SAP meldet Ergebnis für Q3 2022

Das Betriebsergebnis (Non-IFRS) der SAP im dritten Quartal 2022  stagniert beziehungsweise sinkt währungsbereinigt um 8 %. Christian Klein, Vorstandssprecher: „Kunden zählen darauf, dass wir ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen. Und unsere Cloudlösungen sind die Antwort. Dieses Vertrauen in die SAP zeigt sich in unserer beschleunigten Wachstumsdynamik in der Cloud. Mit einem Anteil der wiederkehrenden Umsätze von über 80 % hat unsere Transformation zweifellos einen wichtigen Wendepunkt erreicht, der den Weg für kontinuierliches Wachstum in der Zukunft ebnet.“

Luka Mucic, Finanzvorstand: „Wir hatten ein starkes Quartal in der Cloud und verzeichneten in allen zentralen Cloudkennzahlen eine steigende Dynamik. Wir stehen bei unserer Neuausrichtung an einem wichtigen Wendepunkt und rechnen daher im Jahr 2023 mit beschleunigtem Umsatzwachstum und zweistelligem Wachstum beim Betriebsergebnis.“

Das Betriebsergebnis (IFRS) verringerte sich um 1 % auf 1,24 Mrd. € und die operative Marge (IFRS) verringerte sich um 2,4 Prozentpunkte auf 15,8 %. Das Betriebsergebnis (Non-IFRS) stagnierte bei 2,09 Mrd. € beziehungsweise verringerte sich währungsbereinigt um 8 %. Die operative Marge (Non-IFRS) verringerte sich um 4,0 Prozentpunkte auf 26,7 % beziehungsweise währungsbereinigt um 3,8 Prozentpunkte. Dies war wie in den vorherigen Quartalen vorwiegend auf einen geringeren Beitrag der Softwarelizenzerlöse sowie höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing zurückzuführen, die helfen sollen, aktuelle und zukünftige Marktchancen zu nutzen.

Außerdem beinhaltete das Betriebsergebnis (IFRS und Non-IFRS) im dritten Quartal des Vorjahres einen Veräußerungserlös von 77 Mio. € in Verbindung mit dem Start von SAP Fioneer. Das Ergebnis je Aktie (IFRS) sank um 52 % auf 0,57 €. Das Ergebnis je Aktie (Non-IFRS) sank um 36 % auf 1,12 €. Der Rückgang des Ergebnisses je Aktie gegenüber dem Vorjahr spiegelt einen Beitrag von Sapphire Ventures zum Finanzergebnis wider, der aufgrund der aktuellen Marktbedingungen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres deutlich geringer war.

SAP erwartet im vierten Quartal nach wie vor eine günstigere Entwicklung des Cashflows durch den Fokus auf Working Capital Management und geringere Zahlungen für Ertragsteuern und anteilsbasierte Vergütungen sowie niedrigere Investitionsausgaben. Am 21. Juli kündigte die SAP ein zweites Aktienrückkaufprogramm für 2022 an, das am 6. September abgeschlossen wurde. Im Rahmen des Programms wurden 5.715.512 Aktien zu einem durchschnittlichen Kurs von 87,50 € mit einem Kaufwert von rund 500 Mio. € zurückgekauft. Die zurückgekauften Aktien werden in erster Linie dafür verwendet, um Zuteilungen aus anteilsbasierten Vergütungsprogrammen für Mitarbeitende zu bedienen.

Auswirkungen des Krieges in der Ukraine

In den ersten neun Monaten wurde das Geschäft der SAP durch den Krieg in der Ukraine und die Entscheidung der SAP, ihre Geschäftsaktivitäten in Russland und Belarus einzustellen, negativ beeinflusst. Der Current Cloud Backlog verringerte sich bis zum Ende des dritten Quartals durch die Beendigung bestehender Cloudprojekte in Russland und Belarus um etwa 64 Mio. €, wodurch sein Wachstum währungsbereinigt um rund 1 Prozentpunkt geringer ausfiel.

Das Betriebsergebnis (IFRS) wurde im dritten Quartal mit rund 20 Mio. € (erste neun Monate: etwa 370 Mio. €) und das Betriebsergebnis (Non-IFRS) mit rund 20 Mio. € (erste neun Monate: etwa 250 Mio. €) belastet. Dies war in erster Linie auf geringere Erlöse zurückzuführen. Für das Gesamtjahr erwarten wir währungsbereinigt insgesamt einen negativen Einfluss auf den Umsatz in Höhe von rund 250 Mio. € durch fehlendes Neugeschäft und die Beendigung bestehender Aufträge. Beim Betriebsergebnis (Non-IFRS) erwarten wir währungsbereinigt einen negativen Einfluss in Höhe von rund 300 Mio. € durch die oben genannten Umsatzlücken und andere Aufwandsposten. Weitere Auswirkungen durch diese sich verändernde Situation sind derzeit nicht bekannt, könnten jedoch für unsere Geschäftsaktivitäten möglicherweise erhebliche negative Folgen haben, sollte sich die Lage über das aktuelle Maß hinaus weiter verschärfen.

