Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind der Eckpfeiler vieler Volkswirtschaften weltweit. In Deutschland gehören 2,5 Millionen Unternehmen zum Mittelstand. Sie sind nicht nur Hauptquelle für die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern auch für rund 42 Prozent der deutschen Bruttowertschöpfung verantwortlich.
Bei einer derartigen Größenordnung und wirtschaftlichen Bedeutung brauchen KMU die Fähigkeit zur Innovation, um in einer digitalisierten Wirtschaft erfolgreich zu sein und zu wachsen. Dabei profitieren kleinere Unternehmen von digitalen Technologien im gleichen Umfang wie große Organisationen und Konzerne.
Während der Pandemie zeigte sich, dass Unternehmen, die ihre digitale Transformation beschleunigen konnten oder bereits digitalisiert waren, deutlich besser durch die Krise kamen. Viele Unternehmen konnten in dieser Zeit sogar Wachstum verzeichnen, indem sie sich auf den Einsatz von digitalen Technologien fokussierten.
Digitale Technologien beschleunigen Wachstum
Eine neue Microsoft Studie bestätigt, dass für fast 70 Prozent der Unternehmen Wachstum durch digitale Technologien die wichtigste Triebfeder ist. Unternehmen, die als sogenannte „Early Adopters“ früher als andere auf digitale Technologien setzen, haben dabei ein schnelleres und stärkeres Wachstum zu verzeichnen. 69 Prozent geben Geschäftswachstum als wichtigstes Unternehmensziel an, 67 Prozent geben an ihre Gewinnspanne verbessern zu wollen.
Bei den „Early Adopters“ ist die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass sie ihre bisherigen Geschäftsziele erreicht haben und im vergangenen Jahr ein noch höheres Umsatzwachstum verzeichnen konnten. Außerdem sind diese Unternehmen viermal so zuversichtlich, was ihren zukünftigen Geschäftserfolg betrifft. Aktuell konzentrieren sich die Unternehmen darauf, ihr Wachstum trotz geopolitischer Unsicherheit, hoher Inflation und steigender Energiepreise aufrechtzuerhalten. Für 51 Prozent der befragten Unternehmen sind die Auswirkungen der Pandemie nach wie vor spürbar.
Sicherheit und Zuverlässigkeit für Unternehmenserfolg
Mehr als zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen planen, ihre IT-Budgets im nächsten Jahr zu erhöhen und setzen dabei folgende Prioritäten für Investitionen: Jeweils ein Drittel wollen die Betriebsabläufe und Prozesse im Unternehmen verbessern, den Vertrieb und das Marketing optimieren sowie die Kundenbindung maximieren. Die KMU in Deutschland sind am ehesten (50 Prozent) der Meinung, dass Technologie die Effektivität von Marketing und Vertrieb verbessern kann. Mittelständische Unternehmen wollen, dass Technologien sie beim Erreichen ihrer Geschäftsziele direkt unterstützen, sei es das Geschäftswachstum, die Gewinnmaximierung oder das Erreichen operativer Exzellenz. Die meisten KMU halten den Einsatz von Technologie für diese Ziele für wichtig und 16 Prozent sind sogar der Ansicht, dass der Einsatz von Technologie für ihr Unternehmen unerlässlich ist.
Achtzig Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sie in den nächsten zwei Jahren eine hybride Belegschaft haben werden. Das heißt, die Mitarbeitenden arbeiten im Büro, von zu Hause aus oder mobil. Dazu benötigen sie die notwendige Technologie, um ihre Geschäftsziele auf zuverlässige und sichere Weise zu erreichen.
Partner helfen KMUs
Die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen erkennt die Bedeutung der Technologie für die Erreichung ihrer Geschäftsziele an, 16 Prozent halten sie sogar für unverzichtbar. Viele KMU brauchen jedoch die Unterstützung von Partnern, um die richtige Technologie für ihre Geschäftsstrategie zu finden. Fast die Hälfte wählt Technologiepartner, wobei 33 Prozent Managed Service Provider oder Cloud Solution Provider bevorzugen. Von den Partnern erwarten KMU, dass sie proaktiv Technologielösungen empfehlen, um die Geschäftsziele des Unternehmens schneller und sicherer zu erreichen.
Weltweit setzt bereits ein Fünftel der KMU überwiegend oder vollständig auf Cloud-Technologien. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll die Anzahl auf über 27 Prozent ansteigen. In Deutschland planen dagegen nur 17 Prozent der Unternehmen, ihre Technologie zum großen Teil oder vollständig in die Cloud auszulagern. Das ist der weltweit niedrigste Wert.
