Der US-Industrieverband Semiconductor Industry Association (SIA) hat die US-Regierung aufgefordert, von weiteren Beschränkungen für den Export von Halbleitern nach China abzusehen. Die Branche befürchtet eine Destabilisierung der heimischen Chipfertigung.
Wie Reuters berichtet, haben sich Führungskräfte der größten Chiphersteller der USA, darunter Intel, Nvidia und Qualcomm, am Montag mit Regierungsvertretern in der Hauptstadt Washington getroffen, um ihre Ansichten darzulegen, wie die Agentur Reuters berichtet.
Dabei lobte die SIA den US Chips and Science Act, der die Chipherstellung in den USA fördern soll. Der Verband betonte dem Bericht zufolge aber auch, dass der Zugang zum chinesischen Markt wichtig sei, um die positiven Auswirkungen dieser Bemühungen nicht zu untergraben. China sei der weltweit größte kommerzielle Markt für Standard-Halbleiter, so die SIA weiter.
„Wiederholte Schritte zur Verhängung von zu weit gefassten, zweideutigen und zuweilen einseitigen Beschränkungen bergen das Risiko, die Wettbewerbsfähigkeit der US-Halbleiterindustrie zu beeinträchtigen, Lieferketten zu stören, erhebliche Marktunsicherheit zu verursachen und anhaltende eskalierende Vergeltungsmaßnahmen Chinas auszulösen“, erklärte die SIA. Der Verband forderte die Regierungen der USA und Chinas auf, die Spannungen abzubauen und „von weiteren Beschränkungen abzusehen“, bis „die USA mit der Industrie und Experten die Auswirkungen der aktuellen und potenziellen Beschränkungen bewertet haben“.
Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses teilte indes mit, dass seine Maßnahmen sorgfältig auf Technologien mit Auswirkungen auf die nationale Sicherheit zugeschnitten seien und sicherstellen sollen, „dass die Technologien der USA und ihrer Verbündeten nicht dazu verwendet werden, unsere nationale Sicherheit zu untergraben“.
Berichten zufolge erwägt die Regierung Biden eine Aktualisierung der im Oktober letzten Jahres erlassenen Ausfuhrbestimmungen, die den Verkauf von hochwertigen Chips und Chipherstellungsanlagen an China untersagten. Geplant sei eine Durchführungsverordnung, die unter anderem Auslandsinvestitionen in chinesische Unternehmen für künstliche Intelligenz einschränken könnte.
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