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Webseiten-Pflege mit ChatGPT

Aktiv wird ChatGPT mithilfe Prompts, also Fragen, die Nutzer an die KI stellen, um im Anschluss brauchbare Antworten zu bekommen. Um das volle Potenzial des Chatbots zu entfalten, sollte man ein paar Regeln beachten:

  • Konkrete Anweisungen: Ein Prompt sollte immer eine konkrete Frage oder Aufgabe enthalten. Passende Schlüsselwörter helfen der KI dabei, Ihr Anliegen besser zu verstehen.
  • Klare Sprache: Lange Schachtelsätze verwirren ChatGPT. Besser ist es, wenn Sätze kurz und leicht verständlich formuliert sind.
  • Kontext: Je mehr relevante Details die Anfrage liefert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das gewünschte Ergebnis zu bekommen.

Die folgenden Beispiele zeigen, wie ChatGPT konkret für die Website-Pflege eingesetzt werden kann:

Brainstorming

Spätestens wenn die Website nicht mehr zum Unternehmen und seinen Angeboten passt, ist es an der Zeit für ein Update. Häufig sind etwa Szenarien, in denen ein neuer Website-Name her muss – zum Beispiel, weil sich Firmenname, Tätigkeitsgebiet oder das Angebot geändert haben. Fehlen die Ideen für eine neue Domain, kann ChatGPT das Brainstorming übernehmen. Ein passender Prompt könnte sein: Wie lautet ein erfolgreicher Domain-Name für eine Event-Agentur in Berlin, die auf die Organisation, Planung und Umsetzung von Roadshows spezialisiert ist?

ChatGPT liefert mehrere Vorschläge, darunter www.roadshow-events.berlin. Domain-Endungen wie .berlin sorgen dafür, dass der Website-Name kurz und prägnant bleibt, der Standort aber trotzdem auf den ersten Blick sichtbar ist. Ist die zündende Idee noch nicht dabei, können Sie Ihre Suche verfeinern. Möglich ist zum Beispiel, ChatGPT darum zu bitten, bestimmte Begriffe in der Internetadresse unterzubringen.

Content-Planung

Ein Unternehmensblog, dessen letzter Eintrag das Jubiläum vor einem Jahr zeigt, zeugt nicht gerade von großem Engagement. Google bewertet schlecht gepflegte Seiten negativ, was zu einer schlechteren Position in den Suchergebnissen führt; außerdem können sich potenzielle Kunden fragen, ob das Unternehmen überhaupt noch am Markt ist. Sich regelmäßig neue Inhalte zu überlegen, kostet allerdings Zeit. Auch hier kann ChatGPT Arbeit abnehmen – zum Beispiel mit folgendem Prompt: Mein Unternehmen vertreibt Fairtrade Kaffee aus Lateinamerika. Erstelle einen ausführlichen Content-Plan für den Blog meines Unternehmens rund um die Themen „Fairtrade Kaffee und Kaffee-Genuss“ für jeden Monat von Januar bis Dezember.

Als Ergebnis nennt ChatGPT zwölf Themenvorschläge, die neben der Überschrift auch gleich Anhaltspunkte für den Inhalt liefern. Der Vorschlag für August lautet etwa: Thema: Kaffeekultur in Lateinamerika: Traditionen und Bräuche – mit unter anderem diesem inhaltlichen Vorschlag: Erkunden Sie die faszinierende Kaffeekultur Lateinamerikas, von traditionellen Zubereitungsmethoden bis hin zu speziellen Kaffeetrinkgewohnheiten. Wer möchte, kann den Themenplan um eigene Ideen ergänzen.

Texterstellung

Sobald die Planung steht, müssen die Texte nur noch geschrieben werden. Natürlich kann ChatGPT auch hier Arbeit abnehmen. In Frage kommt dafür etwa dieser Prompt: Schreibe für den Blog meines Software-Unternehmens einen Beitrag mit ca. 200 Wörtern. Der Beitrag soll den Begriff „Big Data“ erklären und Beispiele vorstellen. Zielgruppe des Beitrags sind Mitarbeiter von IT-Abteilungen in mittelständischen Unternehmen.

Unter dem Titel Big Data: Revolution für mittelständische Unternehmen? Erscheint wenige Sekunden später das Ergebnis, das anschließend – wenn gewünscht – weiter verfeinert werden kann. Übrigens: Es müssen nicht ganze Texte sein, die ChatGPT verfasst. Wenn Sie auf der Suche nach einer knackigen Überschrift sind oder einen selbst geschriebenen Artikel einer Textkorrektur unterziehen möchten, können Sie die KI ebenfalls befragen.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Eine gute SEO-Strategie ist nötig, um das Ranking bei Google zu befeuern. ChatGPT kann für verschiedene Bereiche der Suchmaschinenoptimierung eingesetzt werden. Möglich ist zum Beispiel, den gerade verfassten Text analysieren zu lassen. Der zugehörige Prompt ist schnell formuliert: Nimm für diesen Text eine SEO-Analyse vor.

Anschließend produziert ChatGPT eine – laut eigener Aussage – „grundlegende Beurteilung“. Dabei identifiziert die KI im Text enthaltene Keywords und nimmt sich dann verschiedene Best Practices der Suchmaschinenoptimierung vor. Für den Titel resümiert der Chatbot etwa: Der Titel enthält das Hauptkeyword „Big Data“ und gibt auch eine Zielgruppe an („Mittelständische Unternehmen“), was positiv ist. Damit kann ChatGPT wichtige Hinweisen liefern, an welchen Stellschrauben der Website Sie noch drehen sollten, um in den Suchmaschinenergebnissen besser platziert zu werden.

Grenzen von ChatGPT

Bei der Website-Pflege kann ChatGPT viel Arbeit abnehmen. So können Unternehmer gewährleisten, dass sie in der digitalen Welt gut aufgestellt sind und trotzdem genug Raum für die eigentliche Arbeit bleibt. Wichtig ist an dieser Stelle allerdings auch, die Grenzen von ChatGPT zu erwähnen – denn noch immer ist in den meisten Fällen menschlicher Feinschliff nötig, um wirklich zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Die KI schafft es zum Beispiel nicht, die spezifische Tonalität eines Unternehmens zu treffen; außerdem wirken von ihr erstellte Texte zuweilen doch recht statisch formuliert.

Immer im Hinterkopf behalten sollten Sie auch, dass ChatGPT nur so gut ist wie die Daten, mit denen sie trainiert wurde. Zwar wird die KI mit einer sehr großen Menge an Daten aus dem Internet gefüttert – allerdings können diese Daten oft auch unvollständige oder falsche Informationen enthalten. Das heißt, dass auch die Ergebnisse, die ChatGPT produziert, fehlerhaft sein oder Unwahrheiten enthalten können. Bevor Sie Inhalte auf Ihrer Website einbinden, sollten Sie sie sicherheitshalber also immer noch einmal überprüfen.

Ann-Kathrin Gräfe

leitet das Marketing und Kommunikation bei dotBERLIN.

Roger Homrich

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