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Android-Malware: Neue Version von SpyNote stiehlt Banking-Daten

Forscher der Cybersicherheitsfirma ThreatFabric weisen auf eine deutliche Zunahme der Aktivitäten der Android-Spyware SpyNote hin, nachdem im Oktober 2022 deren Quellcode veröffentlicht wurde. Darüber hinaus verfügt die jüngste Variante von SpyNote auch über Funktionen, um Banking-Anwendungen auszuspähen.

Erstmals entdeckt wurde die jüngste Variante Ende 2021. Cyberkriminellen wird sie auch unter dem Namen CypherRat angeboten. Seit Ende 2022 gibt sich SpyNote nun als legitime Banking-App von Finanzunternehmen wie HSBC, Deutsche Bank und Kotak Bank aus. Außerdem sind Versionen von WhatsApp, Facebook und Google Play im Umlauf, die die Malware enthalten.

Verbreitet werden die gefälschten Anwendungen üblicherweise in Phishing-Kampagnen. Potenzielle Opfer werden dazu verleitet, manipulierte Websites zu besuchen, über die die gefälschten Apps heruntergeladen werden können. Laut ThreatFabric scheint die Betrugsmasche zu funktionieren.

„Die Menge der Samples, die wir seit Oktober 2022 in der Größenordnung von Hunderten pro Woche sehen, deutet darauf hin, dass die Akteure einen gewissen Erfolg mit dieser Operation haben“, sagte Lasha Khasaia, Android Malware Reverse Engineer bei ThreatFabric.

Nach der Installation fordert die Malware die Rechte für die Bedienungshilfen und den Geräte-Administrator ein. Damit erhält SpyNote die Möglichkeit, ein Gerät im Hintergrund zu kontrollieren und die Deinstallation der gefälschten App zu erschweren.

Bankdaten wiederum stiehlt SpyNote über gefälschte Anmeldeseiten für Online-Banking. Ein Keylogger zeichnet Eingaben wie Nutzernamen und Passwort auf. Über die Bedienungshilfen wiederum ist SpyNote in der Lage, Benachrichtigungen für TAN-Nummern abzufangen. Außerdem kann SpyNote Anrufe und Audioaufnahmen ausspähen, weitere Apps installieren und auch den Standort eines Geräts verfolgen.

Bisher ist es den Hintermännern nicht gelungen, SpyNote in einen offiziellen App-Marktplatz wie Google Play einzuschleusen. Nutzer sollten zudem besonders vorsichtig auf unerwartete Nachrichten ihrer Bank reagieren. Falls bei solchen Nachrichten nicht eindeutig ermittelt werden kann, ob sie echt sind oder nicht, sollte man sich niemals über den in der Nachricht enthaltenen Link bei seiner Bank anmelden.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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