Die SAP verzeichnete im dritten Quartal in allen Regionen eine sehr starke Entwicklung bei den Clouderlösen. Die USA und Deutschland verbuchten eine herausragende Entwicklung, während Brasilien, China, Indien und die Schweiz ein besonders starkes Ergebnis erzielten.

Am 21. Juli hat die SAP die Übernahme von Askdata bekannt gegeben, einem Start-up-Unternehmen, das sich auf suchgesteuerte Analysen konzentriert. Mit der Übernahme von Askdata ist die SAP noch besser in der Lage, Unternehmen zu helfen, durch KI-gestützte Suchvorgänge in natürlicher Sprache fundiertere Entscheidungen zu treffen. Am 17. August haben die SAP und Francisco Partners (FP) bekannt gegeben, dass FP eine bindende Vereinbarung mit SAP America Inc. unterzeichnet hat. In diesem Rahmen wird FP SAP Litmos von der SAP erwerben. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2022 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen.

Am 31. August hat die SAP bekannt gegeben, dass der SAP-Aufsichtsrat Dominik Asam zum Chief Financial Officer (CFO) und Mitglied des Vorstands der SAP SE ernannt hat. Er wird am 7. März 2023 seine Position antreten. Asam ist derzeit CFO und Mitglied des Executive Committee bei Airbus. Er wird die Nachfolge von Luka Mucic antreten, der bis zum 31. März 2023 Mitglied des Vorstands bleibt.

Am 13. September hat die SAP bekannt gegeben, dass SAP SuccessFactors neue Module für die SAP SuccessFactors Human Experience Management (HXM) Suite vorgestellt hat. Sie sollen Unternehmen auf wirkungsvolle Weise helfen, eine durchgängige Strategie für die Mitarbeiterentwicklung umzusetzen, und sicherstellen, dass ihr Personal für die Zukunft gerüstet ist. Die neuen Funktionen sind die bedeutendsten Entwicklungen von SuccessFactors in den letzten zehn Jahren. Am 20. Oktober haben Taulia und die Standard Chartered Bank eine Partnervereinbarung unterzeichnet.

Im Rahmen dieser Kooperation werden sie eine Reihe von Finanzierungslösungen zur Optimierung des Working Capital anbieten, vor allem in der Region Asien-Pazifik-Japan und in Schwellenländern. Darüber hinaus hat Taulia eine Vereinbarung mit Mastercard über die Bereitstellung von Funktionen für integrierte Zahlungen geschlossen. Durch Anbindung an die Plattform von Mastercard für virtuelle Zahlungskarten wird der Zugang zu zahlreichen globalen Banken ermöglicht, die die Finanzierung im Rahmen der Lösung von Mastercard und Taulia für virtuelle Karten anbieten.

Die SAP setzt ihre Cloudstrategie um, die das beschleunigte Cloudwachstum sowohl durch Neugeschäft als auch Nutzung der Cloud durch bestehende Kunden vorantreibt. Aufgrund des Tempos und des Ausmaßes der Wachstumsdynamik im Cloudgeschäft ist die SAP auf dem besten Weg, ihre mittelfristigen Zielsetzungen zu erreichen. Finanzieller Ausblick Für das Jahr 2022 erwartet die SAP nach wie vor, dass • die Clouderlöse währungsbereinigt in einer Spanne zwischen 11,55 Mrd. € und 11,85 Mrd. € liegen werden (2021: 9,42 Mrd. €). Diese Spanne entspricht währungsbereinigt einer Wachstumsrate von 23 % bis 26 %. • die Cloud- und Softwareerlöse währungsbereinigt in einer Spanne zwischen 25,0 Mrd. € und 25,5 Mrd. € liegen werden (2021: 24,08 Mrd. €). Diese Spanne entspricht währungsbereinigt einer Wachstumsrate von 4 % bis 6 %. • das Betriebsergebnis (Non-IFRS, währungsbereinigt) in einer Spanne zwischen 7,6 Mrd. € und 7,9 Mrd. € liegen wird (2021: 8,23 Mrd. €). Diese Spanne entspricht währungsbereinigt einer Wachstumsrate von –4 % bis –8 %. • der Anteil der besser planbaren Umsätze (definiert als die Summe der Clouderlöse und Softwaresupporterlöse) an den gesamten Umsatzerlösen etwa 78 % erreichen wird (2021: 75 %). 7/31 #+

Zielsetzungen für 2025

Die SAP bestätigt ihre mittelfristigen Zielsetzungen, die in ihrer Quartalsmitteilung für das dritte Quartal 2020 veröffentlicht wurden, einschließlich des Ziels, im Jahr 2023 ein zweistelliges Wachstum beim Betriebsergebnis zu erreichen. Angesichts der starken Wachstumsdynamik im Cloudgeschäft der SAP und der jüngsten positiven Entwicklung der Wechselkurse wird die SAP ihre mittelfristigen Zielsetzungen voraussichtlich in den kommenden Quartalen aktualisieren.

