Mitarbeiter-PCs in freier Wildbahn sichern

Antivirus-Lösung, VPN-Verbindung für den externen Zugang zum Unternehmensnetzwerk, Multi-Faktor-Authentifizierung: Alles richtig und hilfreich für die Abwehr von Cyberangriffen. Folgende Maßnahmen empfiehlt Dell zusätzlich, werden aber gern vernachlässigt.

Auch unterhalb des Betriebssystems nach Anomalien suchen

Antiviren-Programme sind auf der Ebene des Betriebssystems aktiv und erkennen deshalb keine Angriffe, die auf das darunterliegende BIOS (Basic Input/Output System) abzielen. Dieses System steuert wichtige Kernfunktionen eines PCs wie etwa das Hochfahren. Wenn Kriminelle sich dort einnisten, haben sie praktisch den kompletten PC unter Kontrolle. Das können Unternehmen mit speziellen Sicherheitstools verhindern, die in der Lage sind, ein kompromittiertes BIOS automatisch aufzuspüren.

Auf physischen Schutz achten

Genauso wichtig wie der virtuelle ist der physische Schutz der Endgeräte. Sind Mitarbeiter mit ihren PCs an öffentlichen Orten tätig, sollten sie ihre Bildschirme vor neugierigen Blicken schützen. Diese Möglichkeit haben sie mit Privacy-Filtern, mit denen sich auf Knopfdruck der Betrachtungswinkel des Bildschirms verkleinern lässt. Auf diese Weise kann niemand etwas sehen, der sich nicht direkt davor befindet. Mit Tools für Chassis Intrusion Detection können Unternehmen die PCs zudem vor physischen Angriffen schützen. Sobald eine unautorisierte Person die Abdeckung eines Geräts entfernt, wird nicht nur der Besitzer, sondern gleich auch der zuständige Systemadministrator benachrichtigt.

Biometrische Authentifizierung unterstützen

Um Endgeräte sicher zu entsperren, gibt es kaum bessere Methoden als biometrische Verfahren. Fingerabdrücke etwa sind nur schwer zu fälschen und können auch nicht verloren gehen oder gestohlen werden. Auch die Gesichtserkennung bietet ein äußerst hohes Maß an Sicherheit, da sie kaum zu überlisten ist. Zudem sind die Besitzer der Endgeräte nicht gezwungen, sich PINs und Passwörter zu merken oder irgendwo aufzubewahren. Komplexität und hohe Kosten von Lösungen für die Erfassung von Fingerabdrücken und die Erstellung von Gesichtsscans mit PCs gehören der Vergangenheit an, sodass Unternehmen sie heute leichter einsetzen können.

Mitarbeiter sensibilisieren und wachsam halten

Auch die besten Security-Systeme sind machtlos, wenn die Nutzer unbedarft oder fahrlässig handeln. Unternehmen können ihre Mitarbeiter für generelle Gefahren und die aktuellen Maschen von Cyberkriminellen sensibilisieren, indem sie regelmäßige Sicherheitstrainings abhalten. Um die Wachsamkeit ihrer Mitarbeiter permanent hochzuhalten, können sie außerdem immer wieder Tests durchführen, beispielsweise indem sie stichprobenartig Test-Phishing-Mails versenden.

Roger Homrich

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago