Zeiten (22 Prozent) oder an einen unsicheren Ort (16 Prozent). Als unsichere Orte gelten solche, an denen Pakete leicht gestohlen oder beschädigt werden können.

Weiterhin zeigt die Umfrage, dass bei etwa 12 Prozent der Konsumenten in Deutschland Artikel, die im Shop eigentlich als verfügbar gekennzeichnet waren, sich am Ende als nicht vorrätig herausstellten. Darüber hinaus beklagte etwa jeder vierzehnte Befragte fehlende flexible Lieferoptionen.

Online-Shops sollten auf Multi-Carrier-Strategie setzen

Angesichts des erwarteten Anstiegs der Paketsendungen im Herbst empfiehlt Sendcloud Online-Shops, in eine Multi-Carrier-Strategie zu investieren. Sabi Tolou, CCO & Co-Founder von Sendcloud, kommentiert die Ergebnisse der neuen Untersuchung: „Wie in vielen anderen Branchen auch, sind Paketzusteller durch Personalknappheit mit einer hohen Arbeitsbelastung konfrontiert. Wir raten Online-Händler daher, mit mehreren Spediteuren zusammenzuarbeiten, damit sie bei Engpässen in den Lieferketten auf alternative Versandnetzwerke ausweichen können.“

Weiter führt er aus: „Eine Strategie mit mehreren Transportunternehmen ermöglicht eine bessere Verteilung der Zustellbelastung. Shop-Betreiber können dadurch auch hohen Lieferanforderungen auf Verbraucherseite zufriedenstellend erfüllen. Durch das Angebot mehrerer Versandoptionen haben Käufer die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wo, wann und wie sie ihre Bestellung optimal empfangen können. Auch ein positives Liefererlebnis strahlt direkt auf die Marke zurück und stärkt das Vertrauen in einen E-Commerce-Anbieter. Ein weiterer Profi-Tipp ist es, den Versand an Servicestellen anzubieten, da hier die Liefergarantie 100 Prozent beträgt. Dies verringert den Druck auf die Zusteller und verkürzt die Lieferzeiten.“

ZDNet.de Redaktion

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