Die SAP-Strategie soll dabei helfen, jedes Unternehmen in ein intelligentes Unternehmen zu verwandeln. SAP-Kunden generieren 87 % des gesamten weltweiten Handels.

Die SAP hat zwei berichtspflichtige Segmente: das Segment Applications, Technology & Services und das Segment Qualtrics. Im dritten Quartal 2022 haben sich aufgrund organisatorischer Veränderungen Anpassungen in der Zusammensetzung unserer Geschäftssegmente ergeben. Mit der Zusammenlegung von Funktionen für Produktentwicklung, Marketing & Solutions sowie Goto-Market in zwei organisatorische Einheiten ergeben sich neue Geschäftssegmente, das Segment Business Network und das Segment Sustainability.

Aufgrund ihrer Größe sind diese Segmente nicht berichtspflichtig. Das Segment Business Network umfasst SAP’s Geschäftsnetzwerke, die die gesamte Wertschöpfungskette mit den Bereichen Beschaffungswesen, Logistik und Anlagenmanagement sowie branchenspezifische Lösungen abdecken. Die Umsatzerlöse des Segments werden aus Transaktionsgebühren für die Nutzung der cloudbasierten Geschäftsnetzwerke der SAP und aus der Bereitstellung von Dienstleistungen (einschließlich Beratungs- und Schulungsleistungen) in Bezug auf das Business Network generiert. Das Segment Sustainability bündelt ein Portfolio an nachhaltigkeitsrelevanten Lösungen, die Kunden helfen, finanzielle und nichtfinanzielle Kennzahlen zu erfassen und darüber zu berichten sowie ihre Nachhaltigkeitsbilanz in allen ESG-Dimensionen (Environmental, Social, and Governance) zu verbessern.

Zusammenschlüsse

  1. Taulia

Am 27. Januar 2022 hatte die SAP die Absicht angekündigt, eine Mehrheitsbeteiligung an Taulia, einem Anbieter von Lösungen für das Working Capital Management, zu erwerben. Die Übernahme wurde am 9. März 2022 abgeschlossen, nachdem die üblichen Abschlussbedingungen erfüllt waren und die Zustimmung der Aufsichtsbehörden vorlag. Ab diesem Datum werden Geschäftsergebnisse sowie die Vermögenswerte und Schulden in den Konzernabschluss einbezogen. Mit der Übernahme sollen die Funktionen für das Geschäftsnetzwerk der SAP weiter ausgebaut und die SAP-Lösungen für den Finanzbereich gestärkt werden. Die übertragenen Gegenleistungen beliefen sich auf 0,7 Mrd. €. Im dritten Quartal 2022 wurden Umsatzerlöse in Höhe von rund 18 Mio. € sowie ein Betriebsergebnis in Höhe von rund -13 Mio. € (IFRS) und rund -4 Mio. € (Non-IFRS) in unserer Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für Taulia berücksichtigt.

„Wir sind noch damit befasst, die Vermögenswerte und Schulden in der Eröffnungsbilanz von Taulia zu identifizieren und zu bewerten. Daher ist die Bilanzierung der Taulia-Übernahme unvollständig.“ Dies betrifft vor allem immaterielle Vermögenswerte und steuerliche Vermögenswerte und Schulden sowie die Abbildung der Supply-Chain-Finanzierungen, die von Taulia angeboten werden. Die entsprechenden Vermögenswerte und Schulden dieser Supply-Chain-Finanzierungen sind Bestandteil der „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“ sowie der kurzfristigen „Finanziellen Verbindlichkeiten“ auf SAP-Gruppenebene (30. September 2022: jeweils circa 3,4 Mrd. €).

Grundsätzlich sind die Zahlungen der Banken, die sich an den Finanzierungstransaktionen als Investor beteiligen, an Taulia Teil des „Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten“ und die liquiden Mittel, die Taulia aus der Bezahlung der der Supply-Chain-Finanzierung zugrunde liegenden Forderungen zum Fälligkeitsdatum durchleitet, Bestandteil des „Cashflows aus Investitionstätigkeiten“.

  1. Qualtrics

Während des dritten Quartals ist der Aktienkurs der Qualtrics International Inc. im Vergleich zum zweiten Quartal weiter gesunken. Wir überwachen die Impairment-Risiken und potenzielle auslösende Ereignisse für das Qualtrics-Segment sorgfältig. „Obwohl wir den Aktienkurs als einen Aspekt in unserer holistischen Beurteilung ansehen, beurteilen wir ihn dennoch nicht als alleinigen Indikator, der ein auslösendes Ereignis implizieren könnte.“ Aktienkursfluktuationen werden sorgfältig überwacht und bis zum Jahresende gewürdigt.

ZDNet.de Redaktion

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