China hat Ausfuhrbeschränkungen für die Elemente Gallium und Germanium erlassen. Das Handelsministerium begründete den Schritt mit dem „Schutz der nationalen Sicherheit und Interessen“. Da beide Elemente für die Produktion von Halbleitern benötigt werden, ist der Schritt auch als Reaktion auf die Maßnahmen der USA anzusehen, China den Aufbau einer eigenen Chipindustrie zu erschweren.
Die neuen Ausfuhrbestimmungen für Gallium und Germanium gelten ab 1. August. Exporteure müssen künftig eine Genehmigung beantragen und Informationen über die Endverbraucher und die Verwendung der Materialien vorlegen. Ausfuhren beider Elemente für die Herstellung bestimmter Güter benötigen dem Ministerium zufolge eine Genehmigung des Staatsrats der Volksrepublik.
Gallium wird in Form von Galliumnitrid für die Bereiche Hochfrequenztechnik und Optoelektronik benötigt, unter anderem für die Herstellung von HF-Transistoren und Leuchtdioden. Germanium wird ebenfalls in der Hochfrequenztechnik, für Solarzellen, in der Nuklearmedizin und der Kerntechnik eingesetzt.
Im Handelsstreit mit China hatten die Niederlande zuletzt Handelsbeschränkungen für High-End-Halbleiterfertigungsanlagen verhängt. Sie gelten unter anderem für den Marktführer ASML, der nun bestimmte Anlagen nicht an chinesische Kunden liefern darf. China bezeichnete das Embargo als „Missbrauch von Exportkontrollen“ und eine „ernsthafte Störung des freien Handels“.
Im Mai verbot China die Verwendung von Speicherchips der US-Firma Micron in „kritischen nationalen Infrastrukturen“ und begründete dies mit Sicherheitsrisiken, für die es nach Ansicht des US-Handelsministeriums „keine tatsächliche Grundlage“ gebe.
China ist der weltweit größte Produzent von Gallium und Germanium, mit mehr als 95 Prozent der weltweiten Produktion von Gallium und 67 Prozent von Germanium.
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