LockBit-Ransomware bereitet Angriffe auf Apple vor

Dabei dürfte es sich um das erste Mal handeln, dass eine der bekannten Ransomware-Operationen ganz gezielt auf Macs ausgerichtet ist. Entdeckt wurde die Malware von den Sicherheitsforschern von MalwareHunterTeam, als sie ein ZIP-Archiv auf VirusTotal fanden, das offenbar die meisten der aktuell verfügbaren LockBit-Verschlüsselungen enthielt. Neben den bislang bekannten Versionen für Angriffe auf Windows-, Linux- und VMware ESXi-Server, fanden die Sicherheitsforscher auch bisher unbekannte Verschlüsselungsprogramme für macOS-, ARM-, FreeBSD-, MIPS- und SPARC-CPUs. Dabei sind nicht nur ältere Macs betroffen, sondern auch neuere, die bereits mit Apple Silicon laufen.

Bedrohung scheint noch eine Testversion zu sein

Eine weitergehende Untersuchung der gefundenen Daten ergab, dass einzelne Dateien bereits im Dezember 2022 bei VirusTotal hochgeladen wurden. Es ist also davon auszugehen, dass die Bedrohung schon seit einiger Zeit besteht, auch wenn es sich wohl derzeit nur um eine Testversion handelt. Auch das Magazin BleepingComputer analysierte das LockBit-Verschlüsselungsprogramm für Apple M1 und fand Zeichenfolgen, die in einem macOS-Verschlüsselungsprogramm eigentlich fehl am Platz sind. Beispielsweise gibt es zahlreiche Verweise auf VMware ESXi, das in einem Apple M1-Verschlüsselungsprogramm nichts zu suchen hätte, da VMware angekündigt hat, die CPU-Architektur nicht zu unterstützen. Das legt die Vermutung nahe, dass diese Version wahrscheinlich für einen Test erstellt wurde. Darüber hinaus ist eine Liste von 65 Dateierweiterungen und Dateinamen enthalten, die von der Verschlüsselung ausgeschlossen werden, wobei es sich bei allen um Windows- und nicht um Mac-Dateierweiterungen und -ordner handelt.

Die gute Nachricht lautet daher: Allzu viel Angst vor unmittelbar bevorstehenden Angriffen mit LockBit auf Apple-Geräte müssen Nutzer noch nicht haben. Die gefundenen Daten deuten nicht darauf hin, dass die Mac-Version von LockBit bereits einsatzbereit ist. Doch es zeigt auch: Apple-Produkte sind ins Visier von Hackern geraten und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch hier zu Angriffen kommt. Daher sollten sich alle Computerbenutzer, einschließlich Mac-Nutzer, grundlegende Verhaltensweisen angewöhnen, die das Risiko von Hacker- und Malware-Angriffen minimieren.  Dazu gehört es, das Betriebssystem zu aktualisieren, das Öffnen unbekannter Anhänge und ausführbarer Dateien zu vermeiden und Offline-Back-ups zu erstellen. Die Verwendung sicherer und einzigartiger Passwörter für jeden verwendeten Online-Dienst sollte ohnehin selbstverständlich sein.

Roger Homrich

Recent Posts

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

15 Stunden ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

17 Stunden ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

17 Stunden ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

21 Stunden ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

21 Stunden ago

Latrodectus: Gefährlicher Nachfolger von IcedID

Latrodectus, auch bekannt als BlackWidow, ist auch unter dem Namen LUNAR SPIDER bekannt.

22 Stunden ago