Categories: KI

Hacker bieten gestohlene Premium-Konten von ChatGPT an

Check Point Research hat einen wachsenden Marktplatz für gestohlene Premium-Konten von ChatGPT im Dark Net entdeckt. Der Sicherheitsanbieter warnt, dass Cyberkriminelle nun anonym einen Premium-Zugang einem der wichtigsten KI-Tools erhalten.

Käufer eines solchen Zugangs haben laut Check Point zudem Zugriff auf alle Konteninformationen des eigentlichen Besitzers – inklusive seiner bisher bei ChatGPT gestellten Suchanfragen. Ein weiterer Nebeneffekt sei, dass gestohlene Konten die von OpenAI eingerichtete Regions-Sperre aushebeln. Sie soll eigentlich Nutzer aus bestimmten Ländern wie Russland, China und Iran aussperren.

Hacker eröffnen ChatGPT-Konten mit gestohlenen Bankkarten

Generell sei der Markt für gestohlene Benutzerkonten einer der umfangreichsten und einträglichsten im digitalen Untergrund, so die Forscher weiter. Zum Angebot gehörten auch Programme, um Premium-Konten selbst zu knacken, meist über umfassende Listen von E-Mail-Adressen und Passwörtern. Auch werde die Eröffnung von Premium-Konten als Dienstleistung angeboten. Dabei kämen häufig gestohlene Bezahlkarten zum Einsatz.

„KI ist ein mächtiges Werkzeug. Bei Check Point nutzen wir KI in unserer ThreatCloud, um Cyber-Angriffe in Echtzeit zu erkennen und zu blockieren. Leider sind auch Cyber-Kriminelle frühe Anwender von KI gewesen. Seit Dezember 2022 haben wir gewarnt, dass ChatGPT auch Auswirkungen auf die IT-Sicherheit haben wird. Jetzt beobachten wir einen wachsenden Markt für gestohlene ChatGPT-Premiumkonten im Dark Net, was möglicherweise erhebliche Auswirkungen auf die Privatsphäre von Personen und Unternehmen haben könnte“, sagte Sergey Shykevich, Threat Intelligence Group Manager bei Check Point.

Das Unternehmen geht davon aus, der Missbrauch von ChatGPT die Diskussion um den freien Zugang zu dem KI-Tool anheizen wird. Es weist darauf hin, dass Italien ChatGPT bereits verboten habe und auch deutsche Behörden über ähnliche Schritte nachdenken.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

6 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago