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Zusammenarbeit mit OpenAI: Microsoft erweitert Bing und Edge um künstliche Intelligenz

Microsoft hat eine neue Version seiner Suchmaschine Bing vorgestellt, die ein Large Language Model des ChatGPT-Entwicklers OpenAI nutzt. Laut Micrsoft soll Bing so „noch leistungsfähiger als ChatGPT“ sein. Darüber hinaus kündigte der Softwarekonzern eine neue Version seines Browsers Edge an, die nun über auf künstlicher Intelligenz aufbauende Funktionen verfügt.

„Artificial Intelligence (AI) wird jede Art von Software grundlegend verändern, angefangen bei der größten Kategorie – Suche“, sagte Microsoft-CEO Satya Nadella. Demnach wurde das Large Language Model (LLM) von OpenAI speziell für die Internetsuche weiterentwickelt. Nach Angaben des Unternehmens ist es leistungsfähiger als GPT-3.5, also das LLM von ChatGPT.

KI beschert Bing Relevansprung

Microsoft zufolge nutzt Bing künftig außerdem ein hauseigenes, proprietäres Modell namens Prometheus. Es soll Bing in die Lage versetzen, das LLM so einzusetzen, dass relevantere, aktuellere und zielgerichtete Ergebnisse mit verbesserter Sicherheit liefert. Die Erweiterung von Bing um die neue künstliche Intelligenz führt laut Microsoft zum „größten Relevanzsprung in zwei Jahrzehnten“.

Die neuen AI-Funktionen für Edge nennt Microsoft Chat und Compose. Die Chat-Funktion erlaubt es, weitere Fragen zu stellen. So sollen Nutzer beispielsweise über die Edge Sidebar die Zusammenfassung eines umfangreichen Finanzberichts anfordern, um dann über die Chat-Funktion einen Vergleich mit den Finanzdaten eines weiteren Unternehmens abzurufen. Die Compose-Funktion wiederum soll helfen, mit wenigen Anweisungen einen Beitrag für soziale Medien wie LinkedIn zu erstellen.

Anfang der Woche hatte Google mit Bard bereits einen eigenen experimentellen KI-Chatdienst vorgestellt. Er soll direkt mit ChatGPT konkurrieren. OpenAI wiederum, Entwickler von ChatGPT, kündigte kürzlich eine kostenpflichtige Version des Chatbots namens ChatGPT Plus an.

Microsoft arbeitet schon seit mehreren Jahren mit OpenAI zusammen. Im Januar bestätige das Unternehmen aus Redmond, dass es über einen Zeitraum von mehren Jahren mehrere Milliarden Dollar in OpenAI investieren wird. Schon 2019 hatte Microsoft eine Milliarde Dollar in das Start-up gesteckt. Im Rahmen der Zusammenarbeit verpflichtete sich OpenAI zudem, seine AI-Modelle auf Microsoft Azure zu entwicklen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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