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Internet: Zuverlässigkeit gefragt

Nutzer in Deutschland, was ihnen in punkto Zuverlässigkeit der Internetverbindung am wichtigsten ist, nennt mehr als die Hälfte (53 Prozent) ein stabiles Netz. Genauso hoch ist der Anteil in Frankreich, am geringsten ist er in Großbritannien (34 Prozent), Kanada (36 Prozent) und den USA (37 Prozent). Dahinter folgt bei den Kunden in Deutschland der Wunsch nach einer gleichbleibend guten Geschwindigkeit des Anschlusses (47 Prozent) und nach einem guten Wifi-Signal in der gesamten Wohnung oder dem gesamten Haus (42 Prozent). Dieser Punkt wiederum ist Nutzern in anderen Ländern deutlich wichtiger, liegt dort immer auf dem ersten oder zweiten Platz der Anforderungen.

Fast jeder dritte Nutzer in Deutschland (30 Prozent) sagt außerdem, dass sein Anbieter Schwierigkeiten damit hat, eine dauerhaft zuverlässige Internetverbindung zu gewährleisten. Dabei sagt jeder zweite Befragte (49 Prozent), dass ihm die Verlässlichkeit seines Internetanschlusses wichtiger ist als die Geschwindigkeit. Alles in allem ist der Großteil der Befragten hierzulande trotzdem mit seinem Internetanbieter zufrieden (62 Prozent), nur einer von zehn (11 Prozent) ist es nicht. Könnte ein Konkurrent allerdings eine Verbesserung garantieren, kämen fast ebenso viele Befragte (51 Prozent) ins Grübeln. Auch so überlegt jeder Fünfte in Deutschland (19 Prozent), seinen Provider zu wechseln. Geringer ist der Anteil der Wechselwilligen nur in Schweden (18 Prozent), am höchsten ist er in den USA – hier will fast jeder Dritte (32 Prozent) einen neuen Anbieter wählen.

Das sind Ergebnisse der diesjährigen „Digital Household Study“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Für die Studie wurden mehr als 20.000 Menschen weltweit befragt, 2.500 davon in Deutschland.

Olaf Riedel, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei EY: „Während der Pandemie war die Qualität des Wifi-Signals in den heimischen vier Wänden noch der wichtigste Faktor für die Kunden. Aktuell ist hingegen ein ausfallsicheres Netz für die User wichtiger denn je. Das ist sicher auch ein Learning aus der Zeit, als viele Berufstätige fast ausschließlich aus dem Home-Office arbeiteten und die Infrastruktur für digitale Angebote vor allem in Ballungsräumen stark gefordert wurden. Doch auch aktuell wollen viele Angestellte und Selbstständige, die durch die Arbeit von zuhause gewonnenen Freiheiten nicht aufgeben und diese Art der Arbeit beibehalten. Eine stabile Netzinfrastruktur und deren Ausbau durch die Anbieter bleibt dadurch eines der wichtigsten Themen für die Kunden – und damit auch für die Branche.“

Im internationalen Vergleich zeigen sich bei den Topthemen der Kundenwünsche deutliche Unterschiede: Während zwar die Mehrheit der Befragten in Deutschland (54 Prozent) die Garantie einer hohen Geschwindigkeit für ein wichtiges Kriterium hält, liegt Deutschland mit diesem Wert weltweit auf dem vorletzten Platz. Nur in Kanada sagen noch weniger Menschen (50 Prozent), dass ihnen Geschwindigkeit wichtig ist. Am höchsten ist das Interesse an schnellem Internet in Großbritannien (61 Prozent).

In keinem Land ist der Wunsch der Kunden nach hoher Qualität bei Technik und Funktionen des Internetanschlusses und der dazugehörigen Geräte so groß wie in Deutschland: Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) gibt dies als wichtiges Kriterium bei der Auswahl seines Anbieters an. Am geringsten ausgeprägt ist dieser Wunsch dagegen in Frankreich: Hier sagt nur etwas mehr als jeder Vierte (28 Prozent), dass Technik und Funktionen eine wichtige Rolle spielen.

Ein paar Euro mehr – aber dafür nachhaltiger?

Haben Nutzer für technische Geräte keine Verwendung mehr – und können sie sie auch nicht bei Anbietern gegen neue Produkte eintauschen – wollen sie, dass Altgeräte recycelt werden. In Kanada (66 Prozent), Spanien (65 Prozent) und Frankreich (64 Prozent) ist dies der deutlichen Mehrheit der Befragten wichtig – gut einem Fünftel der Befragten sogar sehr wichtig. In Deutschland möchten sechs von zehn Befragten (60 Prozent), dass ihre Altgeräte sicher und ressourcenschonend entsorgt bzw. wieder aufbereitet werden. Die Studienteilnehmer in Italien sind, was Nachhaltigkeit angeht, das Schlusslicht – doch auch hier ist es mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent), die sagt, dass das Recycling von ausgemusterten Altgeräten ein wichtiges Thema ist.

Florian Dickgreber, Leiter Consulting für den Sektor Technologie, Medien & Telekommunikation bei EY: „Nachhaltigkeit und Recycling werden auch im Technikbereich immer wichtiger – zunehmend sind die Nutzer bereit, dafür auch mehr zu bezahlen. Unsere Studie zeigt aber auch, dass es hier noch großes Potenzial gibt: Sowohl wenn es darum geht, die Kunden konkret davon zu überzeugen, wie sie von dem Prozess des Recyclings selbst profitieren können. Als auch bei den Möglichkeiten, noch mehr Rohstoffe aus ausgemusterten Geräten für neue Produkte zu gewinnen.“

In den USA und Spanien würden jeweils 40 Prozent der Befragten freiwillig mehr für umweltfreundlichere Technik bezahlen. In Schweden dagegen ist nur etwas mehr als ein Viertel der Studienteilnehmer (28 Prozent) hierzu bereit. In Deutschland ist es ein knappes Drittel der Befragten (34 Prozent). Allerdings sagen fast genauso viele Kunden hierzulande, dass sie nicht bereit sind, Mehrkosten für umweltfreundlichere Produkte in Kauf zu nehmen. Das heißt auch: ein weiteres Drittel hat zu diesem Thema gar keine Meinung.

ZDNet.de Redaktion

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