Dabei ist gerade die Cloud der Schlüssel zur erfolgreichen digitalen Transformation: Mit der Rechenpower, dem Speicherplatz und der hohen Sicherheit in der Cloud können mittelständische Unternehmen auf Knopfdruck eine IT-Infrastruktur nutzen, die früher allenfalls Großunternehmen zur Verfügung stand. Unser Praxisleitfaden für den Mittelstand zeigt Schritt für Schritt, wie Cloud-Dienste erfolgreich integriert und genutzt werden können.
Bedeutung von Weiterbildungsangeboten für Mitarbeitende
Ein weiteres Ergebnis ist, dass insbesondere der deutsche Mittelstand über den Mangel an Weiterbildungen für Mitarbeitende zu neuen Technologien besorgt ist (29 Prozent). Um diese Qualifizierungslücke im Mittelstand zu schließen und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Mitarbeitenden zu schulen, hat Microsoft die Initiative Skills4Mittelstand gestartet. Gemeinsam mit Partnern will Microsoft so Führungskräfte und die Belegschaft kontinuierlich schulen, um ihre digitale Kompetenz zu stärken. Die Schulungsangebote der Initiative stehen Unternehmen im KMU-Trainingscenter zur Verfügung.
Der Millennial-Faktor und die Generation Y
Die Studie zeigt auch, dass 41 Prozent der für Entscheidungen verantwortlichen Mitarbeitenden im Technologiebereich aus der Generation der sogenannten Millennials stammen. Unter den Millennials sehen 13 Prozent Technologie eher als wichtig oder als gar wesentlich für den Geschäftserfolg an. Fast ein Drittel der Millennials bezeichnen sich in ihrem Privatleben als technikbegeistert. Das hat Auswirkung darauf, wie sie nach neuen Technologien recherchieren und Kaufentscheidungen treffen. Millennials legen zum Beispiel bei ihren Kaufentscheidungen großen Wert auf Bewertungen und Empfehlungen von Kolleg.
Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG) sind wichtig
Millennials stellen als Unternehmer neue Anforderungen an ihre Arbeit, indem sie ihre persönlichen Werte auf ihre geschäftlichen Aktivitäten und technologischen Präferenzen anwenden. Dies führt auch im Mittelstand zu einem Wandel. Ziele aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (Environmental, Social, and Governance Goals, abgekürzt ESG) spielen nun auch für kleine und mittlere Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Zwei Drittel von ihnen geben in der Studie an, Bewertungs- und Monitoring Frameworks zu nutzen, um Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele im Blick zu behalten.
Ein Beispiel ist der „Telekom Nachhaltigkeitsmanager“ für den Mittelstand, der Anfang September vorgestellt wurde. Die Software-as-a-Service Lösung basiert auf dem Microsoft Sustainability Manager und erweitert diesen um in der EU gesetzlich geforderte Standards. Sie ermöglicht Unternehmen nach einem Baukasten-Prinzip aus verschiedenen Modulen zu wählen: ESG-Reporting, Klimamanagement und Maßnahmenfinder.
Bei der Untersuchung nannten 37 Prozent der befragten Unternehmen die Verringerung ihres ökologischen Fußabdrucks als Schwerpunkt ihrer Bemühungen. 30 Prozent wollten ihre Vielfalt sowie Integration verbessern und 30 Prozent konzentrieren sich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der deutsche Mittelstand ist dabei häufiger an ethischen Beschaffungsverfahren zur Unterstützung von hochwertiger Aus- und Weiterbildung interessiert als mittelständische Unternehmen in anderen Ländern. Dass Millennials diese Entwicklungen im Unternehmen oft vorantreiben, überrascht nicht.
Digitale Technologien machen widerstandsfähiger
Klimawandel, geopolitische Unsicherheiten, Energiekrise und Fachkräftemangel – die aktuellen Herausforderungen, denen sich mittelständische Unternehmen gegenübersehen, sind vielfältig. Und 99 Prozent der Unternehmen weltweit suchen daher aktiv nach Lösungen, um die Herausforderungen zu bewältigen und daraus neue Chancen entstehen zu lassen. Mit digitalen Technologien können sie widerstandsfähiger werden, Innovationen vorantreiben und so fit für die Zukunft werden.
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