Viele Unternehmen überlegen noch, ob sie Investitionen in das Metaverse tätigen sollten.      Einige Luxusmarken haben bereits damit begonnen, das Metaverse und andere ähnliche digitale Welten für sich zu nutzen, um ein globales Publikum zu erreichen. Die Marke Gucci kreierte eine virtuelle Handtasche, die für 4.100 US-Dollar verkauft wurde (was mehr ist, als die physische Version der Tasche in den Geschäften kostet), und Balenciaga enthüllte seine Kollektion 2021 zunächst im beliebten Videospiel Fortnite. Plein, eine Luxusmarke, die mittlerweile mehr als 20 verschiedene Kryptowährungen akzeptiert, hat vor kurzem 1,4 Millionen US-Dollar ausgegeben, um virtuelle Immobilien in Decentraland zu kaufen, einer Online-Plattform, die ein Metaverse-Erlebnis bietet. Es ist zu erwarten, dass weitere Marken nachziehen, da die Popularität von NFTs und die Nachfrage nach mehr virtuellen Vermögenswerten steigt.

Das Marktforschungsunternehmen Vantage Market Research erwartet, dass das Metaverse bis zum Jahr 2028 ein potenzielles Umsatzniveau von 800 Milliarden US-Dollar erreicht. Morgan Stanley’s Analysten sagen ein jährliches Marktpotenzial von rund acht Billionen US-Dollar voraus. Die Möglichkeiten dort Handel zu betreiben, scheinen daher verlockend. Es ist jedoch wichtig, dass Einzelhändler die Vor- und Nachteile abwägen, bevor sie sich in das Metaverse stürzen – vor allem, wenn es um das heikle Gleichgewicht zwischen der Verhinderung von Betrug und der Optimierung des Kundenerlebnisses geht.

Betrug im digitalen Handel

Prognosen zufolge wird der digitale Handel bis 2023 22 Prozent aller Einzelhandelsumsätze ausmachen – ein Anstieg von 7,9 Prozent gegenüber 2019. Die zunehmende Beliebtheit des digitalen Handels hat die Aufmerksamkeit von Verbrauchern und Betrügern gleichermaßen auf sich gezogen. Von Kreditkartentests, Kontoübernahmen, betrügerischer Kontoerstellung und kompromittierten Treueprogrammen/-punkten sind die Möglichkeiten für bösartige Akteure endlos.

Einzelhändler haben in ihren Bemühungen, Betrugsversuche einzudämmen und Verluste zu schmälern, ihre Richtlinien verschärft. So werden beispielsweise Transaktionen auf der Grundlage von IP-Adressen oder Transaktionsbeträgen blockiert. Viele dieser Maßnahmen sind jedoch zu rigide, was dazu führt, dass legitime Kunden abgewiesen werden und die Händler weniger Umsatz generieren als eigentlich möglich.

Viele Händler sind immer noch mit der Betrugsbekämpfung im traditionellen digitalen Handel beschäftigt. Die Frage stellt sich, wie sich diese Probleme erst im Metaverse auswirken werden.

Betrug im Metaverse

Ob es bereits zu Betrugsfällen im Metaverse gekommen ist, ist unbekannt, weil niemand genau weiß, wie ein Vorfall dort aussieht. Sicher ist nur, dass die Betrüger der Spur des Geldes folgen werden. Die Möglichkeit, im Metaverse mehrere digitale Identitäten anzulegen, könnte Betrügern beispielsweise die Gelegenheit bieten, gefälschte Profile zu erstellen und Gebote auf Gegenstände abzugeben. Oder es könnten automatisierte Bots eingesetzt werden, die sich als legitime Nutzer ausgeben und so unnötige digitale Transaktionen erzeugen, was die virtuellen Räume verlangsamen kann, ähnlich wie die Aktivitäten von Wiederverkäufern in der realen Welt.

Sowohl Zahlungs- als auch personenbezogene Daten könnten ebenfalls gefährdet sein, wenn sie nicht ordnungsgemäß gesichert sind. Diese Art von Daten ist für bösartige Akteure äußerst lukrativ und im Metaverse leicht verfügbar. Die Grenzen des Metaversums sind fließend, und es ist schwer, Dinge ohne feste Grenzen zu schützen.

Multi-Faktor-Authentifizierung verpflichtend einführen

Händler sollten darauf bestehen, dass Benutzer die Multi-Faktor Authentifizierung (MFA) für die Anmeldung bei Konten aktivieren. Ist dem der Fall, können sie verhindern, dass Betrüger unerlaubt Zugang zu den Konten erhalten. Viele Unternehmen verwenden 3D Secure (3DS), um MFA auf ihren Websites zu implementieren. Bei 3DS handelt es sich um eine Technologie zur sicheren Validierung von Benutzern, die ihre Identität anhand von zwei der folgenden Elemente authentifizieren:

  • Etwas, das sie wissen: z. B. ein Passwort, eine PIN oder eine Passphrase.
  • Etwas, das sie haben: z. B. ein Smartphone, eine Smartwatch oder eine Smartcard.
  • Etwas, das sie sind: z. B. ein Fingerabdruck, Gesichtsmerkmale oder Stimmmuster.

Fazit

Mit modernen Echtzeit-Lösungen zur Betrugsprävention, die auf Technologien des maschinellen Lernens beruhen, können Einzelhändler ungewöhnliches Verhalten bei Benutzerkonten schnell erkennen. Diese Lösungen nutzen auch Daten, um präzise Entscheidungen über die Vertrauenswürdigkeit von Nutzern zu treffen, so dass Betrüger auf der Stelle gestoppt werden. Mit dieser Art von Absicherung können Händler ihre Transaktionen auch im Metaverse schützen.

ZDNet.de Redaktion

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