Microsoft hat im Rahmen des März-Patchdays Sicherheitsupdates für Windows, Office und zahlreiche weitere Produkte veröffentlicht. Sie schließen insgesamt 74 Lücken. Besondere Aufmerksamkeit verlangen zwei Schwachstellen in Outlook und der Windows-Sicherheitsfunktion SmartScreen, da sie bereits aktiv von Hackern ausgenutzt werden.
Outlook erlaubt eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerrechten. Ein Angreifer kann demnach aus der Ferne den Net-NTLMv2-Hash eines Nutzers auslesen. Benötigt wird für den Angriff lediglich eine speziell gestaltete E-Mail. Der Hash ermöglicht es anschließend, die Identität des angegriffenen Nutzers zu übernehmen und somit eine Authentifizierung zu umgehen. Microsoft weist darauf hin, dass der Fehler auftritt, noch bevor eine E-Mail in der Vorschau angezeigt wird – die Deaktivierung der Vorschaufunktion schützt also nicht vor Angriffen auf diese Anfälligkeit.
Der SmartScreen-Filter lässt sich indes mit speziell gestalteten Dateien umgehen. Laut Microsoft lösen sie keine Warnung durch die Sicherheitsfunktion Mark of the Web aus – Windows erkennt also nicht, dass diese Dateien beispielsweise als Dateianhang geschickt oder heruntergeladen wurden. SmartScreen wiederum ist somit nicht in der Lage, die Verbreitung von Malware über infizierte Dateien oder Dokumente zu stoppen.
Die Zero Day Initiative stuft zudem einen Bug im HTTP Protocol Stack als besonders schwerwiegend ein. Der mit einem CVSS-Score von 9,8 bewertete Fehler erlaubt es, aus der Ferne und ohne Interaktion mit einem Nutzer Schadcode einzuschleusen und mit System-Rechten auszuführen. Allerdings muss auf dem Zielsystem HTTP/3 aktiviert sein und zudem Buffered I/O nutzen. Davon betroffen sind ausschließlich Windows 11 und Windows Server 2022.
Weitere kritische Anfälligkeiten stecken im ICMP-Protokoll sowie in den Windows-Komponenten Remoteprozeduraufruf, Hyper-V und PPTP-Protokoll. Insgesamt stopft Microsoft im März sechs kritische Löcher.
Fixes stehen darüber hinaus für Azure, Dynamics, Edge, Exxel, SharePoint, OneDrive, Druckertreiber, DNS-Server und Visual Studio zur Verfügung. Angreifbar sind auch die Windows-Kontensteuerung, Bluetooth-Dienst, Defender, Kernel, Kryptografiedienste und Win32K.
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