Früher unvorstellbar, heute Realität: Oracle und Microsoft wollen ihre Clouds eng ineinander verzahnen. Oracle-Gründer Larry Ellison sprach von einstürzenden Gartenmauern. Die bisher strikt getrennten Clouds der Hyperscaler waren durch hohe Kosten geschützt, die beim Abzug der Daten aus einer Cloud (Egress Costs) fällig wurden.
Die Kosten für das Hochladen von Daten in die Cloud (Ingress Costs) sind im Vergleich dazu relativ gering. Tatsächlich waren es diese hohen und gut versteckten Kosten, die viele Unternehmen an der Cloud insgesamt verzweifeln ließen.
Larry Ellison betonte auf der Oracle Cloud World in Las Vegas, dass in der neuen Kooperation mit Microsoft die Egress Kosten beim Austausch zwischen Azure und der Oracle Cloud komplett wegfallen und die Bedienung viel einfacher wird. „Unsere Idee ist es, dass Sie einen Service, der auf einer Cloud läuft, problemlos auf einer anderen Cloud nutzen können,“ so Ellison. „Es wäre so etwas wie das Internet der Clouds“.
Nutzer des neuen Oracle Database Service für Microsoft Azure können ihre Oracle Datenbankdienste, die auf Oracle Cloud Infrastucture (OCI) laufen, über eine vertraute, Azure-ähnliche Schnittstelle einfach einrichten, darauf zugreifen und überwachen. Sie können diese Oracle-Datenbankdienste, einschließlich der Autonomous Database, miteinander verbinden und Azure-basierte Analysetools für sie verwenden. Das Angebot erleichtert es Unternehmen außerdem, neue Anwendungsdienste in Azure zu entwickeln und sie mit Unternehmensdatenbanken zu verbinden, die auf OCI laufen.
Diese Zusammenarbeit zwischen Oracle und Microsoft baut auf einem früheren Projekt auf, das private Konnektivität zwischen OCI- und Azure-Regionen bot. Unternehmen, die beide Clouds nutzen, können so schneller und kostengünstiger, Daten zwischen ihnen verschieben und Anwendungen erstellen, die beide Clouds umfassen.
Inzwischen gibt es weltweit elf Oracle Interconnect for Microsoft Azure-Regionen und insgesamt 40 öffentliche OCI-Regionen, und es ist geplant, dass es in beiden Fällen noch mehr werden.
„Diese Kooperation mit Microsoft bedeutet eine echte Multi-Cloud wäre noch vor fünf Jahren unvorstellbar gewesen“, erklärt Peter von Dietze, Vice President Cloud Germany bei Oracle. „Wir bauen eine hochsichere Sovereign Cloud auf, die allerdings noch nicht live ist.“ In Deutschland will Oracle voraussichtlich im März 2023 neue Rechenzentren eröffnen. Dietze betont die besonderen Sicherheitsfunktionen der Oracle Cloud als Alleinstellungsmerkmal: „Unsere Cloud ist hochsicher, genügt den Anforderungen des US-Militärs und ist durch ein Air Gap besonders geschützt“.
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