Auch AMD mit Nettoverlust im ersten Quartal

Der schwache PC-Markt belastet auch AMDs Bilanz im ersten Quartal. Der Chiphersteller meldet für die Monate Januar, Februar und März einen Umsatzrückgang von 9 Prozent. Zusammen mit einem Anstieg der operativen Kosten um 29 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar führte die geringe Nachfrage nach Prozessoren zu einem Nettoverlust von 139 Millionen Dollar oder 0,09 Dollar je Aktie. Allerdings übertreffen beide Kategorien die Erwartungen von Analysten.

Trotzdem musste die AMD-Aktie nach Börsenschluss einen deutlichen Kursverlust hinnehmen. Im nachbörslichen Handel vergünstigte sich das Papier um 6,28 Prozent oder 5,65 Dollar auf 84,26 Dollar. Vom aktuellen 52-Wochen-Tief von 54,57 Dollar ist die Aktie allerdings immer noch weit entfernt.

Client-Group meldet massiven Umsatzeinbrauch

Am schlechtesten schnitt die ansonsten für den größten Teil der Umsatzes verantwortliche Client Group ab. PC-Prozessoren für Verbraucher spülten im ersten Quartal lediglich 739 Millionen Dollar in AMDs Kasse, was einem Minus von 65 Prozent entspricht. Auch die Gaming-Sparte litt unter einer schwachen Nachfrage. Ihre Einnahmen verschlechterten sich um 6 Prozent auf 1,76 Milliarden Dollar.

Der Umsatz der Data Center Group stagnierte indes bei 1,3 Milliarden Dollar. Allerdings gab das operative Ergebnis deutlich nach: 148 Millionen Dollar Gewinn entsprechen einem Rückgang um 65 Prozent.

Positiv entwickelte sich indes der Geschäftsbereich für Embedded-Prozessoren. 1,56 Milliarden Dollar Umsatz (plus 163 Prozent) führten zu einem operativen Profit von 798 Millionen Dollar (plus 188 Prozent).

Prognose: Umsatzverlust auch im zweiten Quartal

Im laufenden zweiten Quartal strebt AMD einen Umsatz von bis zu 5,6 Milliarden Dollar an. Das würde einem Rückgang von mindestens 15 Prozent entsprechen – das zweite Quartal 2022 hatte AMD allerdings einen Rekordumsatz von 6,6 Milliarden Dollar beschert.

Intel hatte in der vergangenen Woche ebenfalls die Bilanz für das erste Quartal 2023 vorgelegt. Sie wies den bisher größten Quartalsverlust in der Geschichte des Unternehmens aus. Zudem brachen Intels Einnahmen um 36 Prozent ein. Im Gegensatz zu den AMD-Zahlen nahmen die Anleger die Bilanz von Intel positiv auf.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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