Der Geschäftsbereich Global Data Centers von NTT Ltd. vergrößert seine Rechenzentrumskapazität in der Bundeshauptstadt Berlin. Der neue Standort Berlin 2 umfasst in der ersten Bauphase zwei hochmoderne Rechenzentren.
Angesichts extrem gestiegener Energiepreise und der Sorge vor Strom- und Gasmangel in Deutschland kommt der intensiven Nutzung von Abwärme, die in modernen Rechenzentren zuhauf anfällt, eine besondere Bedeutung zu. NTT entwickelt gemeinsam mit leistungsfähigen Partnern passende Konzepte für eine umfassende Abwärmenutzung, die in diesem Umfang erstmalig am neu eröffneten Standort in Berlin umgesetzt werden. Durch den Einsatz modernster Technologien wird einerseits die Energieeffizienz und damit der ökologische Fußabdruck deutlich verbessert, andererseits wird die CO2-freie Abwärme des Rechenzentrums künftig viele Berliner Gebäude beheizen und mit Warmwasser versorgen.
Die feierliche Eröffnung erfolgte in Gegenwart von Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin: „Die Ansiedlung von NTT, einem weltweit führenden Betreiber von Rechenzentren, mit einem zweiten Standort in Berlin zeigt, dass unsere Stadt ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist. Die Verfügbarkeit leistungsfähiger Rechenzentren ist die Voraussetzung für die Digitale Transformation, die unsere Wirtschaft langfristig wettbewerbsfähig hält“, würdigt Franziska Giffey die Bedeutung des neuen Rechenzentrumsstandortes. „Dass die entstehende Abwärme des Rechenzentrums in das Wärmenetz der GASAG eingespeist wird und für weitere Gebäude genutzt werden kann, ist nicht nur in der aktuellen Lage ein wichtiger Beitrag und eine gute, nachhaltige Idee.“
Mit einer maximalen IT-Leistung von 24 MW auf knapp 10.000 Quadratmetern IT-Fläche in den ersten beiden Rechenzentrumsgebäuden bietet NTT seinen Kunden eine sichere und hochverfügbare Umgebung für den zuverlässigen und effizienten Betrieb moderner IT-Systeme. Das Angebot reicht vom einzelnen Colocation Rack über abgegrenzte Rechenzentrums-Bereiche, sogenannte Cages, bis zu vollständigen Rechenzentrums-Räumen, die als individuell geplante, schlüsselfertig ausgestattete Suiten bereitgestellt werden können. Für die bestmögliche Verfügbarkeit bei höchster Energieeffizienz sorgen unter anderem vollständig redundante Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), Generatoren für die Notfallversorgung der Rechenzentren sowie moderne Kühlsysteme, die auch im Hochsommer kein Wasser verbrauchen.
Die Qualität der Rechenzenten in Berlin 2 wird durch anspruchsvolle Zertifizierungen (ISO 9001, ISO 50001, ISO 27001 IT-GS A10, PCI DSS und EN 50600 VK3) belegt. Der Standort ist mit wichtigen Carrier-Hubs, wie zum Beispiel dem BCIX, den wichtigsten Cloud-Netzwerken und auch mit allen anderen NTT-Rechenzentren in Deutschland verbunden. Der neue Standort ist lediglich 14 km vom bestehenden Rechenzentrumsstandort Berlin 1 entfernt. Somit haben Unternehmen die Möglichkeit ihre IT-Umgebung in einer besonders ausfallsicheren Redundanz zwischen den NTT-Standorten Berlin 1 und Berlin 2 zu betreiben.
„Das Herz der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft schlägt in den Rechenzentren. Wenn wir die Digitalstrategie der Bundesregierung erfolgreich umsetzen wollen, brauchen wir dringend hochmoderne Rechenzentren. Gleichzeitig garantiert ein Standort hierzulande den Unternehmen ihre digitale Souveränität, also die größtmögliche Kontrolle über die genutzten IT-Systeme und Daten. Mit unserem zweiten Rechenzentrumsstandort in Berlin werden wir der hohen Nachfrage gerecht und planen bereits für die Zukunft: Im Endausbau wird Berlin 2 mit den Gebäuden C und D über eine maximale IT-Leistung von 48 MW und 19.200 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche verfügen“, erklärt Florian Winkler, Chief Executive Officer bei NTT Global Data Centers in EMEA.
Die Aspekte Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz spielen heute bei Rechenzentren eine besonders große Rolle. Das hochmoderne Berlin 2 Data Center wird dank hocheffizienter Kühltechnologien, intelligentem Power Management und stromsparenden Komponenten im Regelbetrieb einen sehr guten PUE-Wert (PUE = Power Usage Effectiveness) von unter 1,3 erreichen. Darüber hinaus wird NTT einen erheblichen Teil der entstehenden Abwärme des Rechenzentrums in ein Wärmenetz einspeisen, das zur Versorgung des benachbarten Marienparks sowie weiterer Abnehmer in der Umgebung dient. Die Wärmeversorgung wird dabei durch Investa und GASAG im Rahmen einer Kooperation geplant. Der neue Campus wird zu Beginn ganzjährig circa 2 MW thermische Leistung aus den bereits fertiggestellten Bauteilen A und B bereitstellen. Mit einem Nutzungsanteil von ca. 20 % der anfallenden Wärme handelt es sich unseres Wissens um das deutschlandweit größte Projekt zur Abwärmenutzung aus Rechenzentren. Mit dieser Wärmemenge könnten knapp 1.000 moderne Einfamilienhäuser versorgt werden.
Mit der Bereitstellung der CO2-freien Abwärme schafft NTT die Basis für die klimaschonenden Bewirtschaftung des benachbarten 385.000 Quadratmeter großen Gewerbequartiers Marienpark Berlin. Darüber hinaus wollen wir in enger Zusammenarbeit mit der GASAG noch weitere insgesamt bis zu 10 MW thermische Leistung aus den beiden Rechenzentren bereitstellen, die für die Nutzung in anderen Quartieren vorgesehen sind. Es wird dabei ein Nutzungsgrad von bis zu 80 % der anfallenden Abwärme angestrebt. Darüber hinaus soll durch passende Power Purchase Agreements (PPA) von regionalen Erzeugern erneuerbarer Energie die CO2-Bilanz des genutzten Stroms langfristig deutlich verbessert werden.
„Das Rechenzentrum von NTT ist nicht nur ein Riesengewinn für die Digitalisierung in Berlin, sondern bietet auch immense Potenziale für die städtische Energieversorgung. Die anfallende Abwärme nutzen wir, gemeinsam mit unserem Partner Investa, für eine nachhaltige Energielösung im Marienpark. Mit den zusätzlichen Abwärmepotenzialen bietet sich die Chance in Zukunft viele weitere Gewerbe- und Wohngebäude mit nachhaltiger Wärme zu versorgen und einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung in Berlin zu leisten“, freut sich Georg Friedrichs, GASAG-Vorstandsvorsitzender.
NTT hat in diesem Jahr seine Rechenzentrumsfläche in Deutschland massiv vergrößert: Neben Berlin 2 mit einer anfänglich bereitgestellten IT-Leistung von 24 MW wurden bereits weitere 24,5 MW in Frankfurt 1 und 4 sowie in Berlin 1 in Betrieb genommen. In den kommenden Monaten soll die Rechenzentrums-Kapazität in Deutschland um weitere 41 MW ausgebaut werden.
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