Googles Home-Lautsprecher, heute Nest Lautsprecher, erlaubten vor rund zwei Jahren das Abhören von Gesprächen. Die zeitnah von Google gestopfte Lücke wurde im Januar 2021 vom Sicherheitsforscher Matt Kunze entdeckt, der erst jetzt Details zu der Schwachstelle nannte. Laut Bleeping Computer erhielt Kunze von Google eine Belohnung von 107.500 Dollar für die Meldung der Anfälligkeit.
Bei Tests mit seinem eigenen Nest Mini fand der Forscher heraus, dass neu hinzugefügte Konten in der Lage waren, aus der Ferne über die Cloud-API Befehle an den intelligenten Lautsprecher zu senden. Ein Hacker wiederum war in der aufgrund eines Bugs in der Lage, ohne Kenntnis eines WLAN-Passworts die Verbindung eines Nest Mini zu seinem WLAN-Netzwerk zu trennen und den Lautsprecher in den Setup-Modus zu versetzen.
Danach konnte Kunze auf Geräteinfos wie Name, Zertifikat und Cloud-ID zugreifen und den Lautsprecher über eine separate Internetverbindung mit einem eigenen Google-Konto verbinden. Schließlich nutzte er die Funktion zum Versenden von Befehle über die Cloud-API, um das Mikrofon einzuschalten, was es ihm – und auch einem Angreifer – erlaubte, Gespräche abzuhören.
Auf GitHub bietet Kunze nun drei Proof-of-Concept an. Sie sollten dem Bericht zufolge allerdings nur auf Lautsprechern von Google funktionieren, die über keine aktuelle Firmware verfügen. Google selbst bietet seit April 2021 einen Patch für die Sicherheitslücke an.
Kunze weist zudem darauf hin, dass während eines Abhörvorgangs ein Nest Mini lediglich per blauer LED eine laufende Aktivität anzeigte. Die blaue LED leuchtet aber beispielsweise auch während eines Firmware-Updates. Die übliche Anzeige für ein aktives Mikrofon, eine pulsierende LED, wird nicht durch den Abhörvorgang ausgelöst